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Machine-Readable Transcriptions of (and Annotations to) correspondence from August Sauer und Bernhard Seuffert
Briefwechsel Sauer-Seuffert, Digitale Edition
Übertragung folgt den Editionsrichtilinien der Druckausgabe
Prag 17. Dec. 1886.
Lieber Freund! Ich muß Ihnen gestehen, daß ich auf Ihren Brief höchst dritten – kann ich sagen – begann mein größerer Einfluß. Bei Ihnen ists leichter; Sie kommen aus dem Ausland; es geht Ihnen ein Ruf voraus und gewisse Traditionen finden Sie doch vor, während Werner ein großes Vacuum mir zurückließ. Daß Ihnen Bauer so gut gefällt, freut mich sehr. Ich vermisse das liebe Ehepaar täglich und stündlich. Es war eine so angenehme Arbeitsunterbrechung mit den beiden so liebenswürdigen wie anspruchslosen Menschen nach Tisch ein Stündchen spazieren zu gehen. Es war dazu keine Vorbereitung nothwendig wie für einen Besuch und Ungezwungenheit ist mir die größte Würze des Umgangs .... doch; ich wollte Ihnen ja nicht von meinen Grazer Erinnerungen vorschwärmen, da ich ja hier in anderer Weise zwar; aber doch alles finde was ich neuen beschleunigt werden muß. Ich muß daher die Ferientage in Wien zur Correctur an der Hand der Manuscripte benutzen, was mich um einen projectirten Grazer Ausflug bringt; andererseits muß ich Sie freundlichst bitten, wegen
Der Name Weimar ruft nun alle die merkwürdigen Vorgänge der letzten Wochen mir ins Gedächtnis zurück. Meine Meinung über Suphans Berufung wird Ihnen wol Schönbach mitgetheilt haben. Schlecht wird er seine Sachen nicht machen; aber, aber ....
Mein Scherzgedicht werden Sie – Schmidts wegen – doch nicht übel nehmen. Ich weiß die ‚Charakteristiken‘ recht gut zu schätzen und habe i
Verzeihen Sie das umgekehrte Briefblatt und die Theespritzer oben! Ich schrieb während des Frühstück; denn ich will Abends nach Wien fahren.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr
aufrichtig ergebener
A. Sauer.
Fröhliche Ferientage und beste Wünsche für das neu beginnende Jahr!