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<pb n="1" facs="8351/00000001.jpg"/><body><p> Würzburg 11.IV 86<lb/><lb/>Lieber freund<lb/><lb/>In der erwartung Ihrer ernennung stöberte ich heute österreichische zeitungen durch und fand sie richtig proklamiert. Nehmen Sie meinen ehrlichen glückwunsch dazu. Sie gehen nicht gerne, aber es wäre doch schlimmer gewesen, wenn Sie so hätten bleiben müssen und ein anderer nach Prag gekommen wäre. Mögen Sie gut eingewöhnen und angenehmes leben in und ausser dem hörsaale finden.<lb/> Ihre neuerlichen verheissungen über Schönbachs gesinnung gegen mich tun mir ‚sanfte‘; aber, aber, ich fürchte das ministerium, wenn wirklich in Graz die jetzige meinung sich in tat umsetzt. Wie erbärmlich mirs wieder in Baiern gegangen ist, schrieb ich auf der karte, die mit Ihrem briefe kreuzte. Wie vor 2 jahren verweigerte der landtag meine professur und der minister ist dagegen bei uns machtlos. Diesmal war die weigerung um so schroffer als die reichsratskammer das veto der zweiten kammer reparierte, dann aber die 2. Kammer abermals ihr nein widerholte. Warum, fragen Sie. Angeblich, weil solche stellen nur an den grössten universitäten zulässig seien<supplied>[.]</supplied> Ueberdies sei die behandlung der neueren litteratur zumeist nichts als heroenkult und dafür professuren zu errichten, sei nicht begründet! Ich wette, wär ich ultra-<pb n="2" facs="8351/00000002.jpg"/>montan wie unsere abgeordnetenmehrheit, so wäre mein extraordinariat schon vor zwei und mehr jahren unentbehrlich gewesen. Ich habe in diesen monaten des hin- und herverhandelns furchtbar gelitten.<lb/> Für die ablieferung der wolbehalten angelangten bücher und für Ihren brief sage ich besten dank. Ich freue mich dass Ihnen die sorge um die mutter genommen ist (mir ist sie auch genommen, aber wie anders!!), freue mich dass Ihnen Ihr Grillparzer nun als fixstern am produktionshimmel steht. Mög er Ihnen leichter werden als mir mein Wieland, für den ich immer noch sammle, sammle, sammle. (Jetzt gerade kopierte ich Alxingerbriefe an ihn.)<lb/> Dass Sie auf Hamann für die DLD weisen, dank ich Ihnen auch und will sehen, was sich tun lässt. Die hauptschwierigkeit wird sein, einen passenden herausgeber zu finden. Wer mag viel gelehrsamkeit auf den wunderling verwenden und doch braucht man so viel, um dies konglomerat von kopf zu zerlegen. Wer Hamann liebevoll behandelt, ist mehr schwärmer als forscher, wer ihn nüchtern untersucht, verliert die liebe zu ihm; so glaub ich.<pb n="3" facs="8351/00000003.jpg"/>Vielleicht wächst sich Ihr zuhörer gut aus oder findet sich ein anderer geeigneter mann.<lb/> Jetzt hab ich eine kolossale einleitung zu Meyers kleinen schriften vor mir, die die beziehung zwischen Goethe und M. neu prüft. In 14 tagen will der herausgeber das heft druckbereit machen.<lb/> Mit Ihrem Uz dräng ich nicht gerne, weil die übersiedlung Ihnen versprechungen schwer macht. Wenn Sie aber im juli und august text und einleitung abschliessen können, wär es ein segen für mich.<lb/> Von Fresenius’ Wieland ging noch nichts in die druckerei. Die übernahme der DLZ scheint ihn ganz in anspruch zu nehmen. Auch mit anderer mitarbeiter zusagen ging bisher alles krumm und ich bin ausser möglichkeit zuverlässige berechnungen anzustellen.<lb/> Leben Sie wol! Nochmals glück auf!<lb/> Ihr<lb/> Seuffert</p><pb n="4" facs="8351/00000004.jpg"/></body>
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<pb n="1" facs="8352/00000001.jpg"/><body><p><seg type="printedText">Graz, 45 Sparbersbachgasse</seg> 12.4.86. Dienstag<lb/><lb/>Lieber Freund!<lb/><lb/>Ich antworte rasch, weil wol bald eine größere Pause in meiner Correspondenz eintreten wird. Gestern war Abschiedskneipe der Studenten; jetzt jeden Tag Einladungen; am Montag Abschiedsabend d. Professoren; Dienstag noch ein Vortrag bei der Trauerfeier für Scheffel; dann <damage agent="punchHole"><supplied>[da]</supplied></damage>s Packen und Ostersonntag hoffe ich in Wien zu sein. Der Abschied fällt mir <hi rend="underline">recht</hi>, <hi rend="underline">recht</hi> schwer.<lb/> Inzwischen haben Sie nun Schönbachs Brief erhalten, der Sie <pb n="2" facs="8352/00000002.jpg"/>über die Situation ganz aufgeklärt hat. Im Vertrauen: es ist ihm wirklich ernst darum, Sie herz<damage agent="punchHole"><supplied>[u]</supplied></damage>bekommen. Aber <hi rend="underline">verlieren</hi> will er dabei nichts. Wenn er z. B. sich entschließen könnte, die 600 fl, die <hi rend="underline">er</hi> fürs Seminar bezieht, mit dem Extraordinarius zu <hi rend="underline">theilen</hi>; dann könnte dieser vielleicht auch mit 1000 fl oder 1200 hergehen, falls sich das Ministerium zu den ganzen 1620 fl. nicht herbeiließe. Ich kann Ihnen nur sagen, daß man hier sehr <hi rend="underline">billig</hi> und <hi rend="underline">angenehm</hi> <pb n="3" facs="8352/00000003.jpg"/>lebt, daß Sie – zumal Sie ja doch mit fertigen Collegienheften herkommen werden – sehr viel Zeit zur eigenen Arbeit haben werden und daß die Selbständigkeit und Unabhängigkeit auch eines Extraordinarius hier nichts zu wünschen übrig läßt. Schönbach hat viele Eigenheiten; aber wer hat die nicht! Und seine Aufrichtigkeit läßt einen über manches hinwegsehen.<lb/> Heinzel will Ihnen sehr wohl, Scherer desgleichen; Schmidt <pb n="4" facs="8352/00000004.jpg"/>hat zwar nicht mehr vielen, aber doch einigen Einfluß. Wenn diese drei sich beim Ministerium f<damage agent="punchHole"><supplied>[est]</supplied></damage> ansetzen; dann erreichen sie es auch. Für <hi rend="underline">mich</hi> haben sie es <hi rend="underline">nicht</hi> gethan. Wäre es schon entschieden!<lb/> <lb/> Wenn ich in Prag in Ordnung bin und die Situation überblicken kann, will ich wegen Uz einen Termin bestimmen. Bis dahin üben Sie Nach<damage agent="punchHole"><supplied>[si]</supplied></damage>cht.<lb/> <lb/> Vielen Dank für Ihren Brief und herzliche Grüße<lb/> <lb/> Ihr<lb/> Sauer.</p></body>
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<pb n="1" facs="8353/00000001.jpg"/><body><div type="address"><p>Herrn Dr. August Sauer<lb/>Professor an der deutschen Universität<lb/>Prag</p></div><pb n="2" facs="8353/00000002.jpg"/><div type="part"><p>Lieber freund, Mit dem ersten gruss in Ihre neue wirkungsstätte verbinde ich den wunsch, Sie möchten sich leicht eingewöhnt haben. Ich danke Ihnen noch für die letzten worte aus Graz und dass Sie bei Sch. für mich sprachen. Im juni wirds ja da entschieden werden und fällt das loos so, dass es nach Wien weiterläuft, so werd ich neue monate eines sehr zweifelhaften hoffens durchleben. Ich war in Weimar beim Goethetag und lernte da auch Waldberg kennen. Viele alte und neue bekannte, viel zu viel getöse für meine jetzige stimmung und einsame lebensart. Loeper war da, endlich wart die schriftliche bekanntschaft zur mündlichen. Aber Scherer fehlte und fehlte sehr. Schmidt war der liebenswürdige wirt. Wissen Sie, dass ich den Göttling II für die gesellschaftsausgabe spielen soll? Aber ich fürchte die riesenarbeit der 150 bände und kann den Wieland nicht verschmerzen. Ich flüchtete aus den keilversuchen mich mit der urenkelin meines götzen an sein grab und suchte seinen dämon durch lorberspende zu versöhnen. Aber – er verzeiht mir doch nicht, wenn ich wie seine zeit wegen des grösseren von ihm abtrünnig werde. Lassen Sie mich in einer zeile hören, dass es Ihnen gut geht. Grüssend<lb/> BSeuffert<lb/><lb/>Wzbg. 17.V. 86.</p></div></body>
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<pb n="1" facs="8355/00000001.jpg"/><body><p> Prag II Stefansgasse 3.<lb/> 14. Juni 1886.<lb/><lb/>Lieber Freund! Ich hätte die Pfingstfeiertage nach Wien fahren sollen; auch zu einem andern Ausfluge wollte man mich bereden; ich aber bin froh die Ruhe und Ordnung die ich mir endlich geschafft habe auch genießen zu können und eine der ersten Früchte, die sie mir getragen hat zu pflücken indem ich die halb abgerissenen Fäden meiner Correspondenz wieder anknüpfe. Ihnen wollte ich gleich nachdem mir das erfreuliche Resultat von Schönbach mitgetheilt worden war zu dem Vorschlage gratulieren. Aber wieder eine so trockene Karte wie meine erste von hier aus war – ich brachte es nicht über mich. Ich kann es Ihnen nicht sagen, was für eine Freude und Befriedigung es mir gewähren würde, wenn Sie nach Österreich, wenn Sie nach Graz kämen, und da Sie nicht allein, sondern gleich mit Ihrer Frau die Verpflanzung in die neuen Verhältnisse vornehmen werden, so wird sie Ihnen leichter fallen, als mir, der ich in kurzer Zeit zweimal allein unter fremde Menschen geworfen wurde. Wir würden uns dann im Laufe des Herbsts in Wien (oder Graz) treffen und ich könnte Ihnen <pb n="2" facs="8355/00000002.jpg"/>mündlich meine Ansichten über die dortigen Verhältnisse besser mittheilen als auf dem Papier, auf dem alles so schwer und klebrig sich ausnimmt.<lb/> Nachdem der Kaiser zu Justis Berufung (die sich wie ich höre inzwischen wieder zerschlagen haben soll) seine Zustimmung gegeben hatte, so ist nicht zu früchten, daß politische Gründe Ihre Ernennung verderben könnten. Zu fürchten ist einzig u<damage agent="punchHole"><supplied>[n]</supplied></damage>d allein der Finanzminister; aber Gautsch soll viel mehr bei ihm durchsetzen als Conrad, der immer auf Kriegsfuß mit ihm lebte.<lb/> Ich habe während der letzten zwei Monate in großer Unruhe und Aufregung gelebt, die sich erst jetzt allmälig legt. In Graz zwang man mich zum Abschiede eine Scheffelrede zu halten, die ich etwas widerwillig und unter dem Getriebe des Abreisens ausarbeitete, dann aber mit Glück bei einem Commers in den allerersten Tagen hier wiederholte. Sie ist im Maiheft der Cott<damage agent="punchHole"><supplied>[asc]</supplied></damage>hen Zeitschrift gedruckt und die Grazer Collegen haben sie gelobt. Ich fühle nur zu gut, daß ich ganz von außen an die Sache herangegangen bin. Dann habe ich meine jetzige Kenntnis über die öst. Litteratur des 19. Jh. in meiner Antrittsvorlesung knapp zusammengefasst, die drucken zu lassen ich mich aber trotz mehrseitigen Zureden nicht entschlie-<pb n="3" facs="8355/00000003.jpg"/>ßen konnte, weil das wichtigste daraus in meinem Buch über die ‚Ahnfrau‘ und in meiner Einleitung zur neuen Grillparzer Ausgabe seinerzeit zu lesen sein wird. In Wien habe ich peinliche Tage verlebt, indem ich die schwerkranke Mutter und den trostlosen Vater um mich hatte; ich konnte mich auch zu den notwendigsten Besuchen nicht zwingen; war nur <damage agent="punchHole"><supplied>[i]</supplied></damage>m Ministerium; 2 mal höchst einsilbig bei Minor, der übrigens mit seinen Hofrats-Allüren unausstehlich war; sonst saß ich immer im Stadtarchiv u. habe mit großem Genuß den ganzen Nachlaß rasch durchgenommen, so daß ich wenn ich Ende Juli nach Wien komme, gleich intensiv zu arbeiten anfangen kann. Ich glaube mich zu erinnern, daß Sie Grillparzer wenig Interesse entgegenbringen; aber einiges will ich Ihnen doch vorplaudern. Die neue Ausgabe soll 14 Bände umfassen, von welchen die zehn den alten entsprechenden un<damage agent="punchHole"><supplied>[v</supplied></damage><damage agent="punchHole"><supplied>e</supplied></damage><damage agent="punchHole"><supplied>]</supplied></damage>rändert bleiben müßen weil sie stereotypirt sind. Der zweite wird eine Nachlese zu den Gedichten und 4 fertige Jugenddramen enthalten, darunter die Blanka von Castilien. Der neunte wird den gesammten dramatischen Nachlaß, der aus wenigstens 30 Fragmenten, Skizzen, Plänen besteht zusammenfassen; darunter ein reizendes Fragment Psyche, wahrscheinlich eine Vorstudie zur Hero; scharfe litterarische u. politische <pb n="4" facs="8355/00000004.jpg"/>Satiren in dramat. Form, so eine Fortsetzung der Zauberflöte gegen Kaiser Franz &amp; Metternich. Das wichtigste ist ein Stück Fortsetzung der Esther, Schluß des 2. Aktes mit einer ganz prachtvollen Scene zwischen Haman und Mordochai und Beginn des 3. Aktes. Der 11 Band wird die Studien zu den griechischen und spanischen Dramatikern, der 13. alles übrige Ungedruckte aus den Pros<damage agent="punchHole"><supplied>[a]</supplied></damage>schriften enthalten, soweit es wertvoll und verständlich ist. Da Dr. Glossy gleichzeitig eine Sammlung von Briefen Grillparzers bei Cotta heraus gibt, so wird das Bild des Dichters in nächster Zeit ein volleres und reicheres werden. Mir aber geht ein Herzenswunsch in Erfüllung, den ich seit Grillparzers Tod und noch länger in mir trage und mit Hopfen kann ich sagen:<lb/> <lb/> Als Jüngling hat man von so manchen Sachen<lb/> Gedanken, die nicht Stich zu halten pflegen<damage agent="punchHole"><supplied>[</supplied></damage><damage agent="punchHole"><supplied>.</supplied></damage><damage agent="punchHole"><supplied>]</supplied></damage><lb/> Eins müßte mich vor Allem glücklich mache<damage agent="punchHole"><supplied>[n]</supplied></damage>,<lb/> Meint’ ich, und Deutschland und die Welt bewegen<lb/> Womöglich unter Cottas altem Drachen<lb/> Solch einen Band Gedichte zu verlegen.<lb/><lb/>Ich habe mich nach der Obhut des alten Drachen immer gesehnt und ich glaube, daß diese neu eingegangene Verbindung für mich von Segen sein wird.<pb n="5" facs="8355/00000005.jpg"/><lb/> Doch, lieber Freund, wenn Sie diesen Brief lesen, werden Sie ein falsches Bild bekommen von dem was ich arbeite. Zwar lerne ich für Grillparzer fleißig spanisch und denke oft an diese Arbeit; aber diese selbst wird ja doch erst in den Ferien beginnen und den Winter ausfüllen; jetzt soll der ältere Ansbacher Freund ans Tageslicht,<damage agent="punchHole"><supplied> [a]</supplied></damage>uf das er so lange harrt. Zwar der Abstecher an die Dresdner Bibliothek war mir noch nicht möglich; denn ich blute noch aus alten Wunden von der Übersiedlung her und das Ministerium hat mir bis jetzt keinen Kreutzer ersetzt; auch ist mein Manuscript voll klaffender Lücken; aber ich hoffe doch diese auszufüllen und wenn Sie mir während des halben Jahres, den ja der Druck des Textes in Anspruch nehmen wird, die Einleitung wieder auf eine Zeit zur Nachbesserung zurückstellen wollen, werde <damage agent="punchHole"><supplied>[ic]</supplied></damage>h mich leichter dazu entschließen, sie Ihnen zu schicken. An einen bestimmten Tag kann ich mich vorerst noch nicht binden; es hängt so vieles von Frau Sonne ab; ob sie sich entschließt, länger hinter dem Wolkenschleier auszuharren oder ihre versengenden Blicke in den glühenden Thalkessel sendet, in den Prag gebannt ist.<pb n="6" facs="8355/00000006.jpg"/><lb/> Über Ihre Arbeit an der Goethe-Ausgabe habe ich Ihnen meine Meinung schon geschrieben. Sie opfern so viele Zeit der Sammlung Ihrer Neudrucke, Zeit, die Ihnen (wie <hi rend="underline">mir</hi> bei der meinigen) doch eigentlich für die eigene Arbeit entgeht, wenn Sie diese auch noch so energisch fördern. Wollen Sie beides bewältigen? Wenigstens sollen Sie sich für die DLD inzwischen eine Hilfskraft nehmen<damage agent="punchHole"><supplied>[;]</supplied></damage> ich komme immer mehr zur Einsicht, daß man mechanische Arbeiten wie Abschriften etc. ganz von sich abwälzen soll und auch bei dem Correcturlesen sich so viel als möglich helfen lassen soll. Freilich übe ich praktisch diese Einsicht noch nicht aus; wenn sich meine Verhältnisse aber stabilisiren werden, dann soll es geschehen. Erich Schmidt scheint dies jetzt in großem Style zu thun; denn eigentlich käme ihm diese Arbeit der Revision selber zu. Wie die g<damage agent="punchHole"><supplied>[an]</supplied></damage>ze Ausgabe organisirt sein wird, das interessirt mich lebhaft. Daß Herr von Loeper die Biographie schreibt, halte ich nicht eigentlich für glücklich. Aber Scherer hat Recht: wenn ich einen Goethe schreibe – sagte er – so will ich ihn <hi rend="underline">allein</hi> schreiben und meine Art der Betrachtung nimmt mir Herr von L. doch nicht weg. (Denken Sie sich: Max Koch hat Cotta eine dreibändige Goethe Biographie angeboten, die diese ablehnten! Im jetzigen Augenblicke!! Aber machen Sie keinen Gebrauch davon.)<pb n="7" facs="8355/00000007.jpg"/><lb/> Was sagen Sie dazu, daß Brahm auch einen Schiller schreibt. Hepp, Weltrich, Minor, Brahm. Wenn einer von den vieren die Briefe gesammelt hätte, das wäre doch vernünftiger. Minor will im nächsten Jahre mit dem 1. Bde heraus!<lb/> Ich weiß nicht, ob wir über <hi rend="underline">Kochs</hi> neue Zeitschrift unsere Meinung schon ausgetauscht haben. Ich weiß nicht, ob er der rechte Mann dazu ist. Er will durchaus etwas ins erste Heft von mir haben; ich kann aber mit dem besten Willen wahrscheinlich nichts geben. Schönbach hält die ganze Idee für verfrüht, was ich <hi rend="underline">nicht</hi> glaube.<lb/> Erwarten Sie heute keine Details über hiesige Verhältnisse; der Sommer ist eine schlechte Zeit zum Anfang in einer großen Stadt; ich trauere um das schöne, grüne, gesunde Graz in diesem Steinhaufen und vermisse wol auch gute Bekannte. Die Hörer (15 an der Zahl) sind reine Brotstudenten; sehr arm, ganz unwissend. Neue Litt. hat hier gar keine Tradition. Kelle ist sehr liebenswürdig; im Umgang witzig, unterhaltend; auch recht fleißig; aber einseitig und verschlagen. Sonst sind die Ordinarien hier sehr hochmüthig, ganz anders als in Graz.<lb/> Ihr armer König! Hier spricht man von nichts anderm. Unsere Zeitungen aber wühlen im Dreck. Pfui und nochmals Pfui!<lb/> Lassen Sie bald was von sich hören u. seien Sie herzlich gegrüßt von Ihrem aufrichtig ergebenen AS.</p><pb n="8" facs="8355/00000008.jpg"/></body>
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<pb n="1" facs="8356/00000001.jpg"/><body><p> Würzburg Herzogeng. 5 <lb/> 21 VI 86<lb/><lb/>Lieber freund,<lb/>Vor allem will ich Ihnen danken für Ihren anteil an unsers königs traurigem geschick. Es ist ein schwerer schlag für Baiern, das so lange auf seinen idealen, hochgebildeten, deutschgesinnten regenten stolz war, ein schwerer schlag fürcht ich auch fürs reich. Mögen wenigstens die letzteren befürchtungen unnütz sein!<lb/> Und nun meinen glückwunsch zur <supplied>!</supplied> Ihrer vertiefung in Grillparzer. So verrannt bin ich denn doch nicht, dass ich Ihre studien über ihn ohne freude verfolgte. Ja ich hege die überzeugung, dass ich ein liebevolleres verständnis für den dichter, der allerdings jetzt meiner seele noch fremd ist, gewinne, wenn Sie mich führen. Mögen Sie sich unter dem Cottaschen drachen wol fühlen. Ich kämpfe mit dem eindrucke dass diese firma niedergeht und mehr auf alten lorbern ruht als neue pflückt. Aber auch darin täusche ich mich gern.<lb/> Mit Ihrer Scheffelrede sind sie <supplied>!</supplied> ja bereits in den Cottaschen kreis eingetreten. Ich habe sie mit aufmerksamkeit gelesen. Ich hätte die gedenkworte nicht so warm zusammen gebracht, als es die veranlassung heischte. Die schlotterigen verse ärgern mich immer aufs neue, obwol ich mir tausendmal sage, dass sie dem Gaudeamus und noch mehr dem Trompeter anstehen, besser als stilvolle vollendung. Ich bin für Scheffels humor gar nicht unempfindlich und huldige vor seinem Ekkehard. Aber da scheint er mir am meisten Scheffel, wo seine dichtung unreif sprudelt.<lb/> Uebrigens bin ich ein antiquar und verzeihe sündhafter weise den poeten vergangener jahrhunderte mehr als den neuen. Warum haben Sie aber auch Goethe als vormann!<lb/> Goethe! Sie haben nun auch die Grundsätze der neuen ausgabe erhalten. So erstaunt wie ich werden Sie aber den 14. grundsatz nicht gelesen haben. Ich warte noch heute auf die verheissene<pb n="2" facs="8356/00000002.jpg"/> nähere bestimmung des generalkorrektorberufes. Bis dahin versprach ich, die gegebene ablehnung nicht als eine definitive zu betrachten. Wer nun recht behalten wird, ob die gesellschaft oder ich, ist schwer zu sagen. E Schmidt schrieb mir erst heute, ich möchte mir noch überlegungszeit lassen und nur jetzt nicht absagen. Dies <hi rend="underline">im vertrauen</hi><hi rend="underline"> und</hi> nur für Ihre augen.<lb/> Hüben steht der Wieland, drüben Goethe; hüben darstellung drüben textkritik; hüben beifall oder blamage, drüben eine stille tätigkeit; hüben eine individuelle vorliebe, drüben die beteiligung an einem monumentalen werke; hüben wenig pekuniärer gewinn, drüben eine kleine aber sichere einnahme. Was fällt schwerer in die wagschale?<lb/> Die DLD gebe ich darum nicht auf, wenn sie die verleger nicht aus triftigen gründen einschlafen lassen. Ihren rat einen teil der arbeit abzuwälzen kann ich auch nicht befolgen. Statt meine aufsicht einzuschränken, habe ich sie von heft zu heft gesteigert, wenigstens neuen mitarbeitern gegenüber, habe die vorreden stark beeinflusst, den druck mit den originalen verglichen und gesehen, wie dringend notwendig das war. Danken wird mirs niemand, als die sache selbst. Nach diesen erfahrungen, die für die methodische bildung mancher männer guten namens recht betrübend sind, kann ich mich erst recht nicht entschliessen, einen hilfsarbeiter anzunehmen, selbst wenn sich einer fände, der mir verlässig genug schiene. Auch halte ich es für verdammte pflicht und schuldigkeit, wenn ich als herausgeber der sammlung figuriere, es auch zu sein.<lb/> Bei Ihrem Uz werde ichs ja wider leicht haben. Aber ich möchte doch bitten, dass Sie die einleitung fertig stellen. Die verleger sind in diesem punkte ganz unzugänglich geworden; ich fürchte, auch ein vorgelegter brouillon[,] bestimmt sie nicht zum beginne des satzes. Ich kann es ihnen auch nicht ganz verargen; denn es ist fatal ein heft ¾ jahre lang fertig zu haben und immer<pb n="3" facs="8356/00000003.jpg"/> noch auf die einleitung zu warten. Dazu kommt, dass sie das tempo überhaupt eher verlangsamern <supplied>!</supplied> als beschleunigen wollen, weil der bisherige absatz ihnen nicht genügt. Aber Ihren Uz drucken wir, sobald das ms. druckfertig ist, darauf können Sie sich verlassen.<lb/> Von Kochs Zs. erwarte ich mir gar nichts. Ich habe ihm, dessen leeres strebertum mir im grunde der seele zuwider ist, auf seine zusendung des programmes nicht geantwortet. Dann traf ich ihn in Weimar und schlug die mitarbeiterschaft vorläufig ab, hielt ihm auch die verdiente standrede, wie er zur Goetheversammlung erscheinen möge, nachdem er in den Bll. f. bair. gymn. wesen so unflätig über die clique, die die gesellschaft beherrsche, geschimpft habe und sonst jede gelegenheit benütze Scherer und seine freunde in der boshaftesten weise in den kot zu ziehen. An diesem gesellen verfängt nichts. Zum dank für meine grobheit verfolgt er mich mit höflichkeit. Mir ists leid, wenn Sie und andere anständige menschen unter seinen namen arbeiten stellen.<lb/> Sagen Sie mir eben so offen Ihre meinung über Franzos’ Deutsche dichtung. Er forderte mich brieflich zur mitarbeiterschaft auf.<lb/> Von der ghgl. Goethebiographie erwart ich mir wenig. H v Loepers kenntnisse in ehren, schreiben kann er nicht.<lb/> Ein Schiller von Brahm wird ihm den fluch aller schwaben zuziehen. Mir ists willkommen, wenn einmal ein zersetzender geist über Schiller kommt. Ich weiß die übertreibungen dann schon abzustumpfen. Aber vor büchern wie Weltrichs bewahr uns ein gütiger gott. Ich hoffe, dass er das ende seines buches nicht erlebt.<lb/> Ich habe eben eine rezension über Biedermanns N. G. Forschungen abgeschlossen, mich für Satyros-Herder erklärt und über Elpenor viel getüftelt. Bin selbst begierig wie mir diese denkübung gedruckt gefällt. Ich fürchte, sie blamiert mich. Aber ich habe nicht zeit, sie länger ausreifen zu lassen.<lb/> <pb n="4" facs="8356/00000004.jpg"/>Jetzt bin ich wider bei Wielandbriefen. Die bächlein rieseln noch. London und Brüssel müssen auch herhalten.<lb/> Ich hoffe, Sie werden noch besser in Prag eingewöhnen, als sie es jetzt zu sein scheinen. Und ich hoffe, Sie bekommen Anlass, mir zum einleben in Graz zu helfen. Freilich weiss ich noch nicht mehr als Sie aus den zeitungen oder von Schönbach erfuhren. Heinzel scheint sich der sache anzunehmen. Und es können noch wochen und monate vergehen, ehe ein verheissungsvoller schritt für oder gegen geschieht. Möglich, dass ich einmal selbst in Wien mich produciere, aber lieber unterlasse ichs. Doch könnten Sie die güte haben, mir für den fall der reise – die dann wol <hi rend="underline">bald</hi> geschehen würde – einen gasthof zu nennen, der anständig u. doch dem geldbeutel nicht zu gefährlich ist. Fahre ich und höre ich gutes, so geh ich über Graz zurück, wenn ich hier so lange kolleg schwänzen kann (jedesfalls jage ich) und wo soll ich in Graz absteigen, wenn ich überhaupt übernachte?<lb/> In Wien werde ich an Minor nicht vorübergehen, möchte aber doch von Ihrer freundschaft vertraulich erfahren, welche aufnahme ich zu gewärtigen habe.<lb/> Mit den besten grüssen und wünschen<lb/><lb/> Ihr<lb/> treu ergebener<lb/> BSeuffert</p></body>
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<pb n="1" facs="8357/00000001.jpg"/><body><p>Lieber Freund!<lb/><lb/>Nur in Eile einige Zeilen! Sie werden durch Schönbach die Absicht des Ministeriums erfahren haben. Wenn es mit Ihren Verhältnissen halbwegs vereinbar ist: bitte, gehen Sie auf den Vorschlag ein. Thun Sie es nicht, dann setzt uns das Ministerium noch den greulichen Wackernell nach Graz und ich würde mich über einen solchen Nachfolger zu Tode ärgern. Aus der Generalrevision der Goethe-Ausgabe erfließt Ihnen auf Jahre hinaus eine sichere und regelmäßige <pb n="2" facs="8357/00000002.jpg"/>Einnahme, die Ihnen über diese Zeit hinweghelfen wird und Graz ist billig. Kein Zweifel, daß sich inzwischen ein bestimmtes Gehalt wird herausschlagen lassen. Vielleicht lassen Sie sich einen bestimmten Termin dafür vom Ministerium zusichern.<lb/> Ich kann nur sagen: es wäre für die Sache ein Unglück, wenn Sie nicht beistimmten.<lb/> Mit freundlichen Grüßen<lb/> Ihr<lb/> treulich ergebener<lb/> August Sauer.<lb/><lb/>Prag 22/6 86.</p></body>
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<pb n="1" facs="8358/00000001.jpg"/><body><p>Lieber Freund! Ich habe Ihnen heute Mittags gleich nach Empfang von Schönbachs Brief einige eilige Zeilen geschrieben, jetzt Abends erhalte ich Ihren Brief. Da Sie wahrscheinlich gleich reisen werden, so will ich Ihnen Ihre Fragen wegen der Hotels beantworten. in Prag unbedingt: Stadt <hi rend="underline">Triest</hi>; gut und nicht übermäßig theuer, sehr günstig gelegen. In Wien ists schwer. Schmidt pflegte im Hotel <hi rend="underline">Tegethoff</hi> zu wohnen; I. Bez. Johannesgasse, wo es aber etwas theuer zu sein scheint. Ein gut bürgerliches Gasthaus wäre die <hi rend="underline">goldene B</hi><hi rend="underline">irn</hi>‘ Landstraße (III) Hauptstraße; nicht weit von Schmidts (Minors) Wohnung; meine Familie steigt der <hi rend="underline">Namens</hi>verwandtschaft wegen dort ab. Aber wenn auch sonst nicht schlecht gelegen, ist es doch von der Stadtbahn sehr weit, mit der Sie ankommen. Da hätten Sie näher zum <pb n="2" facs="8358/00000002.jpg"/>Hotel <hi rend="underline">Klomser</hi>, Mariahilferhauptstrasse; freilich etwas weit in die Stadt.<lb/> Aus meinem ersten Briefe werden Sie ersehen haben, daß ich die Übernahme der General-Correctur jetzt für günstig halte d<damage agent="punchHole"><supplied>[er]</supplied></damage> Einnahme wegen. Überdies: muß denn Wieland deswegen liegen bleiben? Kann nicht auch nebenbei gefördert werden? Was bearbeiten Sie? Ich: Götz und Hausball.<lb/> Lassen Sie mich gleich auf die andern Punkte Ihres Briefes antworten.<lb/> Die Scheffelrede ist etwas zu warm ausgefallen, wie es in solchen Momenten eben geht; der <hi rend="underline">Horde</hi> der blinden Bewunderer war sie dennoch zu kühl. In die Cottasche Ztschrft kam sie durch Zwiedineck, den Redacteur.<pb n="3" facs="8358/00000003.jpg"/><lb/> Der <hi rend="underline">Uz</hi> scheint also gar nicht zu drängen; wenn ich die Ferienmonate <hi rend="underline">ohne</hi> Correctur leben könnte, wärs mir lieb; aber wenn wir im October zu drucken beginnen, werden wir bis Dec. – Jänner kaum fertig und ich brauche zu Neujahr viel Geld. –<lb/> Daß Koch Schmäh-Artikel gegen die Goethe-Gesellschaft schreibt – habe ich nicht gewußt. Für die Ztschrft werde ich ihm irgend etwas wol geben müßen; einen Mitarbeiter im eigentl. Sinne wird er an mir nicht haben.<lb/> Gegen Franzos habe ich ein altes Vorurteil; er ist und bleibt doch ein <hi rend="underline">polnischer</hi> Jude und diese Sorte kenne ich. Ich habe ihm abgeschrieben; war aber dabei auch etwas von dem Gedanken beeinflußt, Cottas nicht vor den Kopf zu stoßen, die mit Bonz in Feindschaft leben. Also laßen Sie sich durch <pb n="4" facs="8358/00000004.jpg"/>mein Beispiel nicht beeinflußen. Cotta ist freilich nicht mehr was es vor 100 Jahren war; aber die Zeit der Decadence scheint mir für die Firma vorüber.<lb/> Über Elpinor habe ich viel spintisirt, aber nie etwas herausgekriegt; bin also sehr begierig auf Ihren Aufsatz. – Dank für Bodemann-Haller. Zu milde, zu milde!<lb/> Ist B. Sphn. im Centralblatt: Suphan?!<lb/> Sie fragen wegen Minor! Ich habe mich zu Ostern sehr schlecht mit ihm gesprochen; aber die Schuld war da mehr auf meiner Seite; ich war unwol verstimmt und voller Sorgen. Er wäre seiner Stellung nicht würdig, wenn er Sie nicht höchst aufmerksam und freundlich empfienge.<lb/> Verzeihen Sie das diffuse dieses Briefes und seien Sie herzlichst gegrüßt von Ihrem<lb/> Treu ergebenen<lb/> Aug. Sauer.<lb/><lb/>Prag 22/6 86.</p></body>
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<pb n="1" facs="8359/00000001.jpg"/><body><p> Würzburg 24 VI 86<lb/><lb/>Lieber freund,<lb/>Ich dank Ihnen für die beiden briefe. Einer berufung nach Graz auf der bezeichneten grundlage werde ich keine schwierigkeiten in den weg legen. Wäre ich nur erst so weit, dass ich ernstlich den ruf erwarten dürfte. Ich mistraue dem minister und fühle mich nach den vorsichtigen mitteilungen Heinzels zu dem optimismus, den nun Schönbach hat, nicht berechtigt. Da Heinzel eine vorstellung in Wien zunächst nicht für angezeigt hält, unterbleibt die reise. Aber läuft die sache besser, als ich jetzt noch glauben darf, so werde ich von Ihren gasthofnachweisungen gebrauch machen. Vor Heinzels nachricht war ich allerdings gesonnen – auf Schmidts u. Schönbachs rat – heute nach Wien zu fahren, weil der feiertag und der am dienstag mir eine längere frist ohne zu starke vernachlässigung der vorlesungen gstattet hätten.<lb/> <pb n="2" facs="8359/00000002.jpg"/>Ueber die generalkorrektur ist das letzte wort nicht gesprochen. Ich fürchte nicht sowol ein gänzliches aufgeben Wielands als eine allzu lange verzögerung. 3–5 korrekturen in der woche zerreissen alle zusammenhängende arbeit. Auch fürchte ich, dass meine philologische neigung durch die korrektur neue nahrung erhält und ich dem ästhetisch-historischen darstellen noch mehr entfremdet werde. Der erziehliche einfluss einer solchen jahrelangen beschäftigung ist gewiss nicht günstig. Doch immer wider – ich brauche geld und ich weiss es zu schätzen mit allen bedeutenden männern des fachs durch die korrektur in fühlung zu sein.<lb/> Sie haben meine äusserungen über Uz richtig interpretiert. Ich <hi rend="underline">musste</hi> den verlegern versprechen, da sie das tempo verlangsamen wollen, keinen der mitarbeiter zu drängen. Aber so viel darf ich doch tun, dass ich Sie inständig bitte, keine andere grössere arbeit vor abschluss des Uz in angriff zu nehmen. Wenn ich das ms. habe, wird gedruckt werden u. zwar im gleichen tempo<pb n="3" facs="8359/00000003.jpg"/> wie früher. Ich habe den verlegern das versprechen abgenommen, die abmachungen die ich vor 1. mai gemacht habe, pünktlich zu erfüllen. Vorauszahlung kann ich Ihnen nicht zusichern, so gerne ichs täte; aber die verleger haben im vergangenen jahre darüber einen höchst unerquicklichen strauss mit Geiger (im vertrauen!) hartnäckig gekämpft und halten am buchstaben ihres vertrages mit mir, wonach das honorar erst bei versandbereitschaft der hefte fällig ist. Von meiner seite wird gewiss alles geschehen, was Ihnen eine erleichterung sein kann. Ich hoffe, Sie kennen meine zuverläsigkeit nach der seite.<lb/> Dank für die mitteilung übr Franzos. Ich bin umgekehrt wie Sie mit Bonz früher persönlich bekannt gewesen, werde aber das blatt erst prüfen, ehe ich meinen namen hingebe. Ich bin darin sehr stolz – zum schaden meines geldbeutels.<lb/> Bodemann hab ich freilich mild durchschlupfen lassen; meine anzeige ist so langweilig wie das buch. Es hat mich so geödet, dass ich nicht einmal den zorn des tadels bekam. Auch bin ich Hallers satt seit der der anzeige über Hirzel.<lb/> <pb n="4" facs="8359/00000004.jpg"/>Ja, Suphan hat gegen Kürschner u. Minor im Centrbl. geschrieben. Da er mich zuvor in einem briefe eigens um mein urteil über seine recension anging, so habe ichs ihm nicht vorenthalten und gestehe auch Ihnen ehrlich, ob Sies gleich nicht gerne hören, dass ich seinen ausfällen auf die Natlitt. beifall gebe. Ueber Minor lehnte ich ausdrücklich jedes urteil ab, weil mir der vorwurf mangelnder objektivität dabei gemacht werden könnte. Eine bittere bemerkung über Suphanschen prophetenstil schluckte ich hinab, der mann kann doch nicht mehr anders werden.<lb/> Durch alle diese offenherzigkeiten möche ich einen teil meines dankes für Ihre freundlichkeit abstatten. Nachdem wir uns persönlich kennen, haben wir ein recht auf offenheit auch da, wo unsere meinungen auseinander gehen.<lb/> Treulich grüsst<lb/> BSeuffert.</p></body>
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<pb n="1" facs="8360/00000001.jpg"/><body><div type="address"><p>Herrn Dr. Bernhard <hi rend="underline">Seuffert</hi><lb/>Privatdocent an der Universität.<lb/>Würzburg<lb/>Herzogengasse 5<lb/><hi rend="underline">Bayern</hi></p><pb n="2" facs="8360/00000002.jpg"/><p>Prag II Stefangasse 3. 26.6.86.<lb/><lb/>Lieber Freund! Für Ihren Brief will ich heute n<damage agent="punchHole"><supplied>[ur]</supplied></damage> danken und einen Passus beantworten. Ich weiß nicht, ob ich Ihnen meine Rec. über Hamel geschickt habe; ich thue es gleichzeitig, damit Sie sehen, daß ich die Nat. Lit. <hi rend="underline">nicht</hi> in Schutz nehme. Minor hat sich die Sache auch sehr leicht gemacht. Ich will nur nicht, daß man mir u. meinen Arbeiten das entgelten läßt, was andre sündigen. Ich habe mir beim Bürger so redliche Mühe gegeben, als ob die Arbeit für <hi rend="underline">Ihre</hi> Sammlung gehört. Und wenn es Suphan einfallen sollte, über meine Göttinger (von denen 4 Lief. seit 1 ½ Jahren ausgegeben sind, das ganze kommt nächstens) im selben Tone loszuziehen, dann schlage ich herum wie ein wütendes Pferd. Ich bin schon erbost genug, daß man das früher einfach todtgeschwiegen hat. Was aber gäbe ich darum, wenn ich <hi rend="underline">nie</hi> mit diesem Unternehmen zu thun gehabt hätte!!<lb/> Mit vielen Grüßen Ihr<lb/> aufrichtig Ergebener AS.</p></div><div type="part"/></body>
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<pb n="1" facs="8363/00000001.jpg"/><body><div type="address"><p>Herrn Dr. August Sauer<lb/>Professor an der universität Prag<lb/>Wien IX<lb/>Pelikangasse 10. 2. Tr.</p></div><pb n="2" facs="8363/00000002.jpg"/><div type="part"><p>Lfr. Gestern lief das berufungsschreiben von David ein. Vielleicht komm ich bald nach Wien. Schönbach sprach ich vergangenen freitag in Erlangen. Dann fuhr ich nach Jena zu Schmidt u. paktierte über die generalkorrektur und die mitredaktion an Scherers stelle. Gestern abends kam ich zurück.<lb/> In eile<lb/> Ihr<lb/> treu ergebener<lb/> BSeuffert<lb/><lb/>Wzbg. Herzogeng. 5<lb/>23 VIII 86.</p></div></body>
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<pb n="1" facs="8365/00000001.jpg"/><body><p> Würzburg Herzogeng. 5<lb/> 28 VII 86<lb/><lb/>Lieber freund,<lb/><lb/>Dank für Ihre wünsche. Ich habe Schönbach zweimal in Erlangen besucht und nach der zweiten zwiesprache gestern meine annahme der berufung bedingungslos erklärt. Hoffentlich fällt nun kein stein mehr aufs geleise und kommt die ernennung ohne allzu starke geduldprüfung.<lb/> Schönbach erklärte mein jetziges erscheinen in Wien für ganz überflüssig und so komme ich nicht dahin. Aber ich treffe Sie doch noch dort, wenn wenigstens meine braut von ihrem scharlach so weit erholt ist, dass ende september die hochzeit u. dann die übersiedelung nach Graz statt finden kann. Ich werde dann zuvor in Wien besuche machen müssen.<lb/> Haben Sie unter Ihren Grillparzerarbeiten eine müssige und zerstreute stunde, die sie dem praktischen alltag opfern mögen, so erinnern Sie sich Ihres versprechens, mich über Grazer personen und verhältnisse zu unterrichten. Für das äusserlichste und doch wichtige werden Sie freilig wenig rat spenden können. Schönbach wünschte, dass ich selbst zum wohnungmieten<pb n="2" facs="8365/00000002.jpg"/> vorher komme; aber das ist mir zu kostspielig. Lässt er oder ein anderer hilfreicher mann – den ich nicht kenne – sich nicht darauf ein, für mich zu mieten, so nehme ich, was ich eben sofort haben kann, im oktober. Haben Sie junggeselle erfahrung, ob ich etwa 5 zimmer für höchstens 500 fl. haben kann und in welchem stadtteile ich am besten <hi rend="underline">bescheiden</hi> unterkommen, so enthalten Sie mir sie nicht vor.<lb/> Schönbach empfiehlt eine antrittsvorlesung zu halten. Da ist wol kürze das beste, der gehalt nebensache. Oder darf man eine glockenstunde sprechen? Sie schrieben von einer kommerse rede <supplied>!</supplied> gelehrten inhaltes. Werde ich auch in diese ganz ungewohnte verlegenheit kommen? Derlei kommerse kennen wir hier gar nicht.<lb/> Wie ist das gesellige leben? Rege u. nahe und einfach, oder sprungweise, steif und üppig? Familiär oder nur im bierhause?<lb/> Ich hätte so viel zu fragen, aber es ginge fragen u. antworten mündlich so viel leichter, und ich darf Ihre arbeitszeit nicht schädigen. Sonst fragte ich, ob die kleidungspreise hoch sind – dann staffierte<pb n="3" facs="8365/00000003.jpg"/> ich mich hier vorsorglich aus –, ob schreinerarbeiten hoch bezahlt werden – dann liesse ich mir hier noch büchergestelle machen totz der transportkosten.<lb/> Wie viel haben Sie umzugsentschädigung nach Prag erhalten? Wissen Sie etwas davon, ob versetzungs- und brautgut frei von zoll eingeht?<lb/> – – – –<lb/> Scherers tod geht uns allen mit dem gefühle der verwaisung nach. Was in Berlin werden wird, weiss wol noch niemand. Schmidt, Steinmeyer, Schönbach, Martin, Lexer wissen so viele vermutungen wie Sie und ich, aber nicht mehr. Mit Martin, Steinmeyer u. Schönbach war ich jüngst in Bamberg beisammen. Dass ich bei Schmidt war und die generalkorrektur u. mitredaktion der Weimarschen ausgabe übernahm, schrieb ich wol schon.<lb/> Ich bin zerstreut, hastig, freue und fürchte mich. Wir wollen nun die staatliche gemeinschaft zu doppelt guter freundschaft ausnützen. Das ist mir einer der wenigen festen punkte der zukunft und ein lieber punkt.<lb/> <pb n="4" facs="8365/00000004.jpg"/>Lassen Sie mich abbrechen. Ich habe zu viel am herzen, um gemütlich zu plaudern.<lb/> Grüssend<lb/> Ihr<lb/> BSeuffert</p></body>
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<pb n="1" facs="8366/00000001.jpg"/><body><p> Wien IX Pelikangasse 10.<lb/> 30. August 86.<lb/><lb/>Lieber Freund! Ich hoffe mit Ihnen, daß nun alles glatt ablaufe und daß ich Sie mit Ihrer jungen Frau Ende Spt. oder Anfang October hier noch werde begrüßen können. Da wird sich mündlich noch manches aussprechen lassen, wovor die Feder zurückzuckt. Aber die wichtigsten Ihrer Fragen hoffe ich Ihnen genügend beantworten zu können.<lb/> Freilich wegen der Wohnung weiß ich wenig Rath. Sie können nur in den neuen Stadttheil (Jakomini) ziehen und müßen Sich eine der ruhigen Straßen Lessing- Rechbauerstraße etc. aus-<pb n="2" facs="8366/00000002.jpg"/>suchen; die Straße, in der ich wohnte ist eine der ruhigsten. Aber theuer sind die Wohnungen dort allerdings und um 500 fl. werden Sie wol nur 4 Zimmer kriegen. Wenn Schönbach sich nicht angetragen hat, Ihnen etwas zu verschaffen, so will <hi rend="underline">ich</hi> Mittel und Wege suchen, Ihnen eine Wohnung miethen zu lassen – freilich auf die Gefahr hin, daß sie Ihnen nicht ganz convenirt. Aber im October ist es auch schwer, etwas passendes zu erraffen.<lb/> Ich habe mich seinerzeit der Antrittsvorlesung in Graz entzogen, <pb n="3" facs="8366/00000003.jpg"/>obgleich Schönbach sie gewünscht hatte, in Prag habe ich sie jetzt gehalten; Sie müßen doch ¾ Stunden reden; ich würde zu keinem speziellen Thema <damage agent="punchHole"><supplied>[r]</supplied></damage>athen; etwas methodologisches empfiehle sich am besten. Oder eine Einleitung zu Ihrem Hauptcolleg? –<lb/> Wegen der Kommersrede müßen Sie mich misverstanden haben. Gelehrte Reden werden da überhaupt nicht gehalten und als neuangekommener, als Ausländer noch dazu können Sie sich durch lange <damage agent="punchHole"><supplied>[J]</supplied></damage>ahre hindurch aller solcher Zumuthungen entziehen. Es gibt viele Leute in Graz, die <hi rend="underline">nie</hi> eine öffentliche Rede gehalten haben.<pb n="4" facs="8366/00000004.jpg"/><lb/> Über die geselligen Verhältnisse könnte ich Ihnen die genauesten Auskünfte geben, wenn Sie als Junggeselle einzögen. Mit der Frau gestaltet sich so etwas anders; jedenfalls viel complicirter. Die Fakultäten pflegen in Graz ziemlich abgeschlossen zu sein; dennoch würde ich Ihnen rathen bei <hi rend="underline">Helly</hi>, dem Gynokologen <supplied>!</supplied> Besuch zu machen, dessen praktische Frau in allen häuslichen Dingen als Orakel gehört wird; wenn Sie an <hi rend="underline">Krafft-Ebing</hi>, den Psychiatriker heran könnten, wäre da<damage agent="punchHole"><supplied>[s v]</supplied></damage>on großem Vortheil. Er ist ein Badenser, seine Frau – glaube ich – auch eine Reichsdeutsche. Ich habe in beiden <pb n="5" facs="8366/00000005.jpg"/>Häusern nicht verkehrt. Was unsere Fakultät betrifft, so empfehle ich Ihnen als den Treuesten der Treuen Prof. Gurlitt, eine goldene, reine Seele; <damage agent="punchHole"><supplied>[e]</supplied></damage>in gescheuter Mensch, der, mehr Künstler als Professor, es leider in der letztern Laufbahn noch nicht sehr weit gebracht hat. Seine Frau ist mir unter allen in Graz die sympathischeste; sie ist auch ganz anders als die andern; in einem hocharistokratischen, fürstlichen Hause erzogen hat sie mit <damage agent="punchHole"><supplied>[d]</supplied></damage>er Feinheit der Bildung nicht auch zugleich die Ansprüche des Adels in sich aufgenommen und waltet in ihren bescheidenen Verhältnissen als die lieblichste Hausfrau. Prof. <hi rend="underline">Bauer</hi> <pb n="6" facs="8366/00000006.jpg"/>(alte Geschichte) wird Sie durch sein liebenswürdiges Behnemen <supplied>!</supplied> gewiß bald gewinnen; seine Frau könnte der Ihrigen wol in praktischen Fr<damage agent="punchHole"><supplied>[ag]</supplied></damage>en gut an die Hand gehen. Von jüngeren Collegen sei Ihnen Prof. Haberlandt, der Botaniker warm ans Herz gelegt; dessen Frau, eine Würtembergerin, anfangs still und scheu, bei näherem Bekannwerden etwas ungemein Anziehendes hat. Endlich sind aus meinem näch<damage agent="punchHole"><supplied>[ste]</supplied></damage>n Freundeskreise – denn diesen habe ich zuerst umrissen – Zwiedineck und Frau hervorzuheben; stoßen <pb n="7" facs="8366/00000007.jpg"/>Sie sich bei ersterem nicht an dem burschikosen Wesen, das manchmal durchbricht, bei letzterer nicht an <damage agent="punchHole"><supplied>[d]</supplied></damage>en etwas pretensiösen Allüren – die französischen Ausdrücke sind absichtlich gewählt – : Sie werden in beiden ein paar herzensgute Leute kennen lernen, die Ihnen gewiß aufs freundlichste entgegenkommen werden. In allen diesen Häusern werden Sie sans gêne nur im kleinen Kreise verkehren und sich hoffentlich wohl fühlen.<lb/> Von älteren Collegen machen zunächst Karajans Haus: ich bin im Groll von der Frau geschieden, <pb n="8" facs="8366/00000008.jpg"/>Ihrer übertriebenen Zimperlichkeit wegen u. Schönbach wird Ihnen auch nur böse Erfahrungen mittheilen: aber sie ist eine ganz gescheut<damage agent="punchHole"><supplied>[e]</supplied></damage> Frau, die mit Ihrem Wissen nur etwas weniger flunkern müßte; eine Mainzerin; da gibt es im Winter steife und trockene Musik-Abende. Dann kämen für Sie wol <hi rend="underline">Graffs</hi> in Betracht, wo zwar nicht ich, aber Schönbach und andere angenehm verkehren. Er war früher an der Forstakademie in Ascha<damage agent="punchHole"><supplied>[ff]</supplied></damage>enburg; seine Frau ist zwar eine Grazerin – wie ich glaube – hat aber viel deutsches Wesen angenommen. <pb n="9" facs="8366/00000009.jpg"/>Bei <hi rend="underline">Krones</hi> und <hi rend="underline">Goldbacher</hi> da werden Sie zu größeren Tafeln geladen werden, die dann meistens <damage agent="punchHole"><supplied>[r]</supplied></damage>echt ungemütlich ausfallen; in diesen beiden Familien, sowie beim Chemiker <hi rend="underline">Pebal</hi> herrscht am meisten österreichischer Ton und wenn dieser vermieden, umgangen werden soll, wirds einfach gräulich. Wappnen Sie sich da mit Geduld! (Bei Gott: <damage agent="punchHole"><supplied>[d]</supplied></damage>er Brief wird sehr vertraulich; denn wenigstens bei Krones war ich viel im Hause; aber immer nur en petite comitee und als Junggeselle. Frau Gurlitt hat beide Häuser längst aufgegeben.) <pb n="10" facs="8366/00000010.jpg"/>Erich Schmidt wird Sie gewiß an den Chemiker Schwarz von der Technik weisen, eine angenehme sächsische Familie; die Frau <damage agent="punchHole"><supplied>[r]</supplied></damage>echt hausmütterlich. Da waren noch vor zwei Jahren große Tafeln, bei denen die Tische sich bogen; aber durch Krankheit ist es unterbrochen worden. – Die Gasthausgesellschaften kenne ich zu wenig; Bauer hat als Junggeselle eine regelmäßige Skatgesellschaft gehabt<damage agent="punchHole"><supplied>[,]</supplied></damage> die er auch jetzt noch gelegentlich besucht. Sonst gehen die Professoren wenig in Gasthäuser.<pb n="11" facs="8366/00000011.jpg"/><lb/> Wegen Kleidung fehlt mir der Maßstab. Ich habe in dem „1. Männer-Kleider-Macher Consortium“ Herrengasse (ich glaube 5; <damage agent="punchHole"><supplied>[g]</supplied></damage>leich beim Auerspergbrunnen arbeiten lassen u. war zufrieden. Mein Winterrock kostete dort fl. 40; ein Salonrock 32; aber da müßte man die Sachen erst sehen. Hingegen glaube ich, daß Sie die Büchergestelle in Graz billiger und ebenso gut bekommen. <hi rend="underline">Werner</hi> hat sich als er schon im Lemberg war, von Graz alles nachschaffen <damage agent="punchHole"><supplied>[l]</supplied></damage>assen. Gurlitt hat einen vorzüglichen Schreiner; auch Zwiedinecks Stellagen sind hübsch. Meine waren und sind ganz einfach; bei einem Tischler in der Sparbersbachgasse, (Nr. etwa 31 oder 33??) <pb n="12" facs="8366/00000012.jpg"/>gemacht, den ich für ganz gewöhnliche Arbeit empfehlen kann. Wegen Übersiedlungsgebühr müßen Sie mit dem Ministerium verhandeln. Ich habe seinerzeit für die Strecke Lemberg <damage agent="punchHole"><supplied>[ – ]</supplied></damage> Graz 150 fl. (Werner für dieselbe 200) bekommen; nach Prag habe ich <hi rend="underline">noch</hi> <hi rend="underline">nichts</hi> erhalten; bei Avançement <supplied>!</supplied> gebührt nichts; ich habe aber angesucht. Österreich ist in dieser Beziehung sehr knickerig; Sie müßen dem Minister direct deswegen zu Leibe gehen. Versetzungs- und Brautgut ist unbedingt zollfrei (ich weiß es von Schmidts Übersiedlung und sonst); aber es müßen genaue Verzeichnisse angefertigt u. an dem Aufgabeort – von wem?? – bestätigt sein.<pb n="13" facs="8366/00000013.jpg"/><lb/> So viel, lieber Freund, etwas eilig und flüchtig; aber zunächst wol genügend. Bitte, stellen Sie mir weitere Fragen; ich antworte sehr gern. Wegen der Wohnung präcisiren Sie Ihre Wünsche und ich will mein Glück probiren.<lb/> Sind wir auch in Zukunft weit auseinander, so treffen wir uns doch wol öfter im gemeinsamen Mittelpunkt und <damage agent="punchHole"><supplied>[G]</supplied></damage>raz soll mir von nun an eine doppelt angenehme Besuchsstation sein.<lb/> Herzlichst<lb/> Ihr<lb/> aufrichtiger<lb/> ASauer.</p><pb n="14" facs="8366/00000014.jpg"/></body>
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<title level="s">Briefwechsel Sauer-Seuffert, Digitale Edition</title>
<title level="a" n="1">Bernhard Seuffert an August Sauer in Wien</title>
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<title>Der Briefwechsel zwischen August Sauer und Bernhard Seuffert 1880 bis 1926</title>
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<pb n="1" facs="8367/00000001.jpg"/><body><p> Würzburg Herzogeng. 5. 1 IX 86<lb/><lb/>Lieber freund,<lb/>Ihr brief ist goldes wert. Ich danke Ihnen lebhaft dafür und werde die vertraulichen äusserungen redlich für mich bewahren aber auch für mich nutzen. Gurlitts werden Sie uns ja nicht gönnen; soll er nicht nach Prag kommen? Graff kenne ich, wie ich mich jetzt erst erinnere; d. h. ich hab einmal mit ihm und seinem freunde Erich Schmidt ein stündchen verkneipt. Sonst sah ich ihn nicht. Noch kenne ich von aussen einen liebenswürdigen alten herrn v. Ettingshausen oder wie, botaniker seines zeichens, der hier beim jubiläum war. Sie nannten ihn nicht. Ihr schreiben war sehr woltätig, denn eine freundin meiner braut, die kurze zeit in Graz lebte, bis ihr vater (Röll, direktor der tierarzneischule oder so was) reaktiviert nach Wien zurückkehrte, hatte ein ziemlich tristes bild vom Grazer dasein gezeichnet. Ich bin recht dankbar, dass Sie es etwas menschlich belebten.<lb/> <pb n="2" facs="8367/00000002.jpg"/>Ihre güte wegen der wohnung in anspruch zu nehmen, behalt ich mir vor. Jetzt hab ich noch nicht courage zu mieten; oder meinen Sie, das dekret sei unausbleiblich? Auch hat Schönbach sich erboten, adressen zu sammeln und ich denke, dann ist die mühe des mietens nicht mehr gross, dessen odium er nur scheut. Oder fällt derlei Schönbach schwer? ist er eine unpraktische natur? Er bot auch seine haushälterin, frau Pöltl oder ähnlich an. Ist sie die perle, für die er sie hält? Darf man ihr eine bemühung zumuten und anvertrauen?<lb/> Sie sehen ich schreibe gleich wider einen brief mit fragezeichen und da sies erlaubt haben, fahr ich darin fort. Antworten Sie mir nur lakonisch, damit Ihre zeit nicht allzu sehr darunter leidet. Aber Ihre auskünfte haben meiner braut u. mir so imponiert, dass wir uns gerne weiter an sie klammern.<lb/> Also: pflegt es in Graz grimmig kalt zu werden?<pb n="3" facs="8367/00000003.jpg"/> ich meine, dass 10 und mehr kältegrade Réaumur anhalten?<lb/> Wegen der wohnung: die universität ist doch noch in der stadt beim dome? ich habe einen stadtplan von 1882 vor mir, wo ein neubau in der nähe der Schubertgasse bei naturwissenschaftlichen instituten skizziert ist. Ist hier das kollegienhaus? Ich scheu weite wege nicht, denke also der billigkeit wegen an die peripherie der neuen stadtteile zu ziehen, wenn es da nicht besondere hinderungsgründe gibt. Auch viele treppen irren mich nicht. Die freundin meiner braut tat als ob überall gasleitung wäre; mir ist eine hängelampe lieber. Vier ordentliche zimmer oder drei mittelgrosse u. zwei kleinere, dazu magdkammer, garderobe oder dgl. wären mir lieb. Auf wanzen und derlei gäste verzichte ich gerne. Oder stellen sie sich überall von selbst und ungebeten ein? wie in Berlin O? Bitte nennen Sie mir einen führer von Graz mit stadtplan, den ich mir durch die hiesige buchhandlung besorgen kann. Ich würde mir den neuen Bädeker<pb n="4" facs="8367/00000004.jpg"/> kaufen, wenn nicht gerade auf 1887 eine neue auflage versprochen wäre und ich nicht lieber etwas ausführlicheres hätte. Ich mag Schönbach nicht darum schreiben, weil das wie bettelei ausschaut.<lb/> Noch eins! Schönbach empfahl mir italienisch zu lernen wegen der prüfungen – und dann sauste der zug mit ihm ab. Ich lese nun so leidlich italienisch, aber ich kanns nicht schreiben geschweige sprechen. Wozu brauch ichs? u. wie viel?<lb/> Meine braut liegt immer noch zu bette an ihrem fatalen scharlach. Das erschwert den abschluss der vorbereitungen ungemein. Hoffentlich kommt nicht auch noch besorgnis dazu.<lb/> Kennen Sie Linz? lohnt sich ein kurzer aufenthalt da? und wo sollte man absteigen? Ich denke daran, bei gutem wetter von Passau an auf der Donau zu fahren, das soll sehr hübsch sein. Bädeker empfiehlt auch über Linz hinaus die wasserstrasse zu ziehen. Das wird aber die langsamkeit des vorwärtskommens nicht lohnen?<lb/> Ihre übersiedelungsgelder sind knapp. In Baiern erhält jeder von auswärts berufene solche gelder bis zu 2400 m. worin allerdings die anstellungstaxe 10 % vom gehalt inbegriffen ist). Nur wer in Baiern avanciert, erhält nichts (also wie Sie von Graz nach Prag).<lb/> <pb n="5" facs="8367/00000005.jpg"/>Sagen Sie mir gelegentlich auch darüber noch ein wort aus Ihrer erfahrung. Schmidt drängte mich bedingnisse vorher abzumachen und auch Sie rieten s. z. mir zuvor den zeitpunkt des überganges der unbesoldeten lehrkanzel in eine systemisierte versprechen zu lassen. Schönbach widerriet jeden anspruch als gefährlich für den ausgang so entschieden, dass ich mich mit gebundenen händen dem ministerialrat zu füssen warf. Schönbach sagte, nach u. nach liessen sich allerlei kleine aufbesserungen, seminarvorstandschaft, dann später remuneration hiefür, weiter aufbesserung u. s. f. erreichen, auch die übersiedelungskosten sollte ich erst später fordern. Hat Schönbach mit dieser auffassung der staatsverwaltung recht? oder behandelt <hi rend="underline">er</hi> gerne alles dilatorisch? Ich vertraue mich mit solchen fragen Ihrer diskretion an, wie Sie der meinigen für Ihre antworten sicher sind.<lb/> <pb n="6" facs="8367/00000006.jpg"/>So viel heute. Sie sind gar nicht sicher, dass bald wider ein fragebogen kommt. Haben Sie geduld mit mir.<lb/> Denken Sie nur, Martin will in einem jahre den Wackernagel bis zum schlusse – Platen-Rückert scheint es – fertig haben. So sagte er mir. Ich glaube aber, er wollte mir dadurch nur ad oculos demonstrieren, dass er der richtigste nachfolger Scherers ist. Flehen Sie doch mit mir zu den guten göttern, dass sie uns den balken nicht zum könige setzen.<lb/> Treulich<lb/> Ihr<lb/> BSeuffert</p><pb n="7" facs="8367/00000007.jpg"/><pb n="8" facs="8367/00000008.jpg"/></body>
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<pb n="1" facs="8368/00000001.jpg"/><body><p> Wien, 3.9.86.<lb/><lb/>Lieber Freund! Es freut mich, daß meine raschen Bemerkungen ir<damage agent="punchHole"><supplied>[g]</supplied></damage>endwie nützlich sein können und wäre es auch nur zur momentanen Beruhigung eines furchtsamen Frauenherzens. Ich muß gleich heute antworten, weil die nächsten Tage durch eine in der Nähe unangenehme Verpflichtung – eine Rede bei der Enthüllung der Gedenktafel F. Raimunds in Pottenstein – ausgefüllt sein werden.<lb/> Meine Revue der Collegen war nur nach dem Gesichtspunkt der Gefälligkeit angeordnet; da Ettingshausen, den ich sonst gut kenne, niemanden <pb n="2" facs="8368/00000002.jpg"/>bei sich sieht, so habe ich ihn übergangen; nachträglich fiel mir aus meinem näheren Bekanntenkreise noch <hi rend="underline">Dölter</hi> ein, der Mineralog; wo alljährlich ein großer Ball war <damage agent="punchHole"><supplied>[un]</supplied></damage>d wo ich auch sonst gelegentlich einen Sonntag-Abend verbrachte. Er ist der Sohn eines Juden und einer Creolin;<hi rend="underline"> </hi>wenn er aus seiner türkischen Lethargie aufgescheucht wird (wie bei der Frage des chemischen Institutes) ein brauchbarer, gar nicht unebener Mann. Sie, eine Wie<damage agent="punchHole"><supplied>[</supplied></damage><damage agent="punchHole"><supplied>n</supplied></damage><damage agent="punchHole"><supplied>er]</supplied></damage>in, aber, um mich des sonderbaren Ausdruckes zu bedienen, Aristokratenfexin; sehr oberflächlich; gelegentlich aber ganz <pb n="3" facs="8368/00000003.jpg"/>amüsant. – Was die Freundin Ihrer Braut sagt begreife ich. Die Wiener sind alle unglücklich in Graz, <hi rend="underline">eben</hi> weil sie <hi rend="underline">Wiener</hi> sind. – Wenn Schönbach Ihnen versprochen hat, Adressen zu sammeln dann können Sie zufrieden sein; denn er rührt da keinen Fuß, das macht alles Frau Pöltl, die praktischeste und bravste Person (nebenbei auch die häßlichste) die Sie sich vorstellen können. Ich habe freilich ein geheimes faible für Sie, weil Sie mich an meinen <damage agent="punchHole"><supplied>[s]</supplied></damage>tabilen Montag-Abenden mit meinen Lieblingsspeisen traktirte. Graz ist ziemlich rauh; da ich aber für Kälte gar nicht empfindlich bin, so kann ich die Grad-anzahl schwer <pb n="4" facs="8368/00000004.jpg"/>angeben. Jedesfalls sorgen Sie sich so vor, als ob es 10° gäbe.<lb/> Die Universität, soweit <hi rend="underline">Sie</hi> an derselben zu thun haben ist noch immer beim <hi rend="underline">Dom</hi>; das neue Haus <hi rend="underline">steht</hi> immer noch n<damage agent="punchHole"><supplied>[ur]</supplied></damage> auf dem Papier. Entfernungen gibt es in Graz überhaupt nicht; ich hatte von der Herz-Jesukirche (die Sie auf Ihrem Plan finden werden) zur Universität 12–15 Minuten (die Grazer nannten das freilich <hi rend="underline">sehr</hi> weit). Also an die Peripherie der neuen Stadttheile können Sie sich immerhin ziehen; nur das <hi rend="underline">Ein</hi><hi rend="underline">kaufen</hi>, die Entfernu<damage agent="punchHole"><supplied>[n]</supplied></damage>g des Marktes (wo wol der jetzige Kaiser-Josefplatz bei der protestantischen Kirche) ins Auge zu fassen <pb n="5" facs="8368/00000005.jpg"/>ist, gäbe zu bedenken. –<lb/> Möglich, daß die ganz neuen Häuser <hi rend="underline">Gas</hi> haben; durchschnittlich ist es <hi rend="underline">nicht</hi>. Ich hatte eine <hi rend="underline">vollkommen</hi> <hi rend="underline">reinliche</hi> Wohnung in Graz u. solche finden sich wol <hi rend="underline">viele</hi>. Wenn ich Ihnen mit meinem Baedeker (denselben den ich in Würzburg kaufte 1884) bis auf weiteres aushelfen kann, so soll er per Kreuzband folgen; ich habe ihn ein<damage agent="punchHole"><supplied>[g]</supplied></damage>epackt; ich weiß eigentlich nicht wozu? Ich hatte – wenn ich nicht irre – einen Plan aus den „Steierischen Wanderbüchern“ von dem Grazer Touristenverein herausgegeben u. war ganz zufrieden damit.<pb n="6" facs="8368/00000006.jpg"/><lb/> Das Italienisch lernen ist wieder eine der beliebten Schönbach-schen Schrullen. Da fiel ihm nichts anderes mehr ein u. da kam e<damage agent="punchHole"><supplied>[r]</supplied></damage> damit. Sie werden nemlich gelegentlich bei <hi rend="underline">slavischen</hi> und <hi rend="underline">italienischen</hi> Lehramtscandidaten zu constatiren haben, ob sie des Deutschen so weit mächtig seien, daß sie wissenschaftliche Werke lesen und verstehen können. Schönbach pflegte Ihnen <supplied>!</supplied> da eine von Lessings Fabeln <hi rend="underline">lesen</hi> und <damage agent="punchHole"><supplied>[de]</supplied></damage>m Inhalt nach wiedergeben zu lassen; ich nahm meistens ein beliebiges Buch. Da müßten Sie also ebenso gut <hi rend="underline">slovenisch</hi> lernen, was weder <pb n="7" facs="8368/00000007.jpg"/>Schönbach selbst, noch irgend sonst jemand außer dem Slavisten kann. Also keine Spur einer Not<damage agent="punchHole"><supplied>[w]</supplied></damage>endigkeit!<lb/> Die Fahrt bis <hi rend="underline">Linz</hi> soll auf der Donau sehr schön sein; daß es die andere <hi rend="underline">ist</hi>, weiß ich aus eigener Erfahrung; <hi rend="underline">Linz</hi> selbst ist ganz unbedeutend u. wol eines Aufenthaltes nicht werth; es wäre denn, daß Sie sich für das Landesmuseum interessiren, das, glaube ich, ziemlich reich ist. Aber dergleichen läßt man auf der Hochzeitsreise doch links liegen.<lb/> Hoffentlich geht es Ihrer Braut bald ganz gut. Das ist doch des Teufels, daß jetzt Krankheit dazwischen kommen muß.<pb n="8" facs="8368/00000008.jpg"/><lb/> Nun zu dem wichtigsten &amp; schwierigsten. Würden Sie als „bezahlter außerordentl.“ Prof. hereinberufen, dann wäre an einer Übersiedlungsgebühr nicht zu zweifeln; Sie werden aber wol – wie ich es war – zum „unbesoldeten außerord.“ Prof mit Remuneration ernannt. Und da eben das ganze leicht an den <hi rend="underline">Geld</hi><hi rend="underline">forderungen</hi> scheitern könnte, so ist es – nachdem Sie sich einmal entschloßen haben, unter diesen Verhältnissen, nach Graz zu gehen, besser, auf nicht<damage agent="punchHole"><supplied>[s]</supplied></damage> zu <hi rend="underline">pochen</hi>. Immerhin können Sie, wenn irgend weitere Verhandlungen noch statt finden sollten, wegen dieser Übersiedl. Gebühr eine <pb n="9" facs="8368/00000009.jpg"/>Forderung stellen. Schönbach ist in allen Dingen, die ihn selbst betreffen, sehr energisch u. zugreifend; zu <hi rend="underline">mir</hi> sagte er ganz dasselbe, was er Ihnen sagte; aber alle die <hi rend="underline">kleinen</hi> Aufbesserungen, Seminarremunerationen etc. erwiesen sich als Luft; ich hatte in Graz nur meine nackten 600 fl.; zweimal machte er <hi rend="underline">Vorschläge</hi>, mit denen er Ihnen gegenüber auch nicht kargen wird u. er meinte wol auch, sie würden Erfolg haben; aber über diese <hi rend="underline">akademische</hi> Art der Förderung hinaus, hob er keine Hand auf <pb n="10" facs="8368/00000010.jpg"/>und ich habe es ihm gelegentlich eines Streites zum Vorwurf gemacht, daß er 2mal in Wien war – zu einer Zeit, wo ich Aufbesserung hoffte – u. <damage agent="punchHole"><supplied>[de]</supplied></damage>n Weg ins Ministerium nicht machte. Und wegen des Seminars steht es so. Schönbach hat 600 fl. Remuneration; das ist sehr, sehr viel. <hi rend="underline">Mehr</hi> kann das Ministerium nicht leicht zahlen; er müßte sich also entschließen, diese Remuneration mit Ihnen zu theilen. Ich habe es nicht ve<damage agent="punchHole"><supplied>[rla]</supplied></damage>ngt u. konnte es nicht verlangen. Er hat nie etwas dergleichen gethan. Übrigens wird in Ihrem Dekret stehen, was z. B. in meinem für <pb n="11" facs="8368/00000011.jpg"/>Prag steht, daß das Seminar <hi rend="underline">ohne</hi> Anspruch auf spezielle Vergütung zu leiten ist.<lb/> Alles das war u. ist bei <hi rend="underline">mir</hi>. <hi rend="underline">Ausländer</hi> hat man in der Regel viel coulanter behandelt. Überdies will Ihnen Heinzel sehr wol (der für mich nie etwas that) und Sie haben keinen Gegner in Wien; während Schmidt uns im Ministerium direct geschadet hat; wenn auch nicht immer mala fide.<lb/> Ihre Ernennung halte ich zwar für sicher; aber da haben Sie Recht: Wohnung miethen können Sie doch noch nicht!<pb n="12" facs="8368/00000012.jpg"/><lb/> Über Berlin höre ich böse Sachen; Sievers u. Willmanns oder beide sollen Aussicht haben. Da wäre die lachmannsche Schule endgiltig todt. Ich kann nur immer wieder sagen: Scherers Tod ist ein großes, großes Unglück für uns alle.<lb/> Verzeihen Sie meine schlechte Schrift; ich habe heute Vormittag zwei mal meine Rede ins Reine geschrieben, einmal für mich und einmal für den Druck und da giengs jetzt nicht mehr besser.<lb/> Fragen Sie weiter, lieber Freund, u. ich will weiter antworten, so gut ich eben kann. Herzlich grüßend<lb/> Ihr Aug. Sauer.</p></body>
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<pb n="1" facs="8369/00000001.jpg"/><body><div type="address"><p>Herrn Dr. August Sauer<lb/>Professor an der Universität Prag<lb/>Wien IX<lb/>Pelikangasse 10</p></div><pb n="2" facs="8369/00000002.jpg"/><div type="part"><p>L. fr. Widerum vielen dank für Ihre mitteilungen. Ich werde sie alle gut nützen können. Schönbach teilte mir nun seine rückkehr nach Graz mit und so werde ich nun von dort aus noch einiges nötige (über Ihre bisherigen vorlesungen und wie ich daran weiterspinnen kann soll u. dgl.) hören.<lb/> Viel glück zur Raimundrede. Wo wird sie gedruckt, dass man sie doch auch zu lesen kriegt?<lb/> Wilmanns und Sivers <supplied>!</supplied> sind leider möglich. Ich bin für Heinzel, der aber kaum geht? und Steinmeyer. Dieser und Schmidt – ein anderer zweiter ist doch nicht da – wäre famos. Fast zu vernünftig ums für wahrscheinlich zu halten. Haben Sie andere besetzungswünsche als ich? Schade, dass ich der Berliner fakultät meine persönlichen vorschläge nicht oktroieren kann. Treu Ihr Seuffert.</p></div></body>
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<forename>Bernhard</forename>
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<change when-iso="2015-07-21">Transkription mehrfach geprüft, Text teilweise getaggt</change>
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<pb n="1" facs="8370/00000001.jpg"/><body><p> Wien 22.9.86.<lb/><lb/>Lieber Freund!<lb/><lb/>Da ich die Wienerzeitung nicht sehe, so erfuhr ich Ihre Ernennung erst aus dem Abendblatte und es war zum telegraphiren zu spät. Also auf diesem Wege meinen aufrichtigen Glückwunsch! Möchten Sie es nicht nur nie bereuen nach Österreich gegangen zu sein, sondern möchten Sie sich wohl und behaglich fühlen. Ich glaube, <pb n="2" facs="8370/00000002.jpg"/>wenn man an Deutschland einen Rückhalt hat, ist es in Österreich doppelt angenehm; fast jeder Reichsdeutsche hat sich hier noch eingelebt.<lb/> Ich bin bis 3. October hier u. hoffe Sie zu sehen.<lb/> Auf treue Freundschaft im gemeinsamen Wirkungslande!<lb/> <lb/> Ihr<lb/> Sauer.</p><pb n="3" facs="8370/00000003.jpg"/><pb n="4" facs="8370/00000004.jpg"/></body>
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