Skip to content
<?xml version='1.0' encoding='UTF-8' standalone='yes'?>
<TEI xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0">
<teiHeader>
<fileDesc>
<titleStmt>
<title level="s">Briefwechsel Sauer-Seuffert, Digitale Edition</title>
<title level="a" n="1">August Sauer an Bernhard Seuffert in Graz</title>
<title level="a" n="2">Wiesbaden, 3. Oktober 1887 (Montag)</title><author>
<persName ref="http://d-nb.info/gnd/118605747">
<forename>August</forename>
<surname>Sauer</surname>
</persName>
</author>
<editor>
<persName ref="http://d-nb.info/gnd/122861086">
<forename>Bernhard</forename>
<surname>Fetz</surname>
</persName>
<persName ref="http://d-nb.info/gnd/120756730">
<forename>Hans-Harald</forename>
<surname>Müller</surname>
</persName>
<persName ref="http://d-nb.info/gnd/142481718">
<forename>Marcel</forename>
<surname>Illetschko</surname>
</persName>
<persName ref="http://d-nb.info/gnd/129974323">
<forename>Mirko</forename>
<surname>Nottscheid</surname>
</persName>
<persName ref="https://orcid.org/0000-0001-6293-216X"> <forename>Desiree</forename> <surname>Hebenstreit</surname> </persName>
</editor>
<funder>
<orgName ref="http://d-nb.info/gnd/2054142-9">FWF (Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung)</orgName>
<orgName ref="http://d-nb.info/gnd/2007744-0">DFG (Deutsche Forschungsgemeinschaft)</orgName>
</funder>
<principal>
<persName ref="http://d-nb.info/gnd/122861086">
<forename>Bernhard</forename>
<surname>Fetz</surname>
</persName>
<affiliation>
<orgName ref="http://d-nb.info/gnd/5292678-3">Literaturarchiv der Österreichischen Nationalbibliothek</orgName>
<address>
<street>Josefsplatz</street>
<postCode>1015</postCode>
<settlement ref="http://d-nb.info/gnd/4066009-6">Wien</settlement>
<country ref="http://d-nb.info/gnd/4043271-3">Österreich</country>
</address>
</affiliation>
</principal>
<principal>
<persName ref="http://d-nb.info/gnd/120756730">
<forename>Hans-Harald</forename>
<surname>Müller</surname>
</persName>
<affiliation>
<orgName ref="http://d-nb.info/gnd/35534-3">Universität Hamburg</orgName>
<address>
<street>Von-Melle-Park 6</street>
<postCode>20146</postCode>
<settlement ref="http://d-nb.info/gnd/4023118-5">Hamburg</settlement>
<country ref="http://d-nb.info/gnd/4011882-4">Deutschland</country>
</address>
</affiliation>
</principal>
<respStmt>
<resp>Transcription by</resp>
<persName ref="http://d-nb.info/gnd/142481718">
<forename>Marcel</forename>
<surname>Illetschko</surname>
</persName>
<persName ref="http://d-nb.info/gnd/129974323">
<forename>Mirko</forename>
<surname>Nottscheid</surname>
</persName>
</respStmt>
</titleStmt>
<editionStmt><edition>Version 2.0</edition></editionStmt><publicationStmt>
<publisher>
<orgName ref="http://d-nb.info/gnd/2020893-5">Österreichische Nationalbibliothek</orgName>
</publisher>
<publisher>
<orgName ref="http://d-nb.info/gnd/35534-3">Universität Hamburg</orgName>
</publisher>
<pubPlace>
<settlement ref="http://d-nb.info/gnd/4066009-6">Wien</settlement>
<settlement ref="http://d-nb.info/gnd/4023118-5">Hamburg</settlement>
</pubPlace>
<availability>
<licence target="https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/"><p>Distributed under the Creative Commons Attribution-ShareAlike 4.0 International license (CC BY-SA 4.0)</p></licence></availability>
<idno type="PID">o:bss.8391</idno><date type="last-changed" when-iso="2020-03-26">26.3.2020</date></publicationStmt>
<seriesStmt><p>Machine-Readable Transcriptions of (and Annotations to) correspondence from August Sauer und Bernhard Seuffert</p></seriesStmt>
<notesStmt>
<relatedItem type="print">
<bibl>
<idno type="counter">77</idno>
<title>Der Briefwechsel zwischen August Sauer und Bernhard Seuffert 1880 bis 1926</title>
<publisher>Böhlau</publisher>
<pubPlace>Wien</pubPlace>
<date>2020</date>
</bibl>
</relatedItem>
</notesStmt><sourceDesc>
<msDesc>
<msIdentifier>
<country ref="http://d-nb.info/gnd/4043271-3">Österreich</country>
<settlement ref="http://d-nb.info/gnd/4066009-6">Wien</settlement>
<institution ref="http://d-nb.info/gnd/2020893-5">Österreichische Nationalbibliothek</institution>
<repository ref="http://d-nb.info/gnd/2020885-6">Handschriftensammlung der Österreichischen Nationalbibliothek</repository>
<idno type="shelfmark">Autogr. 422/1-103</idno>
</msIdentifier>
<msContents>
<msItem>
<incipit>Gerne hätte ich Ihnen [n]och von Weimar aus geschrieben</incipit>
</msItem>
</msContents>
<physDesc>
<objectDesc form="letter">
<supportDesc>
<support>
<material>paper</material>
</support>
<extent>
<measure type="composition" unit="leaf" quantity="4"/>
</extent>
<condition>archivarisch einwandfreier Zustand, allerdings kleinräumige Textverluste durch nachträgliche Lochung</condition>
</supportDesc>
</objectDesc>
</physDesc>
</msDesc>
</sourceDesc>
</fileDesc>
<encodingDesc>
<projectDesc><p>Briefwechsel Sauer-Seuffert, Digitale Edition</p></projectDesc>
<editorialDecl><p>Übertragung folgt den Editionsrichtilinien der Druckausgabe</p></editorialDecl>
</encodingDesc>
<profileDesc>
<langUsage>
<language ident="de-DE">German</language>
</langUsage>
<correspDesc>
<correspAction type="sent">
<persName ref="http://d-nb.info/gnd/118605747">
<forename>August</forename>
<surname>Sauer</surname>
</persName>
<placeName ref="http://d-nb.info/gnd/">
<settlement>Wiesbaden</settlement>
</placeName>
<date when="1887-10-03">3. Oktober 1887. Montag</date>
</correspAction>
<correspAction type="received">
<persName ref="http://d-nb.info/gnd/117470902">
<forename>Bernhard</forename>
<surname>Seuffert</surname>
</persName>
<placeName ref="http://d-nb.info/gnd/4021912-4">
<settlement>Graz</settlement>
</placeName>
</correspAction>
</correspDesc>
</profileDesc>
<revisionDesc status="transcription-approved_partly-annotated">
<change when-iso="2015-07-21">Transkription mehrfach geprüft, Text teilweise getaggt</change>
</revisionDesc>
</teiHeader>
<text>
<pb n="1" facs="8391/00000001.jpg"/><body><p> Wiesbaden, Hotel Block. 3/10 87.<lb/><lb/>Lieber Freund! Gerne hätte ich Ihnen <damage agent="punchHole"><supplied>[n]</supplied></damage>och von Weimar aus geschrieben; es war aber im Drang zwischen Arbeit, idealem Genuß und freundschaftlichen Zusammenkünften unmöglich. Hier ist mir ein ruhiger Tag gegönnt und ich beginne mich wieder auf mich selbst zu besinnen und vollziehe nun in der prachtvollen Kurstadt, was ich im lieblichen Weimar versäumt.<lb/> Eigentlich in Jena, von Schmidt und Prof. Rosenthal, bei einem anregenden Abendessen, erfuhr ich Ihre Gehaltserhöhung, die uns alle sehr sehr erfreute. Ich wünsche Ihnen aus <pb n="2" facs="8391/00000002.jpg"/>voller Seele Glück dazu und freue mich, daß dieser Gewinn nun auch für die Zukunft Ihren eventuellen Nachfolgern verbleiben werde, wenn Sie <damage agent="punchHole"><supplied>[u]</supplied></damage>ns längst entführt sein werden an eine der blühendsten Universitäten des Reichs. Aber auch zu dem Zeitschrift-Unternehmen, über das mir Schmidt zuerst leise Andeutungen, später reichere Mittheilungen zukommen ließ, muß ich Sie beglückwünschen. Ich habe die Überzeugung, daß Sie diesem neuen Schiffe ein vorzüglicher Steuermann sein werden und es soll mich freu<damage agent="punchHole"><supplied>[</supplied></damage><damage agent="punchHole"><supplied>e</supplied></damage><damage agent="punchHole"><supplied>n]</supplied></damage> auf Ihr Commando als leichter Matrose auf die Raaen klettern zu können oder als Heizer bei dem Keßel der Dampfmaschine Verwendung zu finden. <pb n="3" facs="8391/00000003.jpg"/>Diese Gründung wird unserer stark geschädigten Schule, die durch H Reimers Tod wie ich glaube den größten Verlust erlitt, der ihr <damage agent="punchHole"><supplied>[i]</supplied></damage>m gegenwärtigen Augenblicke widerfahrn <damage agent="punchHole"><supplied>[k]</supplied></damage>onnte, wieder auf die Beine helfen. Also: Schwimme, glücklicher Schwimmer!<lb/> In Weimar wars herrlich. Schmidt war freundlich; mit Minor kam ich nach ernster Auseinandersetzung endlich wieder ins Gleichgewicht. Rödiger wiederzusehen freute mich sehr. Boxberger, Strehlke, der sehr nette Elster waren angenehme Bekanntschaft. Der prächtige Geologe Walther ein guter Kneip-Kumpan. Von den ein<damage agent="punchHole"><supplied>[hei]</supplied></damage>mischen ist Köhler ein Juwel, das geradezu unschätzbar ist. Ein goldtreuer Mensch, dem man für immer angeeignet ist, wenn man ihn etwas näher kennen gelernt hat. Die Spaziergänge mit ihm gehören zu den schönsten Stunden meines Lebens. <pb n="4" facs="8391/00000004.jpg"/>Suphan fehlt in dieser Liste. Er ist mir nicht sympathisch, wie jeder Mensch, dem ich nicht ins Aug blicken kann. Er ist mir ein widerliches Gemisch von Hochmuth u. Demuth. Außerdem trägt er eine unverkennbare Abneigung u. Geringschätzung alles dessen zur Schau, was mit der Universität zusammen hängt. Minors Ausfall birgt endlich &amp; schließlich als ‚Charakter<damage agent="punchHole"><supplied>[i]</supplied></damage>stik‘ das Wahrste in sich. Er war überdies sehr liebenswürdig gegen mich u. ich habe keinen Grund mich mit ihm schlecht zu stellen. Nur fließt ein breiter Strom zwischen uns.<lb/> Der Text des Götz ist sehr einfach; die Lesarten werden sehr complicirt; bes. dadurch, daß die <hi rend="underline">eine</hi> Theaterhandschrift, die vorhanden ist, <hi rend="underline">drei</hi> verschiedene Stadien der Umarbeitung vertritt. Feststeht mir bis jetzt nur folgendes. Die älteste Handschrift muß ganz für sich stehen: <hi rend="underline">ohne</hi> Lesarten einer späteren Fassung. Zum <damage agent="punchHole"><supplied>[Tex]</supplied></damage>t von C müßen alle Lesarten bis E, (aber nicht bis zu H) gegeben werden. – Wie die Theaterbearbeitungen zu behandeln sind, ist mir noch zweifelhaft. Aber ich glaube, daß Sie recht haben, wenn Sie meinen so, wie Schmidt U im Faust. Nur wird der Apparat weit unübersichtlicher als der zum Faust ist. – So viel für heute. Grüßen Sie die Freunde: Meister, Gurlitts (denen Frau Schmidt Grüße schickt) Bauers, Zwiedinecks und empfehlen Sie mich Ihrer lieben Frau. Herzlichst und<lb/> treulichst der Ihrige.<lb/> AS<lb/><lb/>Sonntag komme ich nach Hause.</p></body>
</text>
</TEI>
<?xml version='1.0' encoding='UTF-8' standalone='yes'?>
<TEI xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0">
<teiHeader>
<fileDesc>
<titleStmt>
<title level="s">Briefwechsel Sauer-Seuffert, Digitale Edition</title>
<title level="a" n="1">Bernhard Seuffert an August Sauer in Prag</title>
<title level="a" n="2">Graz, 7. Oktober 1887 (Freitag)</title><author>
<persName ref="http://d-nb.info/gnd/117470902">
<forename>Bernhard</forename>
<surname>Seuffert</surname>
</persName>
</author>
<editor>
<persName ref="http://d-nb.info/gnd/122861086">
<forename>Bernhard</forename>
<surname>Fetz</surname>
</persName>
<persName ref="http://d-nb.info/gnd/120756730">
<forename>Hans-Harald</forename>
<surname>Müller</surname>
</persName>
<persName ref="http://d-nb.info/gnd/142481718">
<forename>Marcel</forename>
<surname>Illetschko</surname>
</persName>
<persName ref="http://d-nb.info/gnd/129974323">
<forename>Mirko</forename>
<surname>Nottscheid</surname>
</persName>
<persName ref="https://orcid.org/0000-0001-6293-216X"> <forename>Desiree</forename> <surname>Hebenstreit</surname> </persName>
</editor>
<funder>
<orgName ref="http://d-nb.info/gnd/2054142-9">FWF (Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung)</orgName>
<orgName ref="http://d-nb.info/gnd/2007744-0">DFG (Deutsche Forschungsgemeinschaft)</orgName>
</funder>
<principal>
<persName ref="http://d-nb.info/gnd/122861086">
<forename>Bernhard</forename>
<surname>Fetz</surname>
</persName>
<affiliation>
<orgName ref="http://d-nb.info/gnd/5292678-3">Literaturarchiv der Österreichischen Nationalbibliothek</orgName>
<address>
<street>Josefsplatz</street>
<postCode>1015</postCode>
<settlement ref="http://d-nb.info/gnd/4066009-6">Wien</settlement>
<country ref="http://d-nb.info/gnd/4043271-3">Österreich</country>
</address>
</affiliation>
</principal>
<principal>
<persName ref="http://d-nb.info/gnd/120756730">
<forename>Hans-Harald</forename>
<surname>Müller</surname>
</persName>
<affiliation>
<orgName ref="http://d-nb.info/gnd/35534-3">Universität Hamburg</orgName>
<address>
<street>Von-Melle-Park 6</street>
<postCode>20146</postCode>
<settlement ref="http://d-nb.info/gnd/4023118-5">Hamburg</settlement>
<country ref="http://d-nb.info/gnd/4011882-4">Deutschland</country>
</address>
</affiliation>
</principal>
<respStmt>
<resp>Transcription by</resp>
<persName ref="http://d-nb.info/gnd/142481718">
<forename>Marcel</forename>
<surname>Illetschko</surname>
</persName>
<persName ref="http://d-nb.info/gnd/129974323">
<forename>Mirko</forename>
<surname>Nottscheid</surname>
</persName>
</respStmt>
</titleStmt>
<editionStmt><edition>Version 2.0</edition></editionStmt><publicationStmt>
<publisher>
<orgName ref="http://d-nb.info/gnd/2020893-5">Österreichische Nationalbibliothek</orgName>
</publisher>
<publisher>
<orgName ref="http://d-nb.info/gnd/35534-3">Universität Hamburg</orgName>
</publisher>
<pubPlace>
<settlement ref="http://d-nb.info/gnd/4066009-6">Wien</settlement>
<settlement ref="http://d-nb.info/gnd/4023118-5">Hamburg</settlement>
</pubPlace>
<availability>
<licence target="https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/"><p>Distributed under the Creative Commons Attribution-ShareAlike 4.0 International license (CC BY-SA 4.0)</p></licence></availability>
<idno type="PID">o:bss.8392</idno><date type="last-changed" when-iso="2020-03-26">26.3.2020</date></publicationStmt>
<seriesStmt><p>Machine-Readable Transcriptions of (and Annotations to) correspondence from August Sauer und Bernhard Seuffert</p></seriesStmt>
<notesStmt>
<relatedItem type="print">
<bibl>
<idno type="counter">78</idno>
<title>Der Briefwechsel zwischen August Sauer und Bernhard Seuffert 1880 bis 1926</title>
<publisher>Böhlau</publisher>
<pubPlace>Wien</pubPlace>
<date>2020</date>
</bibl>
</relatedItem>
</notesStmt><sourceDesc>
<msDesc>
<msIdentifier>
<country ref="http://d-nb.info/gnd/4011882-4">Deutschland</country>
<settlement ref="http://d-nb.info/gnd/4067037-5">Würzburg</settlement>
<institution>Staatsarchiv Würzburg</institution>
<idno>Nachlass Seuffert (unerschlossen)</idno>
</msIdentifier>
<msContents>
<msItem>
<incipit>Ich möchte Sie bei Ihrer rückkehr gleich begrüssen</incipit>
</msItem>
</msContents>
<physDesc>
<objectDesc form="letter">
<supportDesc>
<support>
<material>paper</material>
</support>
<extent>
<measure type="composition" unit="leaf" quantity="4"/>
</extent>
<condition>archivarisch einwandfreier Zustand</condition>
</supportDesc>
</objectDesc>
</physDesc>
</msDesc>
</sourceDesc>
</fileDesc>
<encodingDesc>
<projectDesc><p>Briefwechsel Sauer-Seuffert, Digitale Edition</p></projectDesc>
<editorialDecl><p>Übertragung folgt den Editionsrichtilinien der Druckausgabe</p></editorialDecl>
</encodingDesc>
<profileDesc>
<langUsage>
<language ident="de-DE">German</language>
</langUsage>
<correspDesc>
<correspAction type="sent">
<persName ref="http://d-nb.info/gnd/117470902">
<forename>Bernhard</forename>
<surname>Seuffert</surname>
</persName>
<placeName ref="http://d-nb.info/gnd/4021912-4">
<settlement>Graz</settlement>
</placeName>
<date when="1887-10-07">7. Oktober 1887. Freitag</date>
</correspAction>
<correspAction type="received">
<persName ref="http://d-nb.info/gnd/118605747">
<forename>August</forename>
<surname>Sauer</surname>
</persName>
<placeName ref="http://d-nb.info/gnd/4076310-9">
<settlement>Prag</settlement>
</placeName>
</correspAction>
</correspDesc>
</profileDesc>
<revisionDesc status="transcription-approved_partly-annotated">
<change when-iso="2015-07-21">Transkription mehrfach geprüft, Text teilweise getaggt</change>
</revisionDesc>
</teiHeader>
<text>
<pb n="1" facs="8392/00000001.jpg"/><body><p> Graz Harrachg. 1. 7 X 87.<lb/><lb/>Lieber freund,<lb/><lb/>Ich möchte Sie bei Ihrer rückkehr gleich begrüssen und für Ihren brief danken. Es ist mir gar nicht recht, dass mir Schmidt in der mitteilung des zs.planes bei Ihnen zuvorkam. Ich konnte mich nicht früher darüber äussern. Sie erinnern sich wol nicht, dass Sie mir im vorigen jahre schon schrieben, dass eine zs. uns not tue. Ich war damals noch nicht für eine gründung, sprach aber mit Schmidt im august darüber, er solle sich, wenn er nach Berl. komme, die sache bedenken. Im mai d. j. kam Schm. auf die sache zurück u. fragte mich, ob ich redigieren wolle. Ich schlug das aus mit verweisung auf die generalkorrektur. Damals erfuhr ich, in Weimar zuerst, vom nahen ende des Archivs. Dazu Zachers tod u. das vermutliche aufhören seiner Zs. So war auch äusserlich raum u. ich drängte in Schm., ernst zu machen. Er wollte – ich möchte nicht dass Sie dies weiter sagen, es waren lauter vertrauliche vorbesprechungen, von denen Sie alles wissen sollen – eine zs. bei Reimer. Zur verschiebung unseres planes, für den aber ein redacteur fehlte, trug die idee bei, die Loeper, geschmackvoll genug beim festmahl, den Goethegesellschaftern vortrug: monatshefte für kunst u. litteratur, allzeit bereites organ für Goetheana, schneller, detaillierter als das G-Jahrb. Der plan war Grimmisch. Er wollte für sich u. seinen schützling Suphan eine verherrlichungsstätte, erst mit dem schönen hieroglyphentitel W. K. F., dann als ihm das lächerliche vorgehalten wurde: Goethearchiv u. G.-museum hg. v. Suph u. Gr.<lb/> Loep. war feuer u. flamme. Böhlau sollte bereit sein (das war aber nicht so ganz richtig). Suph., ohnehin von der arbeitslast der sinecure die er in W. erwartet hatte bitter enttäuscht zog nicht recht, bat um aufschub. Schmidt<pb n="2" facs="8392/00000002.jpg"/> verekelte den herren beim abendbrot die sache etwas u. ich sekundierte dabei. Im laufe des sommers kam Schmidts u. mein brfw. widerholt auf die sache. Wir entwarfen pläne, bedachten die abfindung mit Steinmeyer, überlegten herausgeber, es bot sich auch schon einer u. der andre an, der uns untauglich schien. Da legte ich die generalkorr. nieder u. in demselben briefe, worin Schm. mir deren annahme durch die direktion mitteilte, schrieb er, nun sei ich frei u. solle redigieren. Ich weigerte mich, im hinblick auf meine fortdauernde verwendung als Goetheredaktor, als hgeber der DLD (die ich vergeblich abzuschütteln versuchte, um für Wieland freie hand zu bekommen) und auf Wieland. Er liess nicht nach u. wir bedachten den modus einer geschäftsredaktion, mit Schmidts aufsicht u. unter meiner event. unterstützung der geschäfte. Denn Schm. selbst wollte die geschäfte nicht haben u. taugt auch nicht dazu meine ich. Dass ich leider besser zu so äusserlicher geschaftlhuberei als zu darstellenden arbeiten eigne, habe ich ja einsehen lernen u. so fragte ich mein gewissen, ob ich mich nicht bescheiden solle zu leisten was ich eben vielleicht kann u. grösseres, was mir kaum gelingt, zu verschieben und nebenher gehen zu lassen. So kam ich nach Erlangen u. beredete die sache mit Steinmeyer. Er riet mir ab. Aber wie die sachen liegen, hoffte ich mit Steinm. am leichtesten von allen jüngeren ein abkommen treffen zu können, das dahin ging, dass wir die zs. in einen alten u. neuen teil mit gesonderter redaktion teilen. Das war <hi rend="underline">mein</hi> ideal. Denn es ist doch wunderlich, wenn die Zs. die neue bibliogr. u. den Anz. neuer litt. behält. Dies zu lösen, verbiss ich mich u. eben weil ich mir einbildete, wenn es einem gelänge, so wäre ichs bei meiner nahen stellung zu Steinmeyer, verbohrte ich mich in die möglichkeit, doch gegen den willen redacteur zu<pb n="3" facs="8392/00000003.jpg"/> werden. Bei einem späteren besuche in Erlangen, ein paar wochen darnach, meinte ich auch Steinm. viel geneigter zu finden. Die sache – und auch hiefür wie für alles bitte ich um strenge vertraulichkeit – war darum so heikel, weil Steinm. gerne die redaktion los hätte, während ich ihn erst recht binden wollte: es redigiert uns keiner die Zs. so wie er. Nun kam eine neue wendung: die grossherzogin Sophie wünschte die zs. für Weimar. Da musste aber ein Weimaraner redigieren. Köhler wäre nicht zu haben. Suph. untauglich. Also ein heer von mitwirkern: Suph., viell. Köhler, Schmidt, Grimm u. ich als geschäftsleiter. Dagegen verwahrte ich mich. Ich schlug vor Böhlau zum verleger zu nehmen, dabei solle sich die grosshzgin bescheiden, aber womöglich schon dafür zahlen. Da rückte Schm. heraus, dass er auf dem Titel stehen u. mitredigieren wolle. Ich lehnte das ab, entweder allein oder nicht. Nun führte ich die entscheidende korrespondenz mit Steinm., deren resultat meine niederlage war. Die teilung motivierte er als unmöglich aus äusseren u. inneren u. persönlichen gründen. Darauf riet ich Sophie auszunützen u. das Weimarische unternehmen ohne mich in scene zu setzen, entwarf ein programm u. hoffte los zu kommen. Schm. liess mich nicht los. Böhlau, den ich principiell empfahl schon weil man Reimer nicht zumuten konnte sich selbst ein konkurrenzbl. zu gründen, auch weil ich von ihm schlechte bedingungen fürchtete u. weil an seiner firma parteiodium klebt, war bereit; serenissima war bereit. Mein programm, das in wesentlichen punkten von Schmidts entwurf abwich, z. b. statt der recensionen jahresberichte enthielt usf., war angenommen. Aber wenn Sophie etwas tun sollte, was doch sachlich recht nützlich war, musste Schmidt u. Suph. auf den titel. Nun schien mir allerdings die formel unter mitwirkg. von ES u. BSu hg von BSe acceptabler als hg. v. ES u. BS, aber ich wollte mir nichts drein reden lassen, wenn ich schon das opfer überhaupt bringen wollte, zu dem mich Schönbach mit aller überredungskunst drängte. Schliesslich musste ich auch, damals noch im unklaren über meine systemi-<pb n="4" facs="8392/00000004.jpg"/>sierung, ein paar 100 mark redaktionsgebühren anschlagen. Trotzdem weigerte ich mich, bis Schm. das unerhörte anbot, er u. Suph. wollten mir einen schein ausstellen, dass sie mir nichts drein reden, was ich nicht will. Darauf sehen Sie ein war ein nein grobheit. Ich empfing den schein u. bin redacteur, freilich noch ohne zu wissen was die grossherzogin tut. Jedesfalls hab ich mir auch völlige unabhängigkeit von ihr bedungen u. sie wird wol gar nicht genannt werden. Nun schmiede ich am prospekt, der durch Schms. u. Suphs. esse geht u. Sie sehen ihn vielleicht bald gedruckt.<lb/> Mir liegt es schwer auf der seele. Wie werd ich mich zurechtfinden? Wie werd ichs leisten können? Ich habe liebe zur sache, besser gesagt eifer, aber keinen mut. Hier wo ich keine bibliothek zur verfügung habe, so weit vom druckort: lauter umstände, die ich gegen mich geltend machte, umsonst geltend machte. Ich bin nichts ohne den guten willen der fachgenossen. Werden Sie ihn haben? Von Ihnen hoff ich ihn u. erbitt ich ihn. Beweisen Sie mir ihn gleich durch einen beitrag zum ersten heft, das im j. 1888 erscheinen soll, sobald wir stoff genug haben. Machen Sie mir womöglich etwas österreichisches, Grillparzer oder sonst was aus der neuen zeit. Sie müssen mir auch der ständige referent über alle Austriaca sein. Schlagen Sie ein. Von allen engeren fachgenossen steht mir nächst Schmidt keiner so nahe wie Sie, das brauche ich Ihnen kaum zu sagen. – –<lb/> Was ist das für ein ausfall Minors gegen Suphan von dem Sie schreiben? – Ich beneide Sie um die Weimarer tage.<lb/> Nochmals: lassen Sie alle geschichte der vierteljahrschrift in Ihrer brust beschlossen sein u. schreiben Sie mir bald ein ermutigendes wort. Das brauch ich.<lb/> Meine frau grüsst. Mit Bauers u. Gurlitts leben wir viel.<lb/> Treulich Ihr<lb/> BSfft.</p></body>
</text>
</TEI>
<?xml version='1.0' encoding='UTF-8' standalone='yes'?>
<TEI xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0">
<teiHeader>
<fileDesc>
<titleStmt>
<title level="s">Briefwechsel Sauer-Seuffert, Digitale Edition</title>
<title level="a" n="1">August Sauer an Bernhard Seuffert in Graz</title>
<title level="a" n="2">Prag, 24. Oktober 1887 (Montag)</title><author>
<persName ref="http://d-nb.info/gnd/118605747">
<forename>August</forename>
<surname>Sauer</surname>
</persName>
</author>
<editor>
<persName ref="http://d-nb.info/gnd/122861086">
<forename>Bernhard</forename>
<surname>Fetz</surname>
</persName>
<persName ref="http://d-nb.info/gnd/120756730">
<forename>Hans-Harald</forename>
<surname>Müller</surname>
</persName>
<persName ref="http://d-nb.info/gnd/142481718">
<forename>Marcel</forename>
<surname>Illetschko</surname>
</persName>
<persName ref="http://d-nb.info/gnd/129974323">
<forename>Mirko</forename>
<surname>Nottscheid</surname>
</persName>
<persName ref="https://orcid.org/0000-0001-6293-216X"> <forename>Desiree</forename> <surname>Hebenstreit</surname> </persName>
</editor>
<funder>
<orgName ref="http://d-nb.info/gnd/2054142-9">FWF (Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung)</orgName>
<orgName ref="http://d-nb.info/gnd/2007744-0">DFG (Deutsche Forschungsgemeinschaft)</orgName>
</funder>
<principal>
<persName ref="http://d-nb.info/gnd/122861086">
<forename>Bernhard</forename>
<surname>Fetz</surname>
</persName>
<affiliation>
<orgName ref="http://d-nb.info/gnd/5292678-3">Literaturarchiv der Österreichischen Nationalbibliothek</orgName>
<address>
<street>Josefsplatz</street>
<postCode>1015</postCode>
<settlement ref="http://d-nb.info/gnd/4066009-6">Wien</settlement>
<country ref="http://d-nb.info/gnd/4043271-3">Österreich</country>
</address>
</affiliation>
</principal>
<principal>
<persName ref="http://d-nb.info/gnd/120756730">
<forename>Hans-Harald</forename>
<surname>Müller</surname>
</persName>
<affiliation>
<orgName ref="http://d-nb.info/gnd/35534-3">Universität Hamburg</orgName>
<address>
<street>Von-Melle-Park 6</street>
<postCode>20146</postCode>
<settlement ref="http://d-nb.info/gnd/4023118-5">Hamburg</settlement>
<country ref="http://d-nb.info/gnd/4011882-4">Deutschland</country>
</address>
</affiliation>
</principal>
<respStmt>
<resp>Transcription by</resp>
<persName ref="http://d-nb.info/gnd/142481718">
<forename>Marcel</forename>
<surname>Illetschko</surname>
</persName>
<persName ref="http://d-nb.info/gnd/129974323">
<forename>Mirko</forename>
<surname>Nottscheid</surname>
</persName>
</respStmt>
</titleStmt>
<editionStmt><edition>Version 2.0</edition></editionStmt><publicationStmt>
<publisher>
<orgName ref="http://d-nb.info/gnd/2020893-5">Österreichische Nationalbibliothek</orgName>
</publisher>
<publisher>
<orgName ref="http://d-nb.info/gnd/35534-3">Universität Hamburg</orgName>
</publisher>
<pubPlace>
<settlement ref="http://d-nb.info/gnd/4066009-6">Wien</settlement>
<settlement ref="http://d-nb.info/gnd/4023118-5">Hamburg</settlement>
</pubPlace>
<availability>
<licence target="https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/"><p>Distributed under the Creative Commons Attribution-ShareAlike 4.0 International license (CC BY-SA 4.0)</p></licence></availability>
<idno type="PID">o:bss.8393</idno><date type="last-changed" when-iso="2020-03-26">26.3.2020</date></publicationStmt>
<seriesStmt><p>Machine-Readable Transcriptions of (and Annotations to) correspondence from August Sauer und Bernhard Seuffert</p></seriesStmt>
<sourceDesc>
<msDesc>
<msIdentifier>
<country ref="http://d-nb.info/gnd/4043271-3">Österreich</country>
<settlement ref="http://d-nb.info/gnd/4066009-6">Wien</settlement>
<institution ref="http://d-nb.info/gnd/2020893-5">Österreichische Nationalbibliothek</institution>
<repository ref="http://d-nb.info/gnd/2020885-6">Handschriftensammlung der Österreichischen Nationalbibliothek</repository>
<idno type="shelfmark">Autogr. 422/1-104</idno>
</msIdentifier>
<msContents>
<msItem>
<incipit>Manuscript soeben abgeschickt - Sauer</incipit>
</msItem>
</msContents>
<physDesc>
<objectDesc form="letter">
<supportDesc>
<support>
<material>paper</material>
</support>
<extent>Telegramm-Formular</extent>
<condition>archivarisch einwandfreier Zustand, allerdings kleinräumige Textverluste durch nachträgliche Lochung</condition>
</supportDesc>
</objectDesc>
</physDesc>
</msDesc>
</sourceDesc>
</fileDesc>
<encodingDesc>
<projectDesc><p>Briefwechsel Sauer-Seuffert, Digitale Edition</p></projectDesc>
<editorialDecl><p>Übertragung folgt den Editionsrichtilinien der Druckausgabe</p></editorialDecl>
</encodingDesc>
<profileDesc>
<langUsage>
<language ident="de-DE">German</language>
</langUsage>
<correspDesc>
<correspAction type="sent">
<persName ref="http://d-nb.info/gnd/118605747">
<forename>August</forename>
<surname>Sauer</surname>
</persName>
<placeName ref="http://d-nb.info/gnd/4076310-9">
<settlement>Prag</settlement>
</placeName>
<date when="1887-10-24">24. Oktober 1887. Montag</date>
</correspAction>
<correspAction type="received">
<persName ref="http://d-nb.info/gnd/117470902">
<forename>Bernhard</forename>
<surname>Seuffert</surname>
</persName>
<placeName ref="http://d-nb.info/gnd/4021912-4">
<settlement>Graz</settlement>
</placeName>
</correspAction>
</correspDesc>
</profileDesc>
<revisionDesc status="transcription-not-approved_partly-annotated">
<change when-iso="2015-07-21">Rohtranskription, Text teilweise getaggt</change>
</revisionDesc>
</teiHeader>
<text>
<pb n="1" facs="8393/00000001.jpg"/><body><p>Manuscript soeben abgeschickt –</p><p> Sauer</p></body>
</text>
</TEI>
<?xml version='1.0' encoding='UTF-8' standalone='yes'?>
<TEI xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0">
<teiHeader>
<fileDesc>
<titleStmt>
<title level="s">Briefwechsel Sauer-Seuffert, Digitale Edition</title>
<title level="a" n="1">August Sauer an Bernhard Seuffert in Graz</title>
<title level="a" n="2">Prag, 3. November 1887 (Donnerstag)</title><author>
<persName ref="http://d-nb.info/gnd/118605747">
<forename>August</forename>
<surname>Sauer</surname>
</persName>
</author>
<editor>
<persName ref="http://d-nb.info/gnd/122861086">
<forename>Bernhard</forename>
<surname>Fetz</surname>
</persName>
<persName ref="http://d-nb.info/gnd/120756730">
<forename>Hans-Harald</forename>
<surname>Müller</surname>
</persName>
<persName ref="http://d-nb.info/gnd/142481718">
<forename>Marcel</forename>
<surname>Illetschko</surname>
</persName>
<persName ref="http://d-nb.info/gnd/129974323">
<forename>Mirko</forename>
<surname>Nottscheid</surname>
</persName>
<persName ref="https://orcid.org/0000-0001-6293-216X"> <forename>Desiree</forename> <surname>Hebenstreit</surname> </persName>
</editor>
<funder>
<orgName ref="http://d-nb.info/gnd/2054142-9">FWF (Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung)</orgName>
<orgName ref="http://d-nb.info/gnd/2007744-0">DFG (Deutsche Forschungsgemeinschaft)</orgName>
</funder>
<principal>
<persName ref="http://d-nb.info/gnd/122861086">
<forename>Bernhard</forename>
<surname>Fetz</surname>
</persName>
<affiliation>
<orgName ref="http://d-nb.info/gnd/5292678-3">Literaturarchiv der Österreichischen Nationalbibliothek</orgName>
<address>
<street>Josefsplatz</street>
<postCode>1015</postCode>
<settlement ref="http://d-nb.info/gnd/4066009-6">Wien</settlement>
<country ref="http://d-nb.info/gnd/4043271-3">Österreich</country>
</address>
</affiliation>
</principal>
<principal>
<persName ref="http://d-nb.info/gnd/120756730">
<forename>Hans-Harald</forename>
<surname>Müller</surname>
</persName>
<affiliation>
<orgName ref="http://d-nb.info/gnd/35534-3">Universität Hamburg</orgName>
<address>
<street>Von-Melle-Park 6</street>
<postCode>20146</postCode>
<settlement ref="http://d-nb.info/gnd/4023118-5">Hamburg</settlement>
<country ref="http://d-nb.info/gnd/4011882-4">Deutschland</country>
</address>
</affiliation>
</principal>
<respStmt>
<resp>Transcription by</resp>
<persName ref="http://d-nb.info/gnd/142481718">
<forename>Marcel</forename>
<surname>Illetschko</surname>
</persName>
<persName ref="http://d-nb.info/gnd/129974323">
<forename>Mirko</forename>
<surname>Nottscheid</surname>
</persName>
</respStmt>
</titleStmt>
<editionStmt><edition>Version 2.0</edition></editionStmt><publicationStmt>
<publisher>
<orgName ref="http://d-nb.info/gnd/2020893-5">Österreichische Nationalbibliothek</orgName>
</publisher>
<publisher>
<orgName ref="http://d-nb.info/gnd/35534-3">Universität Hamburg</orgName>
</publisher>
<pubPlace>
<settlement ref="http://d-nb.info/gnd/4066009-6">Wien</settlement>
<settlement ref="http://d-nb.info/gnd/4023118-5">Hamburg</settlement>
</pubPlace>
<availability>
<licence target="https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/"><p>Distributed under the Creative Commons Attribution-ShareAlike 4.0 International license (CC BY-SA 4.0)</p></licence></availability>
<idno type="PID">o:bss.8394</idno><date type="last-changed" when-iso="2020-03-26">26.3.2020</date></publicationStmt>
<seriesStmt><p>Machine-Readable Transcriptions of (and Annotations to) correspondence from August Sauer und Bernhard Seuffert</p></seriesStmt>
<notesStmt>
<relatedItem type="print">
<bibl>
<idno type="counter">79</idno>
<title>Der Briefwechsel zwischen August Sauer und Bernhard Seuffert 1880 bis 1926</title>
<publisher>Böhlau</publisher>
<pubPlace>Wien</pubPlace>
<date>2020</date>
</bibl>
</relatedItem>
</notesStmt><sourceDesc>
<msDesc>
<msIdentifier>
<country ref="http://d-nb.info/gnd/4043271-3">Österreich</country>
<settlement ref="http://d-nb.info/gnd/4066009-6">Wien</settlement>
<institution ref="http://d-nb.info/gnd/2020893-5">Österreichische Nationalbibliothek</institution>
<repository ref="http://d-nb.info/gnd/2020885-6">Handschriftensammlung der Österreichischen Nationalbibliothek</repository>
<idno type="shelfmark">Autogr. 422/1-105</idno>
</msIdentifier>
<msContents>
<msItem>
<incipit>Es ist mir wirklich peinlich, daß ich gerade diesen</incipit>
</msItem>
</msContents>
<physDesc>
<objectDesc form="letter">
<supportDesc>
<support>
<material>paper</material>
</support>
<extent>
<measure type="composition" unit="leaf" quantity="8"/>
</extent>
<condition>archivarisch einwandfreier Zustand, allerdings kleinräumige Textverluste durch nachträgliche Lochung</condition>
</supportDesc>
</objectDesc>
</physDesc>
</msDesc>
</sourceDesc>
</fileDesc>
<encodingDesc>
<projectDesc><p>Briefwechsel Sauer-Seuffert, Digitale Edition</p></projectDesc>
<editorialDecl><p>Übertragung folgt den Editionsrichtilinien der Druckausgabe</p></editorialDecl>
</encodingDesc>
<profileDesc>
<langUsage>
<language ident="de-DE">German</language>
</langUsage>
<correspDesc>
<correspAction type="sent">
<persName ref="http://d-nb.info/gnd/118605747">
<forename>August</forename>
<surname>Sauer</surname>
</persName>
<placeName ref="http://d-nb.info/gnd/4076310-9">
<settlement>Prag</settlement>
</placeName>
<date when="1887-11-03">3. November 1887. Donnerstag</date>
</correspAction>
<correspAction type="received">
<persName ref="http://d-nb.info/gnd/117470902">
<forename>Bernhard</forename>
<surname>Seuffert</surname>
</persName>
<placeName ref="http://d-nb.info/gnd/4021912-4">
<settlement>Graz</settlement>
</placeName>
</correspAction>
</correspDesc>
</profileDesc>
<revisionDesc status="transcription-approved_partly-annotated">
<change when-iso="2015-07-21">Transkription mehrfach geprüft, Text teilweise getaggt</change>
</revisionDesc>
</teiHeader>
<text>
<pb n="1" facs="8394/00000001.jpg"/><body><p> Prag 3.11.87.<lb/> Stefansgasse 3.<lb/><lb/>Lieber Freund! Es ist mir wirklich peinlich, daß ich gerade <hi rend="underline">diesen</hi> Brief so lange unbeantwortet lassen mußte, der mich bis tief in die Seele freute u. <damage agent="punchHole"><supplied>[er]</supplied></damage>quickte. Aber: Anfang des Septembers; ein Grammat. Colleg (Encyclopädie); maßenhafte Correcturen (während meiner Reise wurden zwei Bände gedruckt, die jetzt meiner harren); eine unbedingte notwendige Umstellung meiner Bücher; endlich eine Reise zu meinen Eltern, die ich im Sommer nicht hatte besuchen können. Mit einer <hi rend="underline">Karte</hi> wollte ich aber <damage agent="punchHole"><supplied>[g]</supplied></damage>ar nicht beginnen ...<lb/> Wie glücklich ich über die Gründung einer neuen Zs. bin, hat Ihnen schon mein letzter Brief bewiesen. Glauben Sie mir: es taugt keiner von uns – <pb n="2" facs="8394/00000002.jpg"/>denn auch <hi rend="underline">ich</hi> hätte im heurigen Sommer die Redaction einer Zs. übernehmen können, wenn ich Neigung und Beruf dazu in mir verspürt hätte – zu dieser aufopferungsvollen Stellung als Sie. Das einzige, was dabei bedauernswert ist: daß der Wieland in weitere Fernen rückt. Könnte vielleicht dadurch ausgeglichen werden, daß gerade die Zs. ein Ort wäre, um Ihren Wielandstudien zur Herberge zu dienen. Bringen Sie der Wissenschaft und Ihren Freunden dieses Opfer.* Wir werden Sie gewiß nicht im Stiche laßen und werden Ihnen sehr dankbar dafür sein.<lb/> <hi rend="underline">Wir</hi>, schreibe ich. Aber gerade <hi rend="underline">ich</hi> <pb n="3" facs="8394/00000003.jpg"/>bin ein recht schlechter Mitarbeiter bei Zs., oder <hi rend="underline">war</hi> es wenigstens bisher. Während Sie u. alle anderen massenhaft Recensionen wertvollster Art geschrieben haben: <damage agent="punchHole"><supplied>[k]</supplied></damage>omme ich über kurze Anzeigen <hi rend="underline">nie</hi> hinaus. Während Sie so manche schöne Untersuchung in Zs. veröffentlicht haben: stecken meine Arbeiten in Einleitungen verborgen, wo sie niemand sucht u. sie mir niemand dankt. Ich möchte wünschen, daß dies anders würde. Für die allernächste Zeit aber habe ich noch an den Sünden meiner Vergangenheit zu tragen u. erst wenn ich meine Versprechen für die DLD u. für Kürschner voll eingelöst habe, bin ich wieder ein freier Mann. Da ich mein reiches Wissen über Grillparzer auch in <pb n="4" facs="8394/00000004.jpg"/>eine Einleitung habe unterstecken müssen, so kann ich Ihnen zunächst gar nichts für die Zs. versprechen; wenigstens keine Untersuchung. Es wäre denn, Sie nehmen den zweiten Thl. ‚Über die Ramlerische Bearbeitung e<damage agent="punchHole"><supplied>[tc]</supplied></damage>. an, der eigentlich für die Akademie bestimmt ist. Wenn Sie auch <hi rend="underline">Material</hi> veröffentlichen, so kann ich manches beisteuern: ich besitze interessante Briefe von Bürger an Goeckingk, deren Veröffentlichung mir vielleicht von d. Familie G. gestattet wird; auch sonst verschollene Bürgeriana; Nachträge zu Kleist; Vossische Jugendge<damage agent="punchHole"><supplied>[d]</supplied></damage>ichte. Aber das ist doch alles nur Füllsel. –<lb/> Was den Jahresbericht betrifft, so möchte Minor für die Austriaca weit <pb n="5" facs="8394/00000005.jpg"/>besser taugen als ich, weil er im Continuum ist u. weil er doch einmal durch s. Bibliographie dieses einst von mir inne gehabte Arbeitsgebiet an sich gerissen hat. Auch wird Werner darauf Anspruch erheben u. ich habe beim Grillparzer schon so viel Anfechtung erfahren, daß ich gerne ins Dunkel zurück trete.<lb/> Nun gleich zwei Fragen:<lb/> 1. Strauch bittet mich, ich solle in der öst. Gymnasialztschrft ein paar lobende Worte über s. Bibliographie sagen, weil er aus Öst. noch immer keine Beiträge dazu bekommt. Ich könnte das nur thun, wenn Sie damit einverstanden sind u wenn der Jahresbericht <pb n="6" facs="8394/00000006.jpg"/>in Ihrer Zs. dem Strauchischen nicht allzu ähnlich wäre.<lb/> 2.) Erinnern Sie sich vielleicht, daß ich in gräßlicher, jetzt durch gar nichts mehr <damage agent="punchHole"><supplied>[z]</supplied></damage>u entschuldigender Weise die Recension des Schmidtischen Lessings für Steinmeyer verbummelt habe. Durch mehrere Jahre schon. Die Recension liegt halbfertig da u. wenn ich mich drüber mache, so kann sie in einigen Wochen leicht fertig sein. Glauben Sie, daß sie Steinmeyer jetzt noch drucken wird? Er hat höchst wahrscheinlich die schlechteste Meinung <damage agent="punchHole"><supplied>[v]</supplied></damage>on mir u. ich habe mich in d. That gar nicht gut gegen ihn benommen. Ich werde nun wol <hi rend="underline">nie</hi> mehr in die Zs. schreiben: <pb n="7" facs="8394/00000007.jpg"/>ich möchte aber nicht gar so in Unehren von diesem Organ &amp; seinem Leiter Abschied nehmen. An Steinmeyer kann ich mich mit einer Anfrage nicht mehr wenden. Ich kann ihm nur die Recension senden auf gut Glück oder weiter schweigen.<lb/> <lb/> ___<lb/> <lb/> Nun noch Diverses:<lb/> Kürschner hat den Maler Müller Nachlaß noch in Besitz. Das „mit Amerika“ war ein Schreckschuß für Deutschland. Er denkt ihn nach Berlin zu bringen. Wenn ich ihm nur den N. Götz herausfilutiren könnte. Er ist aber mit allen Salben gerieben.<lb/> Minors Ausfall ist im letzten Heft der Zacherschen Zs. unter den Quellenstudien: man ist noch lange nicht der irische Dechant <pb n="8" facs="8394/00000008.jpg"/>mit der Peitsche, wenn man dessen Stil auch noch so schulmeisterlich nachzustümpern gelernt hat.<lb/> Auch <hi rend="underline">ich</hi> habe es abgelehnt, im Goetheverein zu lesen. Auch <hi rend="underline">mir</hi> ist meine Zeit u. meine Arbeit zu kostbar, als daß ich <damage agent="punchHole"><supplied>[sie]</supplied></damage> so mir nichts dir nichts wegwerfen könnte. Wol müßen wir Österreicher zusammenhalten; aber M. versteht darunter: <hi rend="underline">seinen</hi> Wünschen &amp; Winken Folge leisten.<lb/> Elster hat mir DLD 27 versprochen; bis jetzt aber nicht geschickt. Warten Sie noch 8 Tage, bis Sie das Heft vergeben. Ich bitte Sie darum, wenn von Elster nichts kommt. Können Sie meinen ‚Göttinger Dichterbund’ I (Voss) etwa brauchen? Die Exemplare liegen seit <damage agent="punchHole"><supplied>[v]</supplied></damage>ielen Monaten ungenutzt da. Ich wollte sie erst mit dem II. Bd. verschicken; aber nun dauerts mir doch zu lange. Vom Grillparzer kann ich Ihnen leider nur die Einleitung schicken; ich bekomme nur 3 Ex. Empfehlen Sie mich Ihrer lieben Frau und grüßen Sie – bitte – den schweigsamen Meister.<lb/> Herzlichst &amp; Treulichst Der Ihrige AS.<lb/><lb/>* <supplied>positioniert auf S. 2</supplied> Für Ihre große Aufrichtigkeit, wie für alle Ihre Mittheilungen meinen herzlichsten Dank. Ich habe alles in mich eingeschloßen u werde es für mich behalten.</p></body>
</text>
</TEI>
<?xml version='1.0' encoding='UTF-8' standalone='yes'?>
<TEI xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0">
<teiHeader>
<fileDesc>
<titleStmt>
<title level="s">Briefwechsel Sauer-Seuffert, Digitale Edition</title>
<title level="a" n="1">Bernhard Seuffert an August Sauer in Prag</title>
<title level="a" n="2">Graz, 6. November 1887 (Sonntag)</title><author>
<persName ref="http://d-nb.info/gnd/117470902">
<forename>Bernhard</forename>
<surname>Seuffert</surname>
</persName>
</author>
<editor>
<persName ref="http://d-nb.info/gnd/122861086">
<forename>Bernhard</forename>
<surname>Fetz</surname>
</persName>
<persName ref="http://d-nb.info/gnd/120756730">
<forename>Hans-Harald</forename>
<surname>Müller</surname>
</persName>
<persName ref="http://d-nb.info/gnd/142481718">
<forename>Marcel</forename>
<surname>Illetschko</surname>
</persName>
<persName ref="http://d-nb.info/gnd/129974323">
<forename>Mirko</forename>
<surname>Nottscheid</surname>
</persName>
<persName ref="https://orcid.org/0000-0001-6293-216X"> <forename>Desiree</forename> <surname>Hebenstreit</surname> </persName>
</editor>
<funder>
<orgName ref="http://d-nb.info/gnd/2054142-9">FWF (Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung)</orgName>
<orgName ref="http://d-nb.info/gnd/2007744-0">DFG (Deutsche Forschungsgemeinschaft)</orgName>
</funder>
<principal>
<persName ref="http://d-nb.info/gnd/122861086">
<forename>Bernhard</forename>
<surname>Fetz</surname>
</persName>
<affiliation>
<orgName ref="http://d-nb.info/gnd/5292678-3">Literaturarchiv der Österreichischen Nationalbibliothek</orgName>
<address>
<street>Josefsplatz</street>
<postCode>1015</postCode>
<settlement ref="http://d-nb.info/gnd/4066009-6">Wien</settlement>
<country ref="http://d-nb.info/gnd/4043271-3">Österreich</country>
</address>
</affiliation>
</principal>
<principal>
<persName ref="http://d-nb.info/gnd/120756730">
<forename>Hans-Harald</forename>
<surname>Müller</surname>
</persName>
<affiliation>
<orgName ref="http://d-nb.info/gnd/35534-3">Universität Hamburg</orgName>
<address>
<street>Von-Melle-Park 6</street>
<postCode>20146</postCode>
<settlement ref="http://d-nb.info/gnd/4023118-5">Hamburg</settlement>
<country ref="http://d-nb.info/gnd/4011882-4">Deutschland</country>
</address>
</affiliation>
</principal>
<respStmt>
<resp>Transcription by</resp>
<persName ref="http://d-nb.info/gnd/142481718">
<forename>Marcel</forename>
<surname>Illetschko</surname>
</persName>
<persName ref="http://d-nb.info/gnd/129974323">
<forename>Mirko</forename>
<surname>Nottscheid</surname>
</persName>
</respStmt>
</titleStmt>
<editionStmt><edition>Version 2.0</edition></editionStmt><publicationStmt>
<publisher>
<orgName ref="http://d-nb.info/gnd/2020893-5">Österreichische Nationalbibliothek</orgName>
</publisher>
<publisher>
<orgName ref="http://d-nb.info/gnd/35534-3">Universität Hamburg</orgName>
</publisher>
<pubPlace>
<settlement ref="http://d-nb.info/gnd/4066009-6">Wien</settlement>
<settlement ref="http://d-nb.info/gnd/4023118-5">Hamburg</settlement>
</pubPlace>
<availability>
<licence target="https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/"><p>Distributed under the Creative Commons Attribution-ShareAlike 4.0 International license (CC BY-SA 4.0)</p></licence></availability>
<idno type="PID">o:bss.8395</idno><date type="last-changed" when-iso="2020-03-26">26.3.2020</date></publicationStmt>
<seriesStmt><p>Machine-Readable Transcriptions of (and Annotations to) correspondence from August Sauer und Bernhard Seuffert</p></seriesStmt>
<sourceDesc>
<msDesc>
<msIdentifier>
<country ref="http://d-nb.info/gnd/4011882-4">Deutschland</country>
<settlement ref="http://d-nb.info/gnd/4067037-5">Würzburg</settlement>
<institution>Staatsarchiv Würzburg</institution>
<idno>Nachlass Seuffert (unerschlossen)</idno>
</msIdentifier>
<msContents>
<msItem>
<incipit>was für eine dunkle laune haben Sie wider! Minor</incipit>
</msItem>
</msContents>
<physDesc>
<objectDesc form="letter">
<supportDesc>
<support>
<material>paper</material>
</support>
<extent>
<measure type="composition" unit="leaf" quantity="4"/>
</extent>
<condition>archivarisch einwandfreier Zustand</condition>
</supportDesc>
</objectDesc>
</physDesc>
</msDesc>
</sourceDesc>
</fileDesc>
<encodingDesc>
<projectDesc><p>Briefwechsel Sauer-Seuffert, Digitale Edition</p></projectDesc>
<editorialDecl><p>Übertragung folgt den Editionsrichtilinien der Druckausgabe</p></editorialDecl>
</encodingDesc>
<profileDesc>
<langUsage>
<language ident="de-DE">German</language>
</langUsage>
<correspDesc>
<correspAction type="sent">
<persName ref="http://d-nb.info/gnd/117470902">
<forename>Bernhard</forename>
<surname>Seuffert</surname>
</persName>
<placeName ref="http://d-nb.info/gnd/4021912-4">
<settlement>Graz</settlement>
</placeName>
<date when="1887-11-06">6. November 1887. Sonntag</date>
</correspAction>
<correspAction type="received">
<persName ref="http://d-nb.info/gnd/118605747">
<forename>August</forename>
<surname>Sauer</surname>
</persName>
<placeName ref="http://d-nb.info/gnd/4076310-9">
<settlement>Prag</settlement>
</placeName>
</correspAction>
</correspDesc>
</profileDesc>
<revisionDesc status="transcription-not-approved_partly-annotated">
<change when-iso="2015-07-21">Rohtranskription, Text teilweise getaggt</change>
</revisionDesc>
</teiHeader>
<text>
<pb n="1" facs="8395/00000001.jpg"/><body><p> Graz Harrachg 1<lb/> 6 XI 87<lb/><lb/>Lieber freund, was für eine dunkle laune haben Sie wider! Minor soll Ihnen die Austriaca entrissen haben, Werner werde ansprüche darauf erheben! Was liegt mir daran? Schmidt u. ich wollen Sie als referenten dafür und ich bitte Sie, s dabei zu belassen. Es kann Ihnen als arbeit, die Sie doch für Ihre Österr. LG. machen müssen, nur bequem sein. Minor wird an Schiller u. den romantikern genug zu referieren haben, Werner soll für Nicolai u. seinen kreis beschäftigt werden; beide wissen noch nichts davon. Sie hab ich mir zu anderem ausgesucht und ich bitte, diesen redactordespotismus zu ertragen, wenn Sie nicht stichhaltigere gründe dagegen haben, als die vorgebrachten.<lb/> Und dann beschwör ich Sie, fürs erste heft der Vjs. etwas Österreichisches zu liefern. Von Minor hab ich doch wol nur Schillerei zu erwarten und stehe mit keinem österr. kollegen so, dass ich ihn um etwas bestimmtes bitten könnte, wie mit Ihnen. Ich muss etwas gutes Österreichisches: denn nach dem 1. hefte soll das ministerium um unterstützung angegangen werden u. dazu muss betrieb der österr. litt. im hefte vorgelegt werden. Haben Sie ein einsehen und tun Sie dem gedeihen des unternehmens zu lieb, was Sie mir verweigern wollen. Geben Sie Ihre gewiss vorbereiteten anmerkungen zu Sonnenfels als geschlossene charakteristik: als eigenes heft passen sie so nicht gut in Neudrucke. Oder geben Sie Grillparzerisches was Sie nicht in der ausgabe verwerteten. Oder geben Sie was Sie wollen. Nur geben Sie! Warum wollen Sie nicht damit als der eigentliche verwalter der österr. litt. proklamiert sein? Mir scheint das möglich für Sie. Ja, wir geben auch material. Und<pb n="2" facs="8395/00000002.jpg"/> was Sie anbieten, soll nach u. nach kommen. Nur fürs erste heft etwas anderes! U. dann das andere schön glossiert, so dass Ihre zutat mehr besagt als das material. Ich dränge alle urkunden in 2. stelle hinter die wissenschaftliche arbeit.<lb/> Ich setze bei all dem immer voraus, dass die Vjs. wird. Noch ist das nicht definitiv. Es sind nur unsanfte briefe von Böhlau gekommen. Ich darf jetzt bessere erwarten. Die hauptschwierigkeit bietet die einrichtung der jahresberichte. Aber ich setze alles daran, dass sie gelingt. Für Strauch können Sie jedenfalls ein gutes wort vortragen. Er wird vollständiger sein als mein Jahresber. Dieser wird womöglich nie nur titel nennen, sondern immer kritik; er wird nur das bleibende nennen. Die beiden, bibliogr. u. jahresbericht, ergänzen sich, schliessen sich nicht aus.<lb/> Ihre andere frage ist heikel. Rund heraus: ich glaube nicht, dass Steinm. Ihre Lessinganzeige noch nimmt. Er war verstimmt. U. gerade weil die lage heikel ist, möchte ich nicht ohne speciellen auftrag von Ihnen anfragen. Ich habe widerholt mit empfehlungen von referenten bei Steinm. kein glück gehabt (NB. dass er Ihnen Schmidts buch gab, geschah aber ohne mein wissen) und darum hüte ich mich seit einiger zeit, über seinen Anz. mit ihm zu reden. Beauftragen Sie mich aber, so werde ich <hi rend="underline">sehr</hi> gerne u. zwar ohne ihm zu sagen dass ich beauftragt sei ihm die sache vorlegen. Nur müsste dann allerdings auf seine antwort, wenn sie bejahend lautete, Ihr ms. <hi rend="underline">umgehend</hi> folgen können.<lb/> <pb n="3" facs="8395/00000003.jpg"/>Darf ich so neugierig sein nach dem wie u. wo der Zs. zu fragen, deren redaktion Sie, klüger als ich, abgelehnt haben?<lb/> Ich werde möglichst wenig in die Vjs. geben, wenn ichs über mich gewinne: denn sie soll nicht meine zs. sein, sondern unsere. Wie so Ihre arbeiten in einleitungen versteckter sein sollen als in zss., begreife ich nicht, ausser dem Kürschnerischen unternehmen gegenüber. Das ist ja im ganzen so schlecht, dass Ihre guten und allein guten arbeiten dabei leiden. Ihren Voss freue ich mich sehr zu erhalten u. ebenso die Grillparzereinleitung, wenn Sie sie entraten können. Elster wird sein versprechen des Heinse halten: er ist nur in Glasgow u. da währt es länger. Aber es steht Ihnen noch längere zeit ein ex von mir mit vergnügen zu diensten. Ich lege es jetzt den seminarübungen zu grunde. Die verleger bewilligen für seminarzwecke besonderen rabatt. Vielleicht wählen Sie auch einmal etwas aus den DLD. für die übungen.<lb/> Von Ihrem Uz rede ich heute nicht, wo mir die Vjs. noch mehr am herzen liegt.<lb/> Dass wir zum Goethevereine uns gleichmässig stellten, freut mich. Minor wollte mich locken, indem er mir schrieb, Sie hätten gegen ersatz der reisekosten zugesagt.<lb/> Schönbach hat den predigtendruck unterbrochen und fabriciert – leider, fürcht ich – 3 vorträge über die allgemeine bildung und die lektüre. Ausfälle aufs zeitungswesen, das theater, eine<pb n="4" facs="8395/00000004.jpg"/> liste dessen, was der gebildete gelesen haben soll. Ich hab so gar wenig verständnis für so ins weite gehende ideen. Seine Engländer verführen ihn. Die vorträge werden nächstens elegant gedruckt u. sollen um tage nach dem mündlichen verlesen um buchhandel sein. Mir ist, als ob er sein wissenschaftliches ansehen durch derlei schädigen könne. Aber ich kanns nicht hindern. Denn Sie kennen seinen enthusiasmus.<lb/> Gurlitts sind frisch, Bauer im augenblick weniger heiter als sonst, Zwiedinecks sah ich selten, die einführung des frl Greta scheint nun die hauptsache. Wir sind in geselligkeit etwas zurückgezogener, weil meine frau öfter unwol ist. Sie verträgt den hiesgen winter schlecht. U. auch ich leide unter den langen südwinden unglaublich.<lb/> Meine frau grüsst Sie bestens.<lb/> Und nun lassen Sie mich bald hören, dass Sie auch mit taten Ihre guten wünsche für die Vjs. beweisen wollen.<lb/> Treulich<lb/> Ihr<lb/> BSeuffert<lb/><lb/>Erinnern Sie sich einer erwähnung der Genovefalegende bei Abraham a St. Clara?</p></body>
</text>
</TEI>
<?xml version='1.0' encoding='UTF-8' standalone='yes'?>
<TEI xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0">
<teiHeader>
<fileDesc>
<titleStmt>
<title level="s">Briefwechsel Sauer-Seuffert, Digitale Edition</title>
<title level="a" n="1">August Sauer an Bernhard Seuffert in Graz</title>
<title level="a" n="2">Prag, 24. November 1887 (Donnerstag)</title><author>
<persName ref="http://d-nb.info/gnd/118605747">
<forename>August</forename>
<surname>Sauer</surname>
</persName>
</author>
<editor>
<persName ref="http://d-nb.info/gnd/122861086">
<forename>Bernhard</forename>
<surname>Fetz</surname>
</persName>
<persName ref="http://d-nb.info/gnd/120756730">
<forename>Hans-Harald</forename>
<surname>Müller</surname>
</persName>
<persName ref="http://d-nb.info/gnd/142481718">
<forename>Marcel</forename>
<surname>Illetschko</surname>
</persName>
<persName ref="http://d-nb.info/gnd/129974323">
<forename>Mirko</forename>
<surname>Nottscheid</surname>
</persName>
<persName ref="https://orcid.org/0000-0001-6293-216X"> <forename>Desiree</forename> <surname>Hebenstreit</surname> </persName>
</editor>
<funder>
<orgName ref="http://d-nb.info/gnd/2054142-9">FWF (Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung)</orgName>
<orgName ref="http://d-nb.info/gnd/2007744-0">DFG (Deutsche Forschungsgemeinschaft)</orgName>
</funder>
<principal>
<persName ref="http://d-nb.info/gnd/122861086">
<forename>Bernhard</forename>
<surname>Fetz</surname>
</persName>
<affiliation>
<orgName ref="http://d-nb.info/gnd/5292678-3">Literaturarchiv der Österreichischen Nationalbibliothek</orgName>
<address>
<street>Josefsplatz</street>
<postCode>1015</postCode>
<settlement ref="http://d-nb.info/gnd/4066009-6">Wien</settlement>
<country ref="http://d-nb.info/gnd/4043271-3">Österreich</country>
</address>
</affiliation>
</principal>
<principal>
<persName ref="http://d-nb.info/gnd/120756730">
<forename>Hans-Harald</forename>
<surname>Müller</surname>
</persName>
<affiliation>
<orgName ref="http://d-nb.info/gnd/35534-3">Universität Hamburg</orgName>
<address>
<street>Von-Melle-Park 6</street>
<postCode>20146</postCode>
<settlement ref="http://d-nb.info/gnd/4023118-5">Hamburg</settlement>
<country ref="http://d-nb.info/gnd/4011882-4">Deutschland</country>
</address>
</affiliation>
</principal>
<respStmt>
<resp>Transcription by</resp>
<persName ref="http://d-nb.info/gnd/142481718">
<forename>Marcel</forename>
<surname>Illetschko</surname>
</persName>
<persName ref="http://d-nb.info/gnd/129974323">
<forename>Mirko</forename>
<surname>Nottscheid</surname>
</persName>
</respStmt>
</titleStmt>
<editionStmt><edition>Version 2.0</edition></editionStmt><publicationStmt>
<publisher>
<orgName ref="http://d-nb.info/gnd/2020893-5">Österreichische Nationalbibliothek</orgName>
</publisher>
<publisher>
<orgName ref="http://d-nb.info/gnd/35534-3">Universität Hamburg</orgName>
</publisher>
<pubPlace>
<settlement ref="http://d-nb.info/gnd/4066009-6">Wien</settlement>
<settlement ref="http://d-nb.info/gnd/4023118-5">Hamburg</settlement>
</pubPlace>
<availability>
<licence target="https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/"><p>Distributed under the Creative Commons Attribution-ShareAlike 4.0 International license (CC BY-SA 4.0)</p></licence></availability>
<idno type="PID">o:bss.8396</idno><date type="last-changed" when-iso="2020-03-26">26.3.2020</date></publicationStmt>
<seriesStmt><p>Machine-Readable Transcriptions of (and Annotations to) correspondence from August Sauer und Bernhard Seuffert</p></seriesStmt>
<sourceDesc>
<msDesc>
<msIdentifier>
<country ref="http://d-nb.info/gnd/4043271-3">Österreich</country>
<settlement ref="http://d-nb.info/gnd/4066009-6">Wien</settlement>
<institution ref="http://d-nb.info/gnd/2020893-5">Österreichische Nationalbibliothek</institution>
<repository ref="http://d-nb.info/gnd/2020885-6">Handschriftensammlung der Österreichischen Nationalbibliothek</repository>
<idno type="shelfmark">Autogr. 422/1-106</idno>
</msIdentifier>
<msContents>
<msItem>
<incipit>Sie müßen mich für recht [u]nartig halten. Aber </incipit>
</msItem>
</msContents>
<physDesc>
<objectDesc form="letter">
<supportDesc>
<support>
<material>paper</material>
</support>
<extent>
<measure type="composition" unit="leaf" quantity="8"/>
</extent>
<condition>archivarisch einwandfreier Zustand, allerdings kleinräumige Textverluste durch nachträgliche Lochung</condition>
</supportDesc>
</objectDesc>
</physDesc>
</msDesc>
</sourceDesc>
</fileDesc>
<encodingDesc>
<projectDesc><p>Briefwechsel Sauer-Seuffert, Digitale Edition</p></projectDesc>
<editorialDecl><p>Übertragung folgt den Editionsrichtilinien der Druckausgabe</p></editorialDecl>
</encodingDesc>
<profileDesc>
<langUsage>
<language ident="de-DE">German</language>
</langUsage>
<correspDesc>
<correspAction type="sent">
<persName ref="http://d-nb.info/gnd/118605747">
<forename>August</forename>
<surname>Sauer</surname>
</persName>
<placeName ref="http://d-nb.info/gnd/4076310-9">
<settlement>Prag</settlement>
</placeName>
<date when="1887-11-24">24. November 1887. Donnerstag</date>
</correspAction>
<correspAction type="received">
<persName ref="http://d-nb.info/gnd/117470902">
<forename>Bernhard</forename>
<surname>Seuffert</surname>
</persName>
<placeName ref="http://d-nb.info/gnd/4021912-4">
<settlement>Graz</settlement>
</placeName>
</correspAction>
</correspDesc>
</profileDesc>
<revisionDesc status="transcription-not-approved_partly-annotated">
<change when-iso="2015-07-21">Rohtranskription, Text teilweise getaggt</change>
</revisionDesc>
</teiHeader>
<text>
<pb n="1" facs="8396/00000001.jpg"/><body><p> Prag 24.11.87<lb/><lb/>Lieber Freund! Sie müßen mich für recht <damage agent="punchHole"><supplied>[u]</supplied></damage>nartig halten. Aber sollte ich Ihnen wieder einen verstimmten Brief schreiben! Es hat sich alles gegen mich verschworen. Außerdem bin ich von den letzten Correcturen ganz stumpf. Ich habe Ihnen daher vor einigen Tagen eine vorläufige bejahende Antwort auf meinen Voß gegeben.<lb/> Ich will also das Referat über die Austriaca übernehmen und danke Ihnen herzlich für die gute Meinung &amp; für das Vertrauen, das Sie mir entgegenbringen. Wie es zu machen ist, davon habe ich noch keine Vorstel-<pb n="2" facs="8396/00000002.jpg"/>lung: das wird der Prospect hoffentlich lehren.<lb/> Was einen Artikel für das erste Heft betrifft, so bin ich trotz des besten Willens in heller Verlegenheit. Sonnenfels ist nicht zu brauchen. Jenes Heft sollte hauptsächlich Neudrucke von Streitschriften etc. enthalten. Untersuchungen eigentlich nicht. Für Raimund müßte ich alles neu machen. Glossy hat mir d<damage agent="punchHole"><supplied>[</supplied></damage><damage agent="punchHole"><supplied>e</supplied></damage><damage agent="punchHole"><supplied>]</supplied></damage>n betreffenden Aufsatz vor einer Reihe von Jahren <hi rend="underline">verloren</hi>.<lb/> Bliebe: Grillparzer. Da komme ich <pb n="3" facs="8396/00000003.jpg"/>an allen Ecken und Enden mit Cotta und dem Wiener Gemeinderath <damage agent="punchHole"><supplied>[in]</supplied></damage> Conflict. Ich hatte eine Idee: das Ahnfraubuch, da ja zum Theil gedruckt da liegt, zu condensiren, da es ja selbständig nicht mehr erscheinen wird. Aber wird Cotta das erlauben, wo ich eine Biographie bei ihm schreiben <supplied>!</supplied>; wird nicht Konegen schließlich doch auf seinem Schein bestehen und nun ein erstes Heft der Beiträge haben wollen. Die Sachen sind sehr verwickelt. Einen großen Aufsatz, den ich über den Text und die Anordnung von Grillparzers Gedichten (zum Zweck <pb n="4" facs="8396/00000004.jpg"/>einer Jubiläumsausgabe) vorbereite, kann ich erst abschließen, wenn ich die ersten Drucke in den Almanachen, die sehr selten &amp; sehr zerstreut sind, <hi rend="underline">alle</hi> verglichen habe. Das wichtigs<damage agent="punchHole"><supplied>[te]</supplied></damage> ist: <hi rend="underline">wann</hi> brauchen Sie den Aufsatz? Hätte ich <hi rend="underline">Zeit</hi> zur Verfügung, dann wäre es mir ein leichtes. Über Enk, über Schreyvogel, über Feuchtesleben habe ich vieles gesammelt; über jeden von diesen schreibe ich baldigst einen Aufsatz oder Studien wenigstens. Aber ich brauche dazu einen längeren Aufenthalt in Wien, weil ich die ganzen Serien der Wiener Zeitschriften nicht besitze, zu Weihnachten werde ich aber <pb n="5" facs="8396/00000005.jpg"/>– falls ich überhaupt nach Wien komme – nicht länger als 8 Tage zur Arbeit haben. <hi rend="underline">Nach Ostern</hi> könnten Sie alles, was Sie wollen, von mir haben.<lb/> Können Sie so lange mit dem Erscheinen des 1. Heftes nicht warten, so will ich Ihnen für dieses einen kleinen Aufsatz über die Quelle von Lessings Faust liefern. Denn die Rec. des Schmidtschen Buches für Steinmeyer gebe ich endgiltig auf. Er druckt sie ja doch nicht mehr. Ich danke Ihnen für Ihre Bereitwilligkeit in dieser verlorenen Sache noch etwas thun zu wollen. Die Schuld trage ich allein.<pb n="6" facs="8396/00000006.jpg"/><lb/> Über jenen Zeitschrift-Plan vom Sommer habe ich versprochen nichts näheres auszusagen. Nur so vi<damage agent="punchHole"><supplied>[el]</supplied></damage>, daß die Sache mir gänzlich verfehlt schien. Der Verleger meinte, man müße in aller Stille ein erstes Heft vorbereiten u. es wie einen Blitzstrahl herausschleudern; während ich hingegen als erste Bedingung hinstellte, alle <hi rend="underline">maßge</hi><damage agent="punchHole"><supplied><hi rend="underline">[be]</hi></supplied></damage><hi rend="underline">n</hi>den <hi rend="underline">Personen</hi> vorher einzuladen &amp; zu verständigen. Auch wenn der Verleger, wie ich nicht glaube, <pb n="7" facs="8396/00000007.jpg"/>den Plan ausführt, so brauchen Sie ihn nicht zu fürchten. Es wird ein todt gebornes Kind sein. Aller Mitarbeiter <hi rend="underline">Ihrer</hi> <hi rend="underline">Ztschrft</hi> thun gewiß dabei nicht mit u. ohne diese Mitarbeiter können Sie sich höchstens eine Ztschrft für vgl. Litteraturgeschichte denken.<lb/> Ich habe in der letzten Zeit mehrere Ihrer Aufsätze – Goethe-Wieland, Elpenor – fürs Colleg eingehend durchgearbeitet u. mich insbesondere über den ersten wieder sehr gefreut. Bei der Ausgestaltung des Elpenor Planes hat Sie der Demetrius wie ich erinnere, etwas zu sehr beeinflußt. <pb n="8" facs="8396/00000008.jpg"/>Aber ich kann Ihren Vermuthungen nichts Positives entgegenstellen.<lb/> Schönbach hat mir sein Bild<damage agent="punchHole"><supplied>[u]</supplied></damage>ngsbuch bereits angekündigt. Auch ich stehe diesen seinen amerikanischen Streifzügen ziemlich ferne. Aber sein ganzes Glück liegt in solchen Debauchen: er findet darin Ersatz für so vieles, was ihm wol ewig versagt bleibt und so mischt sich bei mir immer eine wehmüthig<damage agent="punchHole"><supplied>[</supplied></damage><damage agent="punchHole"><supplied>e</supplied></damage><damage agent="punchHole"><supplied>]</supplied></damage> Theilnahme ein, welche mich wärmer erscheinen läßt als ich bin.<lb/> Lesen Sie Bartschens Nekrolog auf Scherer im letzten Heft der Germania. Der Gipfel der Gemeinheit &amp; Niederträchtigkeit.<lb/> Alles Schöne an Ihre liebe Frau. Herzlichst<lb/> grüßt AS.</p></body>
</text>
</TEI>
<?xml version='1.0' encoding='UTF-8' standalone='yes'?>
<TEI xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0">
<teiHeader>
<fileDesc>
<titleStmt>
<title level="s">Briefwechsel Sauer-Seuffert, Digitale Edition</title>
<title level="a" n="1">August Sauer an Bernhard Seuffert in Graz</title>
<title level="a" n="2">Prag, 26. November 1887 (Samstag)</title><author>
<persName ref="http://d-nb.info/gnd/118605747">
<forename>August</forename>
<surname>Sauer</surname>
</persName>
</author>
<editor>
<persName ref="http://d-nb.info/gnd/122861086">
<forename>Bernhard</forename>
<surname>Fetz</surname>
</persName>
<persName ref="http://d-nb.info/gnd/120756730">
<forename>Hans-Harald</forename>
<surname>Müller</surname>
</persName>
<persName ref="http://d-nb.info/gnd/142481718">
<forename>Marcel</forename>
<surname>Illetschko</surname>
</persName>
<persName ref="http://d-nb.info/gnd/129974323">
<forename>Mirko</forename>
<surname>Nottscheid</surname>
</persName>
<persName ref="https://orcid.org/0000-0001-6293-216X"> <forename>Desiree</forename> <surname>Hebenstreit</surname> </persName>
</editor>
<funder>
<orgName ref="http://d-nb.info/gnd/2054142-9">FWF (Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung)</orgName>
<orgName ref="http://d-nb.info/gnd/2007744-0">DFG (Deutsche Forschungsgemeinschaft)</orgName>
</funder>
<principal>
<persName ref="http://d-nb.info/gnd/122861086">
<forename>Bernhard</forename>
<surname>Fetz</surname>
</persName>
<affiliation>
<orgName ref="http://d-nb.info/gnd/5292678-3">Literaturarchiv der Österreichischen Nationalbibliothek</orgName>
<address>
<street>Josefsplatz</street>
<postCode>1015</postCode>
<settlement ref="http://d-nb.info/gnd/4066009-6">Wien</settlement>
<country ref="http://d-nb.info/gnd/4043271-3">Österreich</country>
</address>
</affiliation>
</principal>
<principal>
<persName ref="http://d-nb.info/gnd/120756730">
<forename>Hans-Harald</forename>
<surname>Müller</surname>
</persName>
<affiliation>
<orgName ref="http://d-nb.info/gnd/35534-3">Universität Hamburg</orgName>
<address>
<street>Von-Melle-Park 6</street>
<postCode>20146</postCode>
<settlement ref="http://d-nb.info/gnd/4023118-5">Hamburg</settlement>
<country ref="http://d-nb.info/gnd/4011882-4">Deutschland</country>
</address>
</affiliation>
</principal>
<respStmt>
<resp>Transcription by</resp>
<persName ref="http://d-nb.info/gnd/142481718">
<forename>Marcel</forename>
<surname>Illetschko</surname>
</persName>
<persName ref="http://d-nb.info/gnd/129974323">
<forename>Mirko</forename>
<surname>Nottscheid</surname>
</persName>
</respStmt>
</titleStmt>
<editionStmt><edition>Version 2.0</edition></editionStmt><publicationStmt>
<publisher>
<orgName ref="http://d-nb.info/gnd/2020893-5">Österreichische Nationalbibliothek</orgName>
</publisher>
<publisher>
<orgName ref="http://d-nb.info/gnd/35534-3">Universität Hamburg</orgName>
</publisher>
<pubPlace>
<settlement ref="http://d-nb.info/gnd/4066009-6">Wien</settlement>
<settlement ref="http://d-nb.info/gnd/4023118-5">Hamburg</settlement>
</pubPlace>
<availability>
<licence target="https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/"><p>Distributed under the Creative Commons Attribution-ShareAlike 4.0 International license (CC BY-SA 4.0)</p></licence></availability>
<idno type="PID">o:bss.8397</idno><date type="last-changed" when-iso="2020-03-26">26.3.2020</date></publicationStmt>
<seriesStmt><p>Machine-Readable Transcriptions of (and Annotations to) correspondence from August Sauer und Bernhard Seuffert</p></seriesStmt>
<sourceDesc>
<msDesc>
<msIdentifier>
<country ref="http://d-nb.info/gnd/4043271-3">Österreich</country>
<settlement ref="http://d-nb.info/gnd/4066009-6">Wien</settlement>
<institution ref="http://d-nb.info/gnd/2020893-5">Österreichische Nationalbibliothek</institution>
<repository ref="http://d-nb.info/gnd/2020885-6">Handschriftensammlung der Österreichischen Nationalbibliothek</repository>
<idno type="shelfmark">Autogr. 422/1-107</idno>
</msIdentifier>
<msContents>
<msItem>
<incipit>Als Nachtrag zu meinem letzten Briefe will ich heute</incipit>
</msItem>
</msContents>
<physDesc>
<objectDesc form="letter">
<supportDesc>
<support>
<material>paper</material>
</support>
<extent>Postkarte</extent>
<condition>archivarisch einwandfreier Zustand, allerdings kleinräumige Textverluste durch nachträgliche Lochung</condition>
</supportDesc>
</objectDesc>
</physDesc>
</msDesc>
</sourceDesc>
</fileDesc>
<encodingDesc>
<projectDesc><p>Briefwechsel Sauer-Seuffert, Digitale Edition</p></projectDesc>
<editorialDecl><p>Übertragung folgt den Editionsrichtilinien der Druckausgabe</p></editorialDecl>
</encodingDesc>
<profileDesc>
<langUsage>
<language ident="de-DE">German</language>
</langUsage>
<correspDesc>
<correspAction type="sent">
<persName ref="http://d-nb.info/gnd/118605747">
<forename>August</forename>
<surname>Sauer</surname>
</persName>
<placeName ref="http://d-nb.info/gnd/4076310-9">
<settlement>Prag</settlement>
</placeName>
<date when="1887-11-26">26. November 1887. Samstag</date>
</correspAction>
<correspAction type="received">
<persName ref="http://d-nb.info/gnd/117470902">
<forename>Bernhard</forename>
<surname>Seuffert</surname>
</persName>
<placeName ref="http://d-nb.info/gnd/4021912-4">
<settlement>Graz</settlement>
</placeName>
</correspAction>
</correspDesc>
</profileDesc>
<revisionDesc status="transcription-not-approved_partly-annotated">
<change when-iso="2015-07-21">Rohtranskription, Text teilweise getaggt</change>
</revisionDesc>
</teiHeader>
<text>
<pb n="1" facs="8397/00000001.jpg"/><body><div type="address"><p>Herrn Professor Dr. Bernhard <hi rend="underline">Seuffert</hi><lb/>Harrachgasse 1.<lb/><hi rend="underline">Graz</hi><lb/>Steiermark.</p></div><pb n="2" facs="8397/00000002.jpg"/><div type="part"><p> 26.11.87.<lb/><lb/>L. F. Als Nachtrag zu meinem letzten Briefe will ich heute noch bemerk<damage agent="punchHole"><supplied>[en]</supplied></damage>, daß ich DLD. 27 für die D<damage agent="punchHole"><supplied>[L]</supplied></damage>Z. zur Recension übernommen, Ihnen also für ein Freiex. herzlich danke. Die Idee ist vorzüglich. Gegen die Einleitung habe ich manche Bedenken. Muncker Klopst. ist schwächer als ich dachte; nicht gut geschrieben, zu breit, zu quatschig, wenn Sie dieses Wort gestatten wollen; aber sehr fleißig. Über die Goethe-Ausg. würde ich Ihnen mündlich manches sagen. Daß sie eigentlich castrirt ist, macht einen sehr unangenehmen Eindruck. Der Urfaust ist famos. Halten Sie nicht für möglich, daß die Scene in Auerbachs Keller überhaupt <hi rend="underline">auf</hi> d. Schweizerreise, gleichzeitig mit <hi rend="underline">jenem</hi> tollen Tagebuch entstanden ist? Herzlich Ihr AS.</p></div></body>
</text>
</TEI>
<?xml version='1.0' encoding='UTF-8' standalone='yes'?>
<TEI xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0">
<teiHeader>
<fileDesc>
<titleStmt>
<title level="s">Briefwechsel Sauer-Seuffert, Digitale Edition</title>
<title level="a" n="1">Bernhard Seuffert an August Sauer in Prag</title>
<title level="a" n="2">(Graz), 1. Dezember 1887 (Donnerstag)</title><author>
<persName ref="http://d-nb.info/gnd/117470902">
<forename>Bernhard</forename>
<surname>Seuffert</surname>
</persName>
</author>
<editor>
<persName ref="http://d-nb.info/gnd/122861086">
<forename>Bernhard</forename>
<surname>Fetz</surname>
</persName>
<persName ref="http://d-nb.info/gnd/120756730">
<forename>Hans-Harald</forename>
<surname>Müller</surname>
</persName>
<persName ref="http://d-nb.info/gnd/142481718">
<forename>Marcel</forename>
<surname>Illetschko</surname>
</persName>
<persName ref="http://d-nb.info/gnd/129974323">
<forename>Mirko</forename>
<surname>Nottscheid</surname>
</persName>
<persName ref="https://orcid.org/0000-0001-6293-216X"> <forename>Desiree</forename> <surname>Hebenstreit</surname> </persName>
</editor>
<funder>
<orgName ref="http://d-nb.info/gnd/2054142-9">FWF (Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung)</orgName>
<orgName ref="http://d-nb.info/gnd/2007744-0">DFG (Deutsche Forschungsgemeinschaft)</orgName>
</funder>
<principal>
<persName ref="http://d-nb.info/gnd/122861086">
<forename>Bernhard</forename>
<surname>Fetz</surname>
</persName>
<affiliation>
<orgName ref="http://d-nb.info/gnd/5292678-3">Literaturarchiv der Österreichischen Nationalbibliothek</orgName>
<address>
<street>Josefsplatz</street>
<postCode>1015</postCode>
<settlement ref="http://d-nb.info/gnd/4066009-6">Wien</settlement>
<country ref="http://d-nb.info/gnd/4043271-3">Österreich</country>
</address>
</affiliation>
</principal>
<principal>
<persName ref="http://d-nb.info/gnd/120756730">
<forename>Hans-Harald</forename>
<surname>Müller</surname>
</persName>
<affiliation>
<orgName ref="http://d-nb.info/gnd/35534-3">Universität Hamburg</orgName>
<address>
<street>Von-Melle-Park 6</street>
<postCode>20146</postCode>
<settlement ref="http://d-nb.info/gnd/4023118-5">Hamburg</settlement>
<country ref="http://d-nb.info/gnd/4011882-4">Deutschland</country>
</address>
</affiliation>
</principal>
<respStmt>
<resp>Transcription by</resp>
<persName ref="http://d-nb.info/gnd/142481718">
<forename>Marcel</forename>
<surname>Illetschko</surname>
</persName>
<persName ref="http://d-nb.info/gnd/129974323">
<forename>Mirko</forename>
<surname>Nottscheid</surname>
</persName>
</respStmt>
</titleStmt>
<editionStmt><edition>Version 2.0</edition></editionStmt><publicationStmt>
<publisher>
<orgName ref="http://d-nb.info/gnd/2020893-5">Österreichische Nationalbibliothek</orgName>
</publisher>
<publisher>
<orgName ref="http://d-nb.info/gnd/35534-3">Universität Hamburg</orgName>
</publisher>
<pubPlace>
<settlement ref="http://d-nb.info/gnd/4066009-6">Wien</settlement>
<settlement ref="http://d-nb.info/gnd/4023118-5">Hamburg</settlement>
</pubPlace>
<availability>
<licence target="https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/"><p>Distributed under the Creative Commons Attribution-ShareAlike 4.0 International license (CC BY-SA 4.0)</p></licence></availability>
<idno type="PID">o:bss.8398</idno><date type="last-changed" when-iso="2020-03-26">26.3.2020</date></publicationStmt>
<seriesStmt><p>Machine-Readable Transcriptions of (and Annotations to) correspondence from August Sauer und Bernhard Seuffert</p></seriesStmt>
<notesStmt>
<relatedItem type="print">
<bibl>
<idno type="counter">80</idno>
<title>Der Briefwechsel zwischen August Sauer und Bernhard Seuffert 1880 bis 1926</title>
<publisher>Böhlau</publisher>
<pubPlace>Wien</pubPlace>
<date>2020</date>
</bibl>
</relatedItem>
</notesStmt><sourceDesc>
<msDesc>
<msIdentifier>
<country ref="http://d-nb.info/gnd/4011882-4">Deutschland</country>
<settlement ref="http://d-nb.info/gnd/4067037-5">Würzburg</settlement>
<institution>Staatsarchiv Würzburg</institution>
<idno>Nachlass Seuffert (unerschlossen)</idno>
</msIdentifier>
<msContents>
<msItem>
<incipit>Dank für Ihren Voss und brief und karte. Heine </incipit>
</msItem>
</msContents>
<physDesc>
<objectDesc form="letter">
<supportDesc>
<support>
<material>paper</material>
</support>
<extent>
<measure type="composition" unit="leaf" quantity="2"/>
</extent>
<condition>archivarisch einwandfreier Zustand</condition>
</supportDesc>
</objectDesc>
</physDesc>
</msDesc>
</sourceDesc>
</fileDesc>
<encodingDesc>
<projectDesc><p>Briefwechsel Sauer-Seuffert, Digitale Edition</p></projectDesc>
<editorialDecl><p>Übertragung folgt den Editionsrichtilinien der Druckausgabe</p></editorialDecl>
</encodingDesc>
<profileDesc>
<langUsage>
<language ident="de-DE">German</language>
</langUsage>
<correspDesc>
<correspAction type="sent">
<persName ref="http://d-nb.info/gnd/117470902">
<forename>Bernhard</forename>
<surname>Seuffert</surname>
</persName>
<placeName ref="http://d-nb.info/gnd/4021912-4">
<supplied resp="editor">
<settlement>Graz</settlement>
</supplied>
</placeName>
<date when="1887-12-01">(Ende November/Anfang Dezember 1887)</date>
</correspAction>
<correspAction type="received">
<persName ref="http://d-nb.info/gnd/118605747">
<forename>August</forename>
<surname>Sauer</surname>
</persName>
<placeName ref="http://d-nb.info/gnd/4076310-9">
<settlement>Prag</settlement>
</placeName>
</correspAction>
</correspDesc>
</profileDesc>
<revisionDesc status="transcription-approved_partly-annotated">
<change when-iso="2015-07-21">Transkription mehrfach geprüft, Text teilweise getaggt</change>
</revisionDesc>
</teiHeader>
<text>
<pb n="1" facs="8398/00000001.jpg"/><body><p>Lieber freund, Dank für Ihren Voss und brief und karte. Heine war schon unterwegs an Sie, da Sie ihn ablehnten. Wenn Sie ihn mir zurück schicken, hab ich eine passende verwendung für das ex. Böhlau ist über die mö – – – Ich wurde unterbrochen, der anfang blieb liegen, die post bringt den Heine; ich danke dafür; dass Ihnen die idee gefällt macht mich sehr zufrieden; ich habe bedenken gehabt, als ich sie erfand: harte philol. können sagen: dies hat nie als B. d. ll. existiert. Auch Elster nahm anfangs anstoss, als ich ihn für meinen plan zu gewinnen suchte, befreundete sich aber dann damit. Die vorr. ist unter starkem drängen geschrieben; Elster hatte mich sitzen lassen, z. tl. freilich ohne schuld. So ist sie zu lang geraten und etwas quatschig. Auch stimm ich nicht mit allem überein, hätte lieber nur das herausgehoben gehabt, was diese fassung anders macht als spätere, u. dessen ist unglaublich viel, woraus sich der junge H. poetischer zeigt als der alte. Aber ich kann die vorreden nicht so schreiben lassen, wie ich sie für recht <hi rend="underline">halte</hi>, wobei noch gar nicht gesagt wäre, dass es so recht wäre. Der fall drückt mich nun schwer, wenn ich an zs.-beiträge denke. Wie oft werd ich da meine meinung verleugnen müssen oder um eines guten wortes willen viel mässige ertragen; und das aller schlimmste, gelegentlich doch auch nur um der person willen!! Es gibt für den unabhängigen und schroffsten redacteur grenzen. U. ich fürchte mich sehr vor diesen. – – Böhlau ist, um auf das angefangene zurückzukommen, über die möglichkeit, der jahresbericht werde zu gross u. zu belastend für die Vjs., ängstlich geworden; u. so werden zunächst keine regelmässigen berichte u. nicht umfassende erscheinen, bis die neue zs. auf festen füssen steht. Aber wir wollen einstweilen langsam anfangen und muster<pb n="2" facs="8398/00000002.jpg"/> von kurzen, lebendigen, geschmackvoll zusammenfassenden berichten geben und Sie sollen <hi rend="underline">ja</hi> das jahr 1888 sich zusammenstellen u. sobald sichs lohnt los schiessen. Über die äußere u. innere art schreib ich ihnen einmal mehr; heute nur noch, dass Sie alle bücher gratis bekommen, welche die verleger gratis als rec.ex. abgeben, und 40 m. honorar pro bogen bericht.<lb/> Das 1. hft. soll anfangs märz heraus; ich fürchte es wird anfang april werden. Doch brauch ich vorher ms., um übersicht zu haben. Also müssen Sie was wählen, das bald fertig sein kann. Haben Sie denn keinen entwurf, keine reichlichen notizen für den verlornen Raimund? Oder Grillparzers Ahnfrau: fragen Sie doch Konegen direkt, ob er ein 1. heft bald bringen will. Warum sollen Sie die studien noch länger ablagern lassen? Vor Cotta brauchen Sie gewiss keine scheu zu haben: steht in Ihrem kontrakte, dass Sie nichts über Grillparzer drucken lassen dürfen? wenn das nicht drin steht, haben Sie freiheit, jedes kapitel Ihrer biographie da u. dort zu publicieren, nur dürfen Sie eben nirgends eine ganze biogr. veröffentlichen. Das ist also kein anstoss. Bis mitte januar bitte ich um ms. U. ausser dem österreichischen, an dem mir wegen des ministeriums, wie neulich schon gesagt, liegt u. das ich von Ihnen am liebsten hätte, weil Sie den grösten <supplied>!</supplied> plan dazu u. wol am längsten hegen (während die andern an reichsdeutsche themata gebunden sind) schicken Sie jedesfalls die Lessingsche Faustquelle als abhandlung? und was sie sonst an neuem zu Schmidts buch notierten als miscellen.<lb/> Dass Sie den Elpenoraufsatz mit Demetrius in verbindung bringen, überrascht mich ungemein. Ich habe bis zu Ihrer bemerkung keinen moment an Demetrius gedacht. Ich habe überhaupt an gar keine parallele gedacht und suchte mich recht eigentlich auf das fragment zu beschränken. So möchte ich wol auch einmal an den Göchhausenschen Faust herantreten. Nur ist es da schwerer, sich aller einfälle zu enthalten, welche der vervollständigte Faust gibt u. wol auch kaum erlaubt. An die Schweizer reise hab ich noch nicht gedacht. Aber ich möchte die schülerscene (u. dann wol auch den keller) nach Leipzig setzen. Mich dünkt der pedantische Meph. so schal, dass er nur als persönliche karikatur (Clodius??) wirken kann, also im kreise der Leipziger zechbrüder. Für Strassburg ist so fuchsenmässige erfahrung undenkbar, obwohl das ausschliessliche besprechen der medicin eher dahin als nach Lpz. passt. Vielleicht verbrenne ich mir den mund einmal mit solchen hypothesen. Mehr noch aber reizt mich die verquickung der nachtscene u. Wald u. höhle: da ist ein angelpunkt, da war etwas einfacher, was später gespalten wurde; und das einfache möchte ich zu ende denken können; aber es klappt noch nicht in meinem hirn.<lb/> Bartsch ist ein lump. Ich habe seine totenschau leider gelesen. Zarncke begräbt in der Nibelgenvorr. die streitaxt u. reibt sich im Ctrbl. doch an Scherer.<lb/> Ihre empfindung für Schönbach ist mir so wol erklärlich, dass auch ich nicht nur mit kritik an seine ‚nebenstunden‘ herantrete; mir ist leid, seinen enthusiasmus zu stören; mir ist aber eben so leid, dass er sich solche blössen gibt – denn dafür halt ich die vorlesungen –; und aus diesem dilemma kam ich nicht hinaus, hab ihn geschont, mehr als mein gewissen erlaubt, ihm einwürfe gemacht, mehr als seine liebhaberei vertrug. Schliesslich kam es doch zu keinem ernsten kampfe, u. wir sind gute freunde, die sich nur etwas genauer kennen lernten: der eine hält den andern für zu beschränkt, der andere den einen für zu schweifend. Treulich Ihr BSfft.</p><pb n="3" facs="8398/00000003.jpg"/><pb n="4" facs="8398/00000004.jpg"/></body>
</text>
</TEI>
<?xml version='1.0' encoding='UTF-8' standalone='yes'?>
<TEI xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0">
<teiHeader>
<fileDesc>
<titleStmt>
<title level="s">Briefwechsel Sauer-Seuffert, Digitale Edition</title>
<title level="a" n="1">August Sauer an Bernhard Seuffert in Graz</title>
<title level="a" n="2">(Prag), 28. Dezember 1887 (Mittwoch)</title><author>
<persName ref="http://d-nb.info/gnd/118605747">
<forename>August</forename>
<surname>Sauer</surname>
</persName>
</author>
<editor>
<persName ref="http://d-nb.info/gnd/122861086">
<forename>Bernhard</forename>
<surname>Fetz</surname>
</persName>
<persName ref="http://d-nb.info/gnd/120756730">
<forename>Hans-Harald</forename>
<surname>Müller</surname>
</persName>
<persName ref="http://d-nb.info/gnd/142481718">
<forename>Marcel</forename>
<surname>Illetschko</surname>
</persName>
<persName ref="http://d-nb.info/gnd/129974323">
<forename>Mirko</forename>
<surname>Nottscheid</surname>
</persName>
<persName ref="https://orcid.org/0000-0001-6293-216X"> <forename>Desiree</forename> <surname>Hebenstreit</surname> </persName>
</editor>
<funder>
<orgName ref="http://d-nb.info/gnd/2054142-9">FWF (Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung)</orgName>
<orgName ref="http://d-nb.info/gnd/2007744-0">DFG (Deutsche Forschungsgemeinschaft)</orgName>
</funder>
<principal>
<persName ref="http://d-nb.info/gnd/122861086">
<forename>Bernhard</forename>
<surname>Fetz</surname>
</persName>
<affiliation>
<orgName ref="http://d-nb.info/gnd/5292678-3">Literaturarchiv der Österreichischen Nationalbibliothek</orgName>
<address>
<street>Josefsplatz</street>
<postCode>1015</postCode>
<settlement ref="http://d-nb.info/gnd/4066009-6">Wien</settlement>
<country ref="http://d-nb.info/gnd/4043271-3">Österreich</country>
</address>
</affiliation>
</principal>
<principal>
<persName ref="http://d-nb.info/gnd/120756730">
<forename>Hans-Harald</forename>
<surname>Müller</surname>
</persName>
<affiliation>
<orgName ref="http://d-nb.info/gnd/35534-3">Universität Hamburg</orgName>
<address>
<street>Von-Melle-Park 6</street>
<postCode>20146</postCode>
<settlement ref="http://d-nb.info/gnd/4023118-5">Hamburg</settlement>
<country ref="http://d-nb.info/gnd/4011882-4">Deutschland</country>
</address>
</affiliation>
</principal>
<respStmt>
<resp>Transcription by</resp>
<persName ref="http://d-nb.info/gnd/142481718">
<forename>Marcel</forename>
<surname>Illetschko</surname>
</persName>
<persName ref="http://d-nb.info/gnd/129974323">
<forename>Mirko</forename>
<surname>Nottscheid</surname>
</persName>
</respStmt>
</titleStmt>
<editionStmt><edition>Version 2.0</edition></editionStmt><publicationStmt>
<publisher>
<orgName ref="http://d-nb.info/gnd/2020893-5">Österreichische Nationalbibliothek</orgName>
</publisher>
<publisher>
<orgName ref="http://d-nb.info/gnd/35534-3">Universität Hamburg</orgName>
</publisher>
<pubPlace>
<settlement ref="http://d-nb.info/gnd/4066009-6">Wien</settlement>
<settlement ref="http://d-nb.info/gnd/4023118-5">Hamburg</settlement>
</pubPlace>
<availability>
<licence target="https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/"><p>Distributed under the Creative Commons Attribution-ShareAlike 4.0 International license (CC BY-SA 4.0)</p></licence></availability>
<idno type="PID">o:bss.8399</idno><date type="last-changed" when-iso="2020-03-26">26.3.2020</date></publicationStmt>
<seriesStmt><p>Machine-Readable Transcriptions of (and Annotations to) correspondence from August Sauer und Bernhard Seuffert</p></seriesStmt>
<notesStmt>
<relatedItem type="print">
<bibl>
<idno type="counter">81</idno>
<title>Der Briefwechsel zwischen August Sauer und Bernhard Seuffert 1880 bis 1926</title>
<publisher>Böhlau</publisher>
<pubPlace>Wien</pubPlace>
<date>2020</date>
</bibl>
</relatedItem>
</notesStmt><sourceDesc>
<msDesc>
<msIdentifier>
<country ref="http://d-nb.info/gnd/4043271-3">Österreich</country>
<settlement ref="http://d-nb.info/gnd/4066009-6">Wien</settlement>
<institution ref="http://d-nb.info/gnd/2020893-5">Österreichische Nationalbibliothek</institution>
<repository ref="http://d-nb.info/gnd/2020885-6">Handschriftensammlung der Österreichischen Nationalbibliothek</repository>
<idno type="shelfmark">Autogr. 422/1-108</idno>
</msIdentifier>
<msContents>
<msItem>
<incipit>Ich bin heuer mit Antworten an Sie so saumselig</incipit>
</msItem>
</msContents>
<physDesc>
<objectDesc form="letter">
<supportDesc>
<support>
<material>paper</material>
</support>
<extent>
<measure type="composition" unit="leaf" quantity="4"/>
</extent>
<condition>archivarisch einwandfreier Zustand, allerdings kleinräumige Textverluste durch nachträgliche Lochung</condition>
</supportDesc>
</objectDesc>
</physDesc>
</msDesc>
</sourceDesc>
</fileDesc>
<encodingDesc>
<projectDesc><p>Briefwechsel Sauer-Seuffert, Digitale Edition</p></projectDesc>
<editorialDecl><p>Übertragung folgt den Editionsrichtilinien der Druckausgabe</p></editorialDecl>
</encodingDesc>
<profileDesc>
<langUsage>
<language ident="de-DE">German</language>
</langUsage>
<correspDesc>
<correspAction type="sent">
<persName ref="http://d-nb.info/gnd/118605747">
<forename>August</forename>
<surname>Sauer</surname>
</persName>
<placeName ref="http://d-nb.info/gnd/4076310-9">
<supplied resp="editor">
<settlement>Prag</settlement>
</supplied>
</placeName>
<date when="1887-12-28">28. Dezember 1887. Mittwoch</date>
</correspAction>
<correspAction type="received">
<persName ref="http://d-nb.info/gnd/117470902">
<forename>Bernhard</forename>
<surname>Seuffert</surname>
</persName>
<placeName ref="http://d-nb.info/gnd/4021912-4">
<settlement>Graz</settlement>
</placeName>
</correspAction>
</correspDesc>
</profileDesc>
<revisionDesc status="transcription-approved_partly-annotated">
<change when-iso="2015-07-21">Transkription mehrfach geprüft, Text teilweise getaggt</change>
</revisionDesc>
</teiHeader>
<text>
<pb n="1" facs="8399/00000001.jpg"/><body><p> 28.12.87.<lb/><lb/>L. F. Ich bin heuer mit Antworten an Sie so saumselig gewesen, daß ich nicht auch noch das neue Jahr heraufkommen laßen will, bevor ich Ihnen geschrieben habe. Glauben Sie mir, es war neben einer Reihe tiefeingreifender innerer E<damage agent="punchHole"><supplied>[r</supplied></damage><damage agent="punchHole"><supplied>l</supplied></damage><damage agent="punchHole"><supplied>]</supplied></damage>ebnisse, von denen niemand im Zusammenhange weiß und die ich Ihnen nur in langwierigem Gespräche darlegen könnte; neben diesen inneren Erschütterungen und Zerrüttungen, die drei Viertel dieses Jahres ausfüllten, war es hauptsächlich die nun eben fertig gewordene Grillparzer Ausgabe, die mich außer allen Verkehr mit meinen Freunden setzte. Denn Sie werden von andern Grazer Freunden dieselben Klagen über mich vernommen <damage agent="punchHole"><supplied>[ha]</supplied></damage>ben. Nun bin ich wenigstens auf eine Zeitlang den Correcturen entbunden. Auch sonst schaffe ich mir manches vom Halse: in einem Jahre etwa werde ich meine ganze Zeit frei für Untersuchungen haben. Gott genade der VJS die sie alle aufnehmen und den Lesern, die sie alle verdauen müßen.<pb n="2" facs="8399/00000002.jpg"/><lb/> Ihr Programm finde ich präcis, einfach, polemisch-sicher; lapidar. Ob nicht zu wortkarg? Ich bin etwas entsetzt über das niedrige Honorar. Ein Mensch wie ich, der viel verdienen <hi rend="underline">muß</hi>, der kraut sich hinter den Ohren bei 20 Mark! 40 für den Jahresbericht klingt schon etwas besser. Sie sollen aber in der ersten Z<damage agent="punchHole"><supplied>[ei]</supplied></damage>t alles haben, was Sie von meinen Sachen brauchen können. Einen Aufsatz über Stolberg habe ich Zwiedineck versprochen: Das ist aber ohnedies nichs für Sie. Bis Mitte Januar bekommen Sie gewiß etwas von mir noch fürs erste Heft. Wie es ausfällt, kann ich noch nicht sagen. Vielleicht auch eine Kleinigkeit über österreichisches, für das Schmidt übrigens einiges zusammenstellt.<lb/> Die Grillparzersachen sind deshalb so verwickelt, weil sich in alles meine Kenntnis der Papiere hineinschlingt und da passen die Cerberusse in Wien: auf der einen Seite die Stadtbibliothek und ihre Behüter, auf der andern Seite Minor als Gegner <pb n="3" facs="8399/00000003.jpg"/>auf u. mir sind die Hände gebunden. Was hätte ich sonst alles!!<lb/> Möchten Sie mir nicht einiges von dem verrathen, was Sie an Manuscript-Vorrat haben. Ich will es still ins Herz beschließen.<lb/> Unter den Briefen Bürgers an Goeckingk,<damage agent="punchHole"><supplied> [de]</supplied></damage>ren ich 80 Stück besitze, ist einer, biographisch vielleicht der interessanteste, den wir von B. haben, indem <supplied>!</supplied> er ein Stück glühendsten Liebesbriefes an Molly enthält. Ich habe eine Zeitlang gedacht ihn abzutrennen u. für Heft I darzureichen; ein Anknüpfungspunkt an Gedichte für eine einleitende Bermerkung hätte sich gefunden. Aber einmal sind ein paar ziemlich freie Ausdrücke im späteren Verlauf des Briefes, die für diesen Zweck vielleicht nicht ganz <damage agent="punchHole"><supplied>[p]</supplied></damage>aßten, während sie im weiteren Fortgang der Ztschrft Niemandem <supplied>!</supplied> geniren und zweitens würde mir der Rest der Correspondenz ziemlich entwerthet. Und wenn ich auch nicht verlangen kann, daß Sie alles freundschaftliche Gewäsche drucken, so ist doch die Mehrzahl der Briefe deshalb des Druckes bedürftig, weil die Antworten <pb n="4" facs="8399/00000004.jpg"/>Göckingks in der Strodtmannschen Sammlung zugänglich sind.<lb/> Noch ein Wort vom Grillparzer. Bitte sind Sie mir nicht böse, daß ich Ihnen kein Ex. d. Werks schicken kann, da doch Schönbach eines erhält. Ich bin ihm von meiner Grazer Zeit her mannigfach verpflichtet; er hat mir unter anderem <damage agent="punchHole"><supplied>[s.]</supplied></damage> großes Predigtbuch geschenkt; er hat sich ferner viel mit Gr. beschäftigt; vieles mit mir durchgesprochen etc. Für Sie haben ja auch die ganzen Werke weniger Interesse u. die Einleitung, auf die ich <hi rend="underline">allein</hi> Wert lege, erhalten Sie baldigst. Sagen Sie mir ein gutes Wort drüber; denn es hängt – neben vieler, vieler Mühe; denn fast hinter jedem Satze steckt eine Untersuchung – es hängt mein ganzes Herz dran. Mit dieser Liebe habe ich nichts geschrieben seit der Widmung der Neudrucke und fast will es mir scheinen, als würde ich nichts mehr mit <damage agent="punchHole"><supplied>[d</supplied></damage><damage agent="punchHole"><supplied>i</supplied></damage><damage agent="punchHole"><supplied>]</supplied></damage>eser Liebe schreiben; denn in dem großen Werke, das ich gewiß ausführe, müßen die andern Geisteskräfte überwiegen. – Bald werde auch ich Ihnen zu schweifend sein; aber nein: ein kleines Gebietchen zu träumen, ja phantasieren, zu schwelgen; das gestehen Sie ja jedem von uns gern zu. Grüßen Sie mir Ihre liebe Frau vielmals und laßen Sie uns auch fernerhin an einander festhalten.<lb/> Treulichst Ihr AS.</p></body>
</text>
</TEI>
<?xml version='1.0' encoding='UTF-8' standalone='yes'?>
<TEI xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0">
<teiHeader>
<fileDesc>
<titleStmt>
<title level="s">Briefwechsel Sauer-Seuffert, Digitale Edition</title>
<title level="a" n="1">Bernhard Seuffert an August Sauer in Prag</title>
<title level="a" n="2">Graz, 31. Dezember 1887 (Samstag)</title><author>
<persName ref="http://d-nb.info/gnd/117470902">
<forename>Bernhard</forename>
<surname>Seuffert</surname>
</persName>
</author>
<editor>
<persName ref="http://d-nb.info/gnd/122861086">
<forename>Bernhard</forename>
<surname>Fetz</surname>
</persName>
<persName ref="http://d-nb.info/gnd/120756730">
<forename>Hans-Harald</forename>
<surname>Müller</surname>
</persName>
<persName ref="http://d-nb.info/gnd/142481718">
<forename>Marcel</forename>
<surname>Illetschko</surname>
</persName>
<persName ref="http://d-nb.info/gnd/129974323">
<forename>Mirko</forename>
<surname>Nottscheid</surname>
</persName>
<persName ref="https://orcid.org/0000-0001-6293-216X"> <forename>Desiree</forename> <surname>Hebenstreit</surname> </persName>
</editor>
<funder>
<orgName ref="http://d-nb.info/gnd/2054142-9">FWF (Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung)</orgName>
<orgName ref="http://d-nb.info/gnd/2007744-0">DFG (Deutsche Forschungsgemeinschaft)</orgName>
</funder>
<principal>
<persName ref="http://d-nb.info/gnd/122861086">
<forename>Bernhard</forename>
<surname>Fetz</surname>
</persName>
<affiliation>
<orgName ref="http://d-nb.info/gnd/5292678-3">Literaturarchiv der Österreichischen Nationalbibliothek</orgName>
<address>
<street>Josefsplatz</street>
<postCode>1015</postCode>
<settlement ref="http://d-nb.info/gnd/4066009-6">Wien</settlement>
<country ref="http://d-nb.info/gnd/4043271-3">Österreich</country>
</address>
</affiliation>
</principal>
<principal>
<persName ref="http://d-nb.info/gnd/120756730">
<forename>Hans-Harald</forename>
<surname>Müller</surname>
</persName>
<affiliation>
<orgName ref="http://d-nb.info/gnd/35534-3">Universität Hamburg</orgName>
<address>
<street>Von-Melle-Park 6</street>
<postCode>20146</postCode>
<settlement ref="http://d-nb.info/gnd/4023118-5">Hamburg</settlement>
<country ref="http://d-nb.info/gnd/4011882-4">Deutschland</country>
</address>
</affiliation>
</principal>
<respStmt>
<resp>Transcription by</resp>
<persName ref="http://d-nb.info/gnd/142481718">
<forename>Marcel</forename>
<surname>Illetschko</surname>
</persName>
<persName ref="http://d-nb.info/gnd/129974323">
<forename>Mirko</forename>
<surname>Nottscheid</surname>
</persName>
</respStmt>
</titleStmt>
<editionStmt><edition>Version 2.0</edition></editionStmt><publicationStmt>
<publisher>
<orgName ref="http://d-nb.info/gnd/2020893-5">Österreichische Nationalbibliothek</orgName>
</publisher>
<publisher>
<orgName ref="http://d-nb.info/gnd/35534-3">Universität Hamburg</orgName>
</publisher>
<pubPlace>
<settlement ref="http://d-nb.info/gnd/4066009-6">Wien</settlement>
<settlement ref="http://d-nb.info/gnd/4023118-5">Hamburg</settlement>
</pubPlace>
<availability>
<licence target="https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/"><p>Distributed under the Creative Commons Attribution-ShareAlike 4.0 International license (CC BY-SA 4.0)</p></licence></availability>
<idno type="PID">o:bss.8400</idno><date type="last-changed" when-iso="2020-03-26">26.3.2020</date></publicationStmt>
<seriesStmt><p>Machine-Readable Transcriptions of (and Annotations to) correspondence from August Sauer und Bernhard Seuffert</p></seriesStmt>
<sourceDesc>
<msDesc>
<msIdentifier>
<country ref="http://d-nb.info/gnd/4011882-4">Deutschland</country>
<settlement ref="http://d-nb.info/gnd/4067037-5">Würzburg</settlement>
<institution>Staatsarchiv Würzburg</institution>
<idno>Nachlass Seuffert (unerschlossen)</idno>
</msIdentifier>
<msContents>
<msItem>
<incipit>Ihren brief hab ich sehr erwartet. Ich finde heute</incipit>
</msItem>
</msContents>
<physDesc>
<objectDesc form="letter">
<supportDesc>
<support>
<material>paper</material>
</support>
<extent>Postkarte</extent>
<condition>archivarisch einwandfreier Zustand</condition>
</supportDesc>
</objectDesc>
</physDesc>
</msDesc>
</sourceDesc>
</fileDesc>
<encodingDesc>
<projectDesc><p>Briefwechsel Sauer-Seuffert, Digitale Edition</p></projectDesc>
<editorialDecl><p>Übertragung folgt den Editionsrichtilinien der Druckausgabe</p></editorialDecl>
</encodingDesc>
<profileDesc>
<langUsage>
<language ident="de-DE">German</language>
</langUsage>
<correspDesc>
<correspAction type="sent">
<persName ref="http://d-nb.info/gnd/117470902">
<forename>Bernhard</forename>
<surname>Seuffert</surname>
</persName>
<placeName ref="http://d-nb.info/gnd/4021912-4">
<settlement>Graz</settlement>
</placeName>
<date when="1887-12-31">31. Dezember 1887. Samstag</date>
</correspAction>
<correspAction type="received">
<persName ref="http://d-nb.info/gnd/118605747">
<forename>August</forename>
<surname>Sauer</surname>
</persName>
<placeName ref="http://d-nb.info/gnd/4076310-9">
<settlement>Prag</settlement>
</placeName>
</correspAction>
</correspDesc>
</profileDesc>
<revisionDesc status="transcription-not-approved_partly-annotated">
<change when-iso="2015-07-21">Rohtranskription, Text teilweise getaggt</change>
</revisionDesc>
</teiHeader>
<text>
<pb n="1" facs="8400/00000001.jpg"/><body><div type="address"><p>Professor Dr. August Sauer<lb/>Prag<lb/>Stefangasse 3</p></div><pb n="2" facs="8400/00000002.jpg"/><div type="part"><p>LFr. Ihren brief hab ich sehr erwartet. Ich finde heute nicht zeit zu längerem danke, wie ich gerne wollte. Über den Grillparzer bedarf es keines wortes. Ich habe auch Steinmeyer versichert, dass er in allen dingen Schönbach die erste hand lassen möge. Ich meine, er ist eifersüchtiger als ich, und so lange ich mich an die gesinnung halten darf, wie bei Ihnen, kommt mirs auf kein äusseres zeichen an. Auf die verheissene vorrede freu ich mich aber natürlich trotzdem. – Für die Vjs. habe ich im vertrauen: Briefe u. akten zur biogr. Wernickes von Bobé; Minor, Thomasius (allgemein); Hoffmann, Hamannbriefe an Nicolai (nicht viel wert); Martin, ein hexametrist vor Klopstock (mau); Kögel, Kleinigkeiten zu Goethe (Faust, Gedd.; wirkl. kleinigkeiten); Jonas, Parallelen zu d. Votivtafeln (unverarbeitet); Strauch, Scheitinana (<unclear reason="illegible">weinschwelglitt.</unclear>; sehr gelährt u. trocken); Harnack, Goethe u. Wv Humboldt (nicht übel), Bolte, Eine gesgsposse aus d. 17 jhdt.; Miscellen von R Köhler, Boxberger, Minor. Ich soll in nächster zeit erhalten: Schmidt, Proserpina u. miscellen; Bächtold, <unclear reason="illegible">N.</unclear> v. W<unclear reason="illegible">egle</unclear>; Burdach, Perioden der LG.; Suphan?; ausserdem bald versprochen: Waldberg 17. jhdt.; Karl Rieger, Schiller, Solon u. Lykurg; Werner, Zur physiologie der lyrik u. a. m. von Muncker etc. Stoff genug, aber vorläufig <hi rend="underline">nichts</hi> wirklich bedeutendes in meinen händen. U. nichts Österreichisches. U. doch wäre nur mit diesem einige hoffnung auf ministerielle unterstützung. Was bekomme ich denn von Ihnen? Schicken Sie mirs ja recht bald; ich habe jetzt schon mehr als ich im 1. heft unterbringen kann. Wenn Sie mir <hi rend="underline">zeitig</hi> was schönes schicken, schieb ichs aber noch vor. Nur kann Ihnen jede post den rang ablaufen. Ihren Bürger stutzen Sie mir für ein späteres heft zurecht, bitt ich. Ihrem Voss kenn ich leider noch immer nicht. – Ja, das honorar ist klein, aber Teubner u. Weidmann zahlen nicht mehr, u. nach <hi rend="underline">meiner</hi> berechnung ist auch so u. trotz der beihilfe Serenissimae der verleger wol noch schaden ausgesetzt. Ich verarge es aber niemand, wenn er, was für weitere kreise sich anrichten lässt, in besser zahlende ????? gibt. In der Vjs. muss der <hi rend="underline">gelehrte</hi> ruhm das honorar ergänzen. Prosit neujahr! Wir bleiben treue verbunden. Auch grüsse meiner frau. Ihr BSfft. 31 XII 87.</p></div></body>
</text>
</TEI>
<?xml version='1.0' encoding='UTF-8' standalone='yes'?>
<TEI xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0">
<teiHeader>
<fileDesc>
<titleStmt>
<title level="s">Briefwechsel Sauer-Seuffert, Digitale Edition</title>
<title level="a" n="1">August Sauer an Bernhard Seuffert in Graz</title>
<title level="a" n="2">Prag, 4. Januar 1888 (Mittwoch)</title><author>
<persName ref="http://d-nb.info/gnd/118605747">
<forename>August</forename>
<surname>Sauer</surname>
</persName>
</author>
<editor>
<persName ref="http://d-nb.info/gnd/122861086">
<forename>Bernhard</forename>
<surname>Fetz</surname>
</persName>
<persName ref="http://d-nb.info/gnd/120756730">
<forename>Hans-Harald</forename>
<surname>Müller</surname>
</persName>
<persName ref="http://d-nb.info/gnd/142481718">
<forename>Marcel</forename>
<surname>Illetschko</surname>
</persName>
<persName ref="http://d-nb.info/gnd/129974323">
<forename>Mirko</forename>
<surname>Nottscheid</surname>
</persName>
<persName ref="https://orcid.org/0000-0001-6293-216X"> <forename>Desiree</forename> <surname>Hebenstreit</surname> </persName>
</editor>
<funder>
<orgName ref="http://d-nb.info/gnd/2054142-9">FWF (Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung)</orgName>
<orgName ref="http://d-nb.info/gnd/2007744-0">DFG (Deutsche Forschungsgemeinschaft)</orgName>
</funder>
<principal>
<persName ref="http://d-nb.info/gnd/122861086">
<forename>Bernhard</forename>
<surname>Fetz</surname>
</persName>
<affiliation>
<orgName ref="http://d-nb.info/gnd/5292678-3">Literaturarchiv der Österreichischen Nationalbibliothek</orgName>
<address>
<street>Josefsplatz</street>
<postCode>1015</postCode>
<settlement ref="http://d-nb.info/gnd/4066009-6">Wien</settlement>
<country ref="http://d-nb.info/gnd/4043271-3">Österreich</country>
</address>
</affiliation>
</principal>
<principal>
<persName ref="http://d-nb.info/gnd/120756730">
<forename>Hans-Harald</forename>
<surname>Müller</surname>
</persName>
<affiliation>
<orgName ref="http://d-nb.info/gnd/35534-3">Universität Hamburg</orgName>
<address>
<street>Von-Melle-Park 6</street>
<postCode>20146</postCode>
<settlement ref="http://d-nb.info/gnd/4023118-5">Hamburg</settlement>
<country ref="http://d-nb.info/gnd/4011882-4">Deutschland</country>
</address>
</affiliation>
</principal>
<respStmt>
<resp>Transcription by</resp>
<persName ref="http://d-nb.info/gnd/142481718">
<forename>Marcel</forename>
<surname>Illetschko</surname>
</persName>
<persName ref="http://d-nb.info/gnd/129974323">
<forename>Mirko</forename>
<surname>Nottscheid</surname>
</persName>
</respStmt>
</titleStmt>
<editionStmt><edition>Version 2.0</edition></editionStmt><publicationStmt>
<publisher>
<orgName ref="http://d-nb.info/gnd/2020893-5">Österreichische Nationalbibliothek</orgName>
</publisher>
<publisher>
<orgName ref="http://d-nb.info/gnd/35534-3">Universität Hamburg</orgName>
</publisher>
<pubPlace>
<settlement ref="http://d-nb.info/gnd/4066009-6">Wien</settlement>
<settlement ref="http://d-nb.info/gnd/4023118-5">Hamburg</settlement>
</pubPlace>
<availability>
<licence target="https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/"><p>Distributed under the Creative Commons Attribution-ShareAlike 4.0 International license (CC BY-SA 4.0)</p></licence></availability>
<idno type="PID">o:bss.8401</idno><date type="last-changed" when-iso="2020-03-26">26.3.2020</date></publicationStmt>
<seriesStmt><p>Machine-Readable Transcriptions of (and Annotations to) correspondence from August Sauer und Bernhard Seuffert</p></seriesStmt>
<sourceDesc>
<msDesc>
<msIdentifier>
<country ref="http://d-nb.info/gnd/4043271-3">Österreich</country>
<settlement ref="http://d-nb.info/gnd/4066009-6">Wien</settlement>
<institution ref="http://d-nb.info/gnd/2020893-5">Österreichische Nationalbibliothek</institution>
<repository ref="http://d-nb.info/gnd/2020885-6">Handschriftensammlung der Österreichischen Nationalbibliothek</repository>
<idno type="shelfmark">Autogr. 422/1-109</idno>
</msIdentifier>
<msContents>
<msItem>
<incipit>Wenn Sie sich die Woche bis zum 15 gedulden</incipit>
</msItem>
</msContents>
<physDesc>
<objectDesc form="letter">
<supportDesc>
<support>
<material>paper</material>
</support>
<extent>Postkarte</extent>
<condition>archivarisch einwandfreier Zustand, allerdings kleinräumige Textverluste durch nachträgliche Lochung</condition>
</supportDesc>
</objectDesc>
</physDesc>
</msDesc>
</sourceDesc>
</fileDesc>
<encodingDesc>
<projectDesc><p>Briefwechsel Sauer-Seuffert, Digitale Edition</p></projectDesc>
<editorialDecl><p>Übertragung folgt den Editionsrichtilinien der Druckausgabe</p></editorialDecl>
</encodingDesc>
<profileDesc>
<langUsage>
<language ident="de-DE">German</language>
</langUsage>
<correspDesc>
<correspAction type="sent">
<persName ref="http://d-nb.info/gnd/118605747">
<forename>August</forename>
<surname>Sauer</surname>
</persName>
<placeName ref="http://d-nb.info/gnd/4076310-9">
<settlement>Prag</settlement>
</placeName>
<date when="1888-01-04">4. Januar 1888. Mittwoch</date>
</correspAction>
<correspAction type="received">
<persName ref="http://d-nb.info/gnd/117470902">
<forename>Bernhard</forename>
<surname>Seuffert</surname>
</persName>
<placeName ref="http://d-nb.info/gnd/4021912-4">
<settlement>Graz</settlement>
</placeName>
</correspAction>
</correspDesc>
</profileDesc>
<revisionDesc status="transcription-not-approved_partly-annotated">
<change when-iso="2015-07-21">Rohtranskription, Text teilweise getaggt</change>
</revisionDesc>
</teiHeader>
<text>
<pb n="1" facs="8401/00000001.jpg"/><body><div type="address"><p>Herrn Professor Dr. Bernhard <hi rend="underline">Seuffert</hi><lb/><hi rend="underline">Graz</hi><lb/>Harrachgasse 3.<lb/><hi rend="underline">Steiermark.</hi></p></div><pb n="2" facs="8401/00000002.jpg"/><div type="part"><p>L. Fr Wenn Sie sich die Woche bis zum 15 gedulden wollen – denn diesen Termin <damage agent="punchHole"><supplied>[h]</supplied></damage>aben <hi rend="underline">Sie</hi> mir gesteckt – sollen Sie von mir bekommen: 1.) Einen kleinen wichtigen Aufsatz: Das Phantom in <damage agent="punchHole"><supplied>[L]</supplied></damage>essings Faust (Calderon, Corneille) 2) Als Miscellen: a.) Ein muthmaßlicher Aufsatz Grillparzers b.) Nachträge zu Bürgers Gedichten, Briefen; vielleicht auch c.) Zu Schreyvogels Donna Diana. – Ich kann nicht einsehen, warum Sie nicht lieber auf Suphans, Schmidts, Burdachs Beiträge warten wollen, wenn auch eine kleine Verzögerung eintreten sollte. Für die Subvention von Seiten des M.s ist es wichtiger, daß der Redacteur in Ö. ist u daß alle <hi rend="underline">öst</hi>. Fachleute Mitarbeiter sind als daß öst. Litteratur darin betrieben wird. Denken Sie an die VJS für Musikwissenschaft, wo ähnlich Adler in Ö. ist; Spitta &amp; Chrysander nicht. – Vielen Dank für Ihre Mittheilungen. Werner hat in Franzos’ DD. über d. Physiologie der Lyrik bereits gehandelt. Ganz vernünftige Einfälle in seiner unglaublich quatschigen Manier vorgetragen. Hat denn <hi rend="underline">Der</hi> nichts Österreichisches? Minor – Schiller??!<lb/> Herzlichst Ihr AS.<lb/><lb/> 4.1.88.</p></div></body>
</text>
</TEI>
<?xml version='1.0' encoding='UTF-8' standalone='yes'?>
<TEI xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0">
<teiHeader>
<fileDesc>
<titleStmt>
<title level="s">Briefwechsel Sauer-Seuffert, Digitale Edition</title>
<title level="a" n="1">Bernhard Seuffert an August Sauer in Prag</title>
<title level="a" n="2">Graz, 6. Januar 1888 (Freitag)</title><author>
<persName ref="http://d-nb.info/gnd/117470902">
<forename>Bernhard</forename>
<surname>Seuffert</surname>
</persName>
</author>
<editor>
<persName ref="http://d-nb.info/gnd/122861086">
<forename>Bernhard</forename>
<surname>Fetz</surname>
</persName>
<persName ref="http://d-nb.info/gnd/120756730">
<forename>Hans-Harald</forename>
<surname>Müller</surname>
</persName>
<persName ref="http://d-nb.info/gnd/142481718">
<forename>Marcel</forename>
<surname>Illetschko</surname>
</persName>
<persName ref="http://d-nb.info/gnd/129974323">
<forename>Mirko</forename>
<surname>Nottscheid</surname>
</persName>
<persName ref="https://orcid.org/0000-0001-6293-216X"> <forename>Desiree</forename> <surname>Hebenstreit</surname> </persName>
</editor>
<funder>
<orgName ref="http://d-nb.info/gnd/2054142-9">FWF (Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung)</orgName>
<orgName ref="http://d-nb.info/gnd/2007744-0">DFG (Deutsche Forschungsgemeinschaft)</orgName>
</funder>
<principal>
<persName ref="http://d-nb.info/gnd/122861086">
<forename>Bernhard</forename>
<surname>Fetz</surname>
</persName>
<affiliation>
<orgName ref="http://d-nb.info/gnd/5292678-3">Literaturarchiv der Österreichischen Nationalbibliothek</orgName>
<address>
<street>Josefsplatz</street>
<postCode>1015</postCode>
<settlement ref="http://d-nb.info/gnd/4066009-6">Wien</settlement>
<country ref="http://d-nb.info/gnd/4043271-3">Österreich</country>
</address>
</affiliation>
</principal>
<principal>
<persName ref="http://d-nb.info/gnd/120756730">
<forename>Hans-Harald</forename>
<surname>Müller</surname>
</persName>
<affiliation>
<orgName ref="http://d-nb.info/gnd/35534-3">Universität Hamburg</orgName>
<address>
<street>Von-Melle-Park 6</street>
<postCode>20146</postCode>
<settlement ref="http://d-nb.info/gnd/4023118-5">Hamburg</settlement>
<country ref="http://d-nb.info/gnd/4011882-4">Deutschland</country>
</address>
</affiliation>
</principal>
<respStmt>
<resp>Transcription by</resp>
<persName ref="http://d-nb.info/gnd/142481718">
<forename>Marcel</forename>
<surname>Illetschko</surname>
</persName>
<persName ref="http://d-nb.info/gnd/129974323">
<forename>Mirko</forename>
<surname>Nottscheid</surname>
</persName>
</respStmt>
</titleStmt>
<editionStmt><edition>Version 2.0</edition></editionStmt><publicationStmt>
<publisher>
<orgName ref="http://d-nb.info/gnd/2020893-5">Österreichische Nationalbibliothek</orgName>
</publisher>
<publisher>
<orgName ref="http://d-nb.info/gnd/35534-3">Universität Hamburg</orgName>
</publisher>
<pubPlace>
<settlement ref="http://d-nb.info/gnd/4066009-6">Wien</settlement>
<settlement ref="http://d-nb.info/gnd/4023118-5">Hamburg</settlement>
</pubPlace>
<availability>
<licence target="https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/"><p>Distributed under the Creative Commons Attribution-ShareAlike 4.0 International license (CC BY-SA 4.0)</p></licence></availability>
<idno type="PID">o:bss.8402</idno><date type="last-changed" when-iso="2020-03-26">26.3.2020</date></publicationStmt>
<seriesStmt><p>Machine-Readable Transcriptions of (and Annotations to) correspondence from August Sauer und Bernhard Seuffert</p></seriesStmt>
<notesStmt>
<relatedItem type="print">
<bibl>
<idno type="counter">82</idno>
<title>Der Briefwechsel zwischen August Sauer und Bernhard Seuffert 1880 bis 1926</title>
<publisher>Böhlau</publisher>
<pubPlace>Wien</pubPlace>
<date>2020</date>
</bibl>
</relatedItem>
</notesStmt><sourceDesc>
<msDesc>
<msIdentifier>
<country ref="http://d-nb.info/gnd/4011882-4">Deutschland</country>
<settlement ref="http://d-nb.info/gnd/4067037-5">Würzburg</settlement>
<institution>Staatsarchiv Würzburg</institution>
<idno>Nachlass Seuffert (unerschlossen)</idno>
</msIdentifier>
<msContents>
<msItem>
<incipit>Gestern ward ich abgehalten Ihnen zu schreiben</incipit>
</msItem>
</msContents>
<physDesc>
<objectDesc form="letter">
<supportDesc>
<support>
<material>paper</material>
</support>
<extent>
<measure type="composition" unit="leaf" quantity="4"/>
</extent>
<condition>archivarisch einwandfreier Zustand</condition>
</supportDesc>
</objectDesc>
</physDesc>
</msDesc>
</sourceDesc>
</fileDesc>
<encodingDesc>
<projectDesc><p>Briefwechsel Sauer-Seuffert, Digitale Edition</p></projectDesc>
<editorialDecl><p>Übertragung folgt den Editionsrichtilinien der Druckausgabe</p></editorialDecl>
</encodingDesc>
<profileDesc>
<langUsage>
<language ident="de-DE">German</language>
</langUsage>
<correspDesc>
<correspAction type="sent">
<persName ref="http://d-nb.info/gnd/117470902">
<forename>Bernhard</forename>
<surname>Seuffert</surname>
</persName>
<placeName ref="http://d-nb.info/gnd/4021912-4">
<settlement>Graz</settlement>
</placeName>
<date when="1888-01-06">6. Januar 1888. Freitag</date>
</correspAction>
<correspAction type="received">
<persName ref="http://d-nb.info/gnd/118605747">
<forename>August</forename>
<surname>Sauer</surname>
</persName>
<placeName ref="http://d-nb.info/gnd/4076310-9">
<settlement>Prag</settlement>
</placeName>
</correspAction>
</correspDesc>
</profileDesc>
<revisionDesc status="transcription-approved_partly-annotated">
<change when-iso="2015-07-21">Transkription mehrfach geprüft, Text teilweise getaggt</change>
</revisionDesc>
</teiHeader>
<text>
<pb n="1" facs="8402/00000001.jpg"/><body><p> Graz 6 I 88<lb/> Harrachg. 1<lb/><lb/>Lieber freund<lb/><lb/>Gestern ward ich abgehalten Ihnen zu schreiben, heute kommt glücklich Ihre karte dazu.<lb/> Gestern nemlich wollte ich Ihnen wegen Ihres schülers Fellner schreiben. Er war bei mir, es scheint mit dem drucke seines Immermann bald zu ende zu gehen, er sprach vom rigorosum. U. wegen des letzteren möchte ich Ihre <hi rend="underline">geheime</hi> hilfe anrufen. Mir machte nemlich in den wenigen gesprächen die ich mit F. hatte er den eindruck, als ob er sich zwar mit feinheit in die einzelheiten seiner Immermannfunde vertieft habe, aber darüber hinaus nicht gut beschlagen sei. Wenn ich mich teusche, desto besser; Sie werden das beurteilen können. Aber wenn ich mich nicht teusche, so setzen Sie, der einfluss auf ihn hat, ihm zu. Denn ich möchte um alles in der welt nicht, dass er sich im rigorosum blössen gibt. Ich habe ihm selbst einiges gesagt; aber wenn ich als examinator in spe zu ihm spreche kommt alles so autoritativ heraus u. ich möchte den mann nicht zu ängstlich machen. Ich habe deswegen besondere sorge, weil ich mit Schönbach neulich bei einem rigorosum einen bösen zusammenstoss hatte: er nahm es sehr übel, dass ich seinem Bezjak nicht wie er das ‚ausgezeichnet‘ gab, das er nach meiner sachlichen überzeugung nicht verdiente. Schönbach deutete das so, dass er mir nicht wissenschaftlich u. streng genug examiniere. Nach einer sehr peinlichen auseinandersetzung haben wir uns wider beglichen. Aber ich fürchte, es bleibt so viel davon zurück – was ich natürlich F. nicht sage –, dass Schönbach<pb n="2" facs="8402/00000002.jpg"/> höhere anforderungen stellt, besonders wenn die dissertation aus der neueren litteratur genommen ist. Es wäre mir leid, wenn F. darunter litte. U. doch scheint er mir mit dem MA nicht auf gutem fusse zu stehen. Ich kann Schönbach natürlich nicht hindern u. will es nicht: denn nach dem, was ich mir erzählen lasse, wird hier wirklich mit dem ‚ausgezeichnet‘ ein misbrauch getrieben, an dem ich mich nicht beteiligen werde. Ich habe auch widerholt kandidaten abgeschlagen, ihnen ein engeres gebiet zum rigorosum zu bezeichnen, wie das bisher usus gewesen sein <hi rend="underline">soll</hi>. Ich kann nicht verlässlich erfahren, wie Ihre praxis war. Sie werden sich selbst denken, dass ich mich über derlei mit Bauer u. Gurlitt benehme und deren billigung dazu eingeholt habe, auch dass ich Schönbach davon verständigte, der mir allerdings nur das recht, nicht mehr, dazu zugesteht. Ich sehe keinen grund, warum die promotion so sehr erleichtert werden soll. Ich glaube nicht, dass ich die kandidaten mit detailfragen belästige; aber ich will mich überzeugen, ob sie einen begriff der geschichte von 15–1800 haben. Ich bin durch die prüfungsordnung gehalten, das thema der dissertation abzufragen, ich werde natürlich mich auch an verwandtes halten – wie ich F. erklärt habe, dass ich bei ihm eine besondere kenntnis des dramas u. der dramaturgie der ganzen neuzeit voraussetze – aber er muss mir auch über andere dichtgattungen die hauptsachen sagen können.<lb/> <pb n="3" facs="8402/00000003.jpg"/>Ich glaube in all diesem auf Ihre zustimmung zählen zu dürfen. Ich schreibe so viel davon, weil ich Sie bitten möchte auf F. in diesem sinne einzuwirken; er scheint das für unberechtigte ranküne zu halten, er meinte – ganz irrig – das rigorosum diene lediglich dazu festzustellen, ob die dissertation vom kandidaten verfasst sei. Ich weiss nun nicht, ob Sie ihm darüber gelegentlich äusserungen zugehen lassen können u. mögen. Mir liegt daran, dass Ihr schüler mit ehren durchkommt. Aber ich bitte Sie ausdrücklich, ihn nicht ahnen zu machen, dass ich Sie darüber anging, u. <hi rend="underline">alles</hi> vertraulich zu behandeln. Sonst wird F. kopfscheu, sieht die dinge, die ihm ohnedies ungeheuer erscheinen, grösser als sie sind; und sonst wittert Schönbach wider weiss gott welche intrige zu seinem sturze, da ich ihm vielmehr doch in die hand arbeite. Ich hoffe, <hi rend="underline">Sie</hi> misverstehen mich nicht.<lb/> Conta benimmt sich unglaublich wunderbar u. alle meine versuche, in sein herz zu dringen, scheitern. Er brütet über Hamann, ich weiss nicht wie u. was. Im seminar bin ich gar nicht erbaut von ihm. Er hält sich für ungemein klug, hat gewiss auch sehr viel wissen, aber mit dem arbeiten geht’s schlechter, als da ich eintraf. Sie wussten ihn offenbar besser zu führen als ich. – –<lb/> Ihren beiträgen sehe ich mit verlangen entgegen. Schmidts u. Suphans beiträge sind noch nicht da, wurden aber von mir in das 1. heft natürlich schon eingerechnet, das ohne die herren mitwirker gar nicht erscheinen kann. Werners Zur<pb n="4" facs="8402/00000004.jpg"/> physiologie der lyrik bei Franzos gilt mir weniger als Ihnen u. ich würde einen derartigen aufsatz in der VJS nicht abdrucken; er hat noch nichts eingereicht. Ihn oder Minor zu austriaca aufzufordern habe ich nicht lust; eine solche aufforderung ist ein halbes versprechen, das bestellte dann auch anzunehmen, und dazu sind mir die beiden zu unsichere leute. Mit Schiller will Minor später kommen.<lb/> Eine frage an Sie als Hölderlinkenner: Ist Hölderlins gedicht: An die klugen Rathgeber. „Ich sollte nicht mit allen Kräften ringen“oder seine andere fassung: Der Jüngling an die klugen Rathgeber. „Ich sollte ruhn? Ich soll die Liebe zwingen“ irgendwo gedruckt? u. ebenso ist sein Vanini. „Den Gottverächter schalten sie dich? mit Fluch“gedruckt? Ich fand beides in Schillers nachlasspapieren. Machen Sie sich keine mühe damit. Ich meine nur zu wissen, dass Sie sich mit Hölderlin besonders genau befasst haben u. also bescheid erteilen können.<lb/> Ihr Brandl soll aussichten nach Göttingen haben? dort ist Roethe an Goedekes stelle vorgeschlagen. Burdach soll <hi rend="underline">gehaltloser</hi> eo. geworden sein. Braune lehnte berufung nach Heidelberg ab, höre ich, ich wusste gar nicht, dass Bartsch d. gr. ersetzt werden soll.<lb/> Leben Sie wol und bleiben Sie gut<lb/> Ihrem<lb/> Sfft.</p></body>
</text>
</TEI>
<?xml version='1.0' encoding='UTF-8' standalone='yes'?>
<TEI xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0">
<teiHeader>
<fileDesc>
<titleStmt>
<title level="s">Briefwechsel Sauer-Seuffert, Digitale Edition</title>
<title level="a" n="1">August Sauer an Bernhard Seuffert in Graz</title>
<title level="a" n="2">Prag, 9. Januar 1888 (Montag)</title><author>
<persName ref="http://d-nb.info/gnd/118605747">
<forename>August</forename>
<surname>Sauer</surname>
</persName>
</author>
<editor>
<persName ref="http://d-nb.info/gnd/122861086">
<forename>Bernhard</forename>
<surname>Fetz</surname>
</persName>
<persName ref="http://d-nb.info/gnd/120756730">
<forename>Hans-Harald</forename>
<surname>Müller</surname>
</persName>
<persName ref="http://d-nb.info/gnd/142481718">
<forename>Marcel</forename>
<surname>Illetschko</surname>
</persName>
<persName ref="http://d-nb.info/gnd/129974323">
<forename>Mirko</forename>
<surname>Nottscheid</surname>
</persName>
<persName ref="https://orcid.org/0000-0001-6293-216X"> <forename>Desiree</forename> <surname>Hebenstreit</surname> </persName>
</editor>
<funder>
<orgName ref="http://d-nb.info/gnd/2054142-9">FWF (Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung)</orgName>
<orgName ref="http://d-nb.info/gnd/2007744-0">DFG (Deutsche Forschungsgemeinschaft)</orgName>
</funder>
<principal>
<persName ref="http://d-nb.info/gnd/122861086">
<forename>Bernhard</forename>
<surname>Fetz</surname>
</persName>
<affiliation>
<orgName ref="http://d-nb.info/gnd/5292678-3">Literaturarchiv der Österreichischen Nationalbibliothek</orgName>
<address>
<street>Josefsplatz</street>
<postCode>1015</postCode>
<settlement ref="http://d-nb.info/gnd/4066009-6">Wien</settlement>
<country ref="http://d-nb.info/gnd/4043271-3">Österreich</country>
</address>
</affiliation>
</principal>
<principal>
<persName ref="http://d-nb.info/gnd/120756730">
<forename>Hans-Harald</forename>
<surname>Müller</surname>
</persName>
<affiliation>
<orgName ref="http://d-nb.info/gnd/35534-3">Universität Hamburg</orgName>
<address>
<street>Von-Melle-Park 6</street>
<postCode>20146</postCode>
<settlement ref="http://d-nb.info/gnd/4023118-5">Hamburg</settlement>
<country ref="http://d-nb.info/gnd/4011882-4">Deutschland</country>
</address>
</affiliation>
</principal>
<respStmt>
<resp>Transcription by</resp>
<persName ref="http://d-nb.info/gnd/142481718">
<forename>Marcel</forename>
<surname>Illetschko</surname>
</persName>
<persName ref="http://d-nb.info/gnd/129974323">
<forename>Mirko</forename>
<surname>Nottscheid</surname>
</persName>
</respStmt>
</titleStmt>
<editionStmt><edition>Version 2.0</edition></editionStmt><publicationStmt>
<publisher>
<orgName ref="http://d-nb.info/gnd/2020893-5">Österreichische Nationalbibliothek</orgName>
</publisher>
<publisher>
<orgName ref="http://d-nb.info/gnd/35534-3">Universität Hamburg</orgName>
</publisher>
<pubPlace>
<settlement ref="http://d-nb.info/gnd/4066009-6">Wien</settlement>
<settlement ref="http://d-nb.info/gnd/4023118-5">Hamburg</settlement>
</pubPlace>
<availability>
<licence target="https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/"><p>Distributed under the Creative Commons Attribution-ShareAlike 4.0 International license (CC BY-SA 4.0)</p></licence></availability>
<idno type="PID">o:bss.8403</idno><date type="last-changed" when-iso="2020-03-26">26.3.2020</date></publicationStmt>
<seriesStmt><p>Machine-Readable Transcriptions of (and Annotations to) correspondence from August Sauer und Bernhard Seuffert</p></seriesStmt>
<sourceDesc>
<msDesc>
<msIdentifier>
<country ref="http://d-nb.info/gnd/4043271-3">Österreich</country>
<settlement ref="http://d-nb.info/gnd/4066009-6">Wien</settlement>
<institution ref="http://d-nb.info/gnd/2020893-5">Österreichische Nationalbibliothek</institution>
<repository ref="http://d-nb.info/gnd/2020885-6">Handschriftensammlung der Österreichischen Nationalbibliothek</repository>
<idno type="shelfmark">Autogr. 422/1-110</idno>
</msIdentifier>
<msContents>
<msItem>
<incipit>Ich bin Ihnen für Ihre vertraulichen Mittheilungen</incipit>
</msItem>
</msContents>
<physDesc>
<objectDesc form="letter">
<supportDesc>
<support>
<material>paper</material>
</support>
<extent>
<measure type="composition" unit="leaf" quantity="4"/>
</extent>
<condition>archivarisch einwandfreier Zustand, allerdings kleinräumige Textverluste durch nachträgliche Lochung</condition>
</supportDesc>
</objectDesc>
</physDesc>
</msDesc>
</sourceDesc>
</fileDesc>
<encodingDesc>
<projectDesc><p>Briefwechsel Sauer-Seuffert, Digitale Edition</p></projectDesc>
<editorialDecl><p>Übertragung folgt den Editionsrichtilinien der Druckausgabe</p></editorialDecl>
</encodingDesc>
<profileDesc>
<langUsage>
<language ident="de-DE">German</language>
</langUsage>
<correspDesc>
<correspAction type="sent">
<persName ref="http://d-nb.info/gnd/118605747">
<forename>August</forename>
<surname>Sauer</surname>
</persName>
<placeName ref="http://d-nb.info/gnd/4076310-9">
<settlement>Prag</settlement>
</placeName>
<date when="1888-01-09">9. Januar 1888. Montag</date>
</correspAction>
<correspAction type="received">
<persName ref="http://d-nb.info/gnd/117470902">
<forename>Bernhard</forename>
<surname>Seuffert</surname>
</persName>
<placeName ref="http://d-nb.info/gnd/4021912-4">
<settlement>Graz</settlement>
</placeName>
</correspAction>
</correspDesc>
</profileDesc>
<revisionDesc status="transcription-not-approved_partly-annotated">
<change when-iso="2015-07-21">Rohtranskription, Text teilweise getaggt</change>
</revisionDesc>
</teiHeader>
<text>
<pb n="1" facs="8403/00000001.jpg"/><body><p> Prag II Stefansg. 3.<lb/> 9.1.88.<lb/><lb/>Lieber Freund! Ich bin Ihnen für Ihre vertraulichen Mittheilungen sehr dankbar und bedauere nur, daß Sie mit Sch. sich nicht besser vertragen. Ich hatte mir das ganz anders vorgestellt.<lb/> Bevor ich auf die Sache eingehe, gestatten Sie mir zwei Dinge vorauszuschicken. Erstens. Soweit ich mich entsinne, habe ich in Graz nur ein <hi rend="underline">einzig</hi><hi rend="underline">e</hi><hi rend="underline">s</hi> Mal beim Rigorosum geprüft; der Candidat war ein Freund Schönbachs, ein Geistlicher aus Seitenstetten, ein älterer Herr und tüchtiger Schulmann, der allerdings in den allerneuesten Forschungen nicht bewandert war, aber sich in der Nationallit. vorzüglich auskannte. Möglicherweise habe ich <hi rend="underline">ganz</hi> im Anfang jemanden geprüft, der mir fremd war. Darüber weiß ich nichts mehr. Von Hauffen habe ich noch die Diss. begutachtet; s. mündliche Prüfung fiel in das Interregnum. Ich erinnere mich noch, daß in den Reden bei der Abschiedskneipe scherzhaft hervorgehoben wurde: vielleicht hänge meine allgemeine große Beliebtheit davon ab, daß ich keinen <hi rend="underline">geworfen</hi> habe, weil ich keinen geprüft hatte. Sie sehen also: von einer <pb n="2" facs="8403/00000002.jpg"/>Tradition aus meiner Zeit kann gar nicht die Rede sein. Ich habe nichts eingeführt, aber auch nichts abschaffen können. Davon daß ein <hi rend="underline">engeres</hi> Gebiet bezeichnet werde oder wurde, ist mir nichts bekannt.<lb/> <hi rend="underline">Zweitens</hi>. Es ist aber niemand von Graz her mein Schüler im engeren Sin<damage agent="punchHole"><supplied>[</supplied></damage><damage agent="punchHole"><supplied>n</supplied></damage><damage agent="punchHole"><supplied>]</supplied></damage>e, wie denn durch meine raschen Übersetzungen überhaupt kein Germanist zusammenhängend 3 oder 4 Jahre um mich gewesen u. bei mir gelernt hat, es wäre denn ein oder der andere Lemberger. <hi rend="underline">Die</hi> zählen aber gar nicht mit. Am wenigsten nun kann ich Herrn Fellner meinen Schüler im landläufigen Sinne des Wortes nennen. Er war vielleicht längere Zeit bei mir inscribirt. Ich erinnere mich aber nur, daß er im <hi rend="underline">letzten</hi> Semester wirklich gehört <damage agent="punchHole"><supplied>[</supplied></damage><damage agent="punchHole"><supplied>h</supplied></damage><damage agent="punchHole"><supplied>a</supplied></damage><damage agent="punchHole"><supplied>]</supplied></damage>t. Einmal war er im Seminar u. da kamen wir über Schillers Maltheser fast auseinander, wie unser Verhältnis überhaupt anfangs mehr ein gegensätzliches war. Erst als ich den glücklichen Griff mit dem Diss.-Thema that, <pb n="3" facs="8403/00000003.jpg"/>faßte er Vertrauen zu mir, unsere Bzhg. erstarkten erst bei meinem Weggange u. wurden erst seitdem er im vorigen Winter 14 Tage bei mir war – buchstäblich Tag &amp; Nacht bei der Arbeit – innigere. Ich habe ihn recht liebgewonnen als Arbeiter wie als Menschen, er hängt dankbar an mir u. wenn aus dem überreichen Materiale s. Immermann halbwegs etwas geworden ist, so darf ich mir das allerdings zum Verdienste anrechnen. – Aber Sie sehen aus dieser Darlegung meiner Bzhgen zu ihm: an den Lücken in seinem Wissen, an seinem ganzen Entwicklungsgange bin ich vollständig unschuldig.<lb/> Was Sie mir nun schreiben, das habe ich ihm mündlich &amp; schriftlich oft und oft gesagt; <damage agent="punchHole"><supplied>[e]</supplied></damage>r hat auch, so weit es neben einer anstrengenden Detailarbeit, neben dem Drucke eines 30 Bogen starken, z. Thl petit gedruckten Buches angieng, in früheren Epochen gearbeitet. Über das Ausmaß s. Wissens bin ich gleichfalls nicht orientirt u. müßte <pb n="4" facs="8403/00000004.jpg"/>bei der Prüfung ganz so vorgehen wie Sie. Vor <hi rend="underline">Ihnen</hi> scheint er aber nun freilich eine Höllenangst zu haben, das schließe ich aus einzelnen Äußerungen von ihm selbst &amp; sowie aus Schönbachs Frage zu Ostern, warum er denn nicht das Rigorosum in Prag ablege. Wenn Schönbach ihn jetzt härter anließe als er sonst geth<damage agent="punchHole"><supplied>[an]</supplied></damage> hätte, thäte es mir um Fellners gegenwärtigen Ernst &amp; Fleiß leid. Was an mir liegt, will ich nicht fehlen lassen: ihm noch einmal energisch zur Arbeit rathen, ihm ins Gewissen reden. Ich kann dies ohne daß es ihm auffällt getrost thun, danke Ihnen auch für alle Mittheilungen herzlichst. – Daß es mit Conta nicht vorwärts geht, ist schade. Manchmal bedürfte er mehr eines Seelenarztes u Freundes denn eines Lehrers. Obgleich er mir zu schreiben versprach, hat er es doch nicht gethan. Seit meiner Abreise weiß ich nichts mehr von ihm.<lb/> Wie macht sich der junge Zeidler?<lb/> Wegen Hölderlin schreibe ich in einigen Tagen. So weit meine Erinnrung reicht, sind die Gedichte unbekannt. – Ich nehme in den Seminarübungen des Sommers Heine nach Ihren Neudrucken. Herzlichst Ihr treu ergebener<lb/> AS.</p></body>
</text>
</TEI>
<?xml version='1.0' encoding='UTF-8' standalone='yes'?>
<TEI xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0">
<teiHeader>
<fileDesc>
<titleStmt>
<title level="s">Briefwechsel Sauer-Seuffert, Digitale Edition</title>
<title level="a" n="1">Bernhard Seuffert an August Sauer in Prag</title>
<title level="a" n="2">Graz, 12. Januar 1888 (Donnerstag)</title><author>
<persName ref="http://d-nb.info/gnd/117470902">
<forename>Bernhard</forename>
<surname>Seuffert</surname>
</persName>
</author>
<editor>
<persName ref="http://d-nb.info/gnd/122861086">
<forename>Bernhard</forename>
<surname>Fetz</surname>
</persName>
<persName ref="http://d-nb.info/gnd/120756730">
<forename>Hans-Harald</forename>
<surname>Müller</surname>
</persName>
<persName ref="http://d-nb.info/gnd/142481718">
<forename>Marcel</forename>
<surname>Illetschko</surname>
</persName>
<persName ref="http://d-nb.info/gnd/129974323">
<forename>Mirko</forename>
<surname>Nottscheid</surname>
</persName>
<persName ref="https://orcid.org/0000-0001-6293-216X"> <forename>Desiree</forename> <surname>Hebenstreit</surname> </persName>
</editor>
<funder>
<orgName ref="http://d-nb.info/gnd/2054142-9">FWF (Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung)</orgName>
<orgName ref="http://d-nb.info/gnd/2007744-0">DFG (Deutsche Forschungsgemeinschaft)</orgName>
</funder>
<principal>
<persName ref="http://d-nb.info/gnd/122861086">
<forename>Bernhard</forename>
<surname>Fetz</surname>
</persName>
<affiliation>
<orgName ref="http://d-nb.info/gnd/5292678-3">Literaturarchiv der Österreichischen Nationalbibliothek</orgName>
<address>
<street>Josefsplatz</street>
<postCode>1015</postCode>
<settlement ref="http://d-nb.info/gnd/4066009-6">Wien</settlement>
<country ref="http://d-nb.info/gnd/4043271-3">Österreich</country>
</address>
</affiliation>
</principal>
<principal>
<persName ref="http://d-nb.info/gnd/120756730">
<forename>Hans-Harald</forename>
<surname>Müller</surname>
</persName>
<affiliation>
<orgName ref="http://d-nb.info/gnd/35534-3">Universität Hamburg</orgName>
<address>
<street>Von-Melle-Park 6</street>
<postCode>20146</postCode>
<settlement ref="http://d-nb.info/gnd/4023118-5">Hamburg</settlement>
<country ref="http://d-nb.info/gnd/4011882-4">Deutschland</country>
</address>
</affiliation>
</principal>
<respStmt>
<resp>Transcription by</resp>
<persName ref="http://d-nb.info/gnd/142481718">
<forename>Marcel</forename>
<surname>Illetschko</surname>
</persName>
<persName ref="http://d-nb.info/gnd/129974323">
<forename>Mirko</forename>
<surname>Nottscheid</surname>
</persName>
</respStmt>
</titleStmt>
<editionStmt><edition>Version 2.0</edition></editionStmt><publicationStmt>
<publisher>
<orgName ref="http://d-nb.info/gnd/2020893-5">Österreichische Nationalbibliothek</orgName>
</publisher>
<publisher>
<orgName ref="http://d-nb.info/gnd/35534-3">Universität Hamburg</orgName>
</publisher>
<pubPlace>
<settlement ref="http://d-nb.info/gnd/4066009-6">Wien</settlement>
<settlement ref="http://d-nb.info/gnd/4023118-5">Hamburg</settlement>
</pubPlace>
<availability>
<licence target="https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/"><p>Distributed under the Creative Commons Attribution-ShareAlike 4.0 International license (CC BY-SA 4.0)</p></licence></availability>
<idno type="PID">o:bss.8404</idno><date type="last-changed" when-iso="2020-03-26">26.3.2020</date></publicationStmt>
<seriesStmt><p>Machine-Readable Transcriptions of (and Annotations to) correspondence from August Sauer und Bernhard Seuffert</p></seriesStmt>
<sourceDesc>
<msDesc>
<msIdentifier>
<country ref="http://d-nb.info/gnd/4011882-4">Deutschland</country>
<settlement ref="http://d-nb.info/gnd/4067037-5">Würzburg</settlement>
<institution>Staatsarchiv Würzburg</institution>
<idno>Nachlass Seuffert (unerschlossen)</idno>
</msIdentifier>
<msContents>
<msItem>
<incipit>Dank für Ihren brief, l. fr. Ich glaube, dass ich mich</incipit>
</msItem>
</msContents>
<physDesc>
<objectDesc form="letter">
<supportDesc>
<support>
<material>paper</material>
</support>
<extent>Postkarte</extent>
<condition>archivarisch einwandfreier Zustand</condition>
</supportDesc>
</objectDesc>
</physDesc>
</msDesc>
</sourceDesc>
</fileDesc>
<encodingDesc>
<projectDesc><p>Briefwechsel Sauer-Seuffert, Digitale Edition</p></projectDesc>
<editorialDecl><p>Übertragung folgt den Editionsrichtilinien der Druckausgabe</p></editorialDecl>
</encodingDesc>
<profileDesc>
<langUsage>
<language ident="de-DE">German</language>
</langUsage>
<correspDesc>
<correspAction type="sent">
<persName ref="http://d-nb.info/gnd/117470902">
<forename>Bernhard</forename>
<surname>Seuffert</surname>
</persName>
<placeName ref="http://d-nb.info/gnd/4021912-4">
<settlement>Graz</settlement>
</placeName>
<date when="1888-01-12">12. Januar 1888. Donnerstag</date>
</correspAction>
<correspAction type="received">
<persName ref="http://d-nb.info/gnd/118605747">
<forename>August</forename>
<surname>Sauer</surname>
</persName>
<placeName ref="http://d-nb.info/gnd/4076310-9">
<settlement>Prag</settlement>
</placeName>
</correspAction>
</correspDesc>
</profileDesc>
<revisionDesc status="transcription-not-approved_partly-annotated">
<change when-iso="2015-07-21">Rohtranskription, Text teilweise getaggt</change>
</revisionDesc>
</teiHeader>
<text>
<pb n="1" facs="8404/00000001.jpg"/><body><div type="address"><p>Herrn Professor Dr. August Sauer<lb/>Prag II<lb/>Stefang. 3</p></div><pb n="2" facs="8404/00000002.jpg"/><div type="part"><p>Dank für Ihren brief, l. fr. Ich glaube, dass ich mich mit Sch. besser vertrage, als er sich mit mir. Übrigens hat das gewitter neulich die luft gereinigt u. unsere beziehungen sind sonnenhell. Wenigstens von meiner seite. Ich habe mir fest vorgenommen ihm nichts übel zu nehmen u. habe das bisher zu wege gebracht. Vor mir bräuchte sich F. nicht zu fürchten. Bauer versichert mir auf befragen, dass ich nicht unangenehm examiniere. Seien Sie auch überzeugt, selbst wenn einer hier Ihr schüler zu heissen verdiente, würde ich keine etwaige unwissenheit nur ihm zuschreiben: denn ich weiss einerseits was für anforderungen Sie an sich u. andere stellen u. andrerseits dass der beste lehrer gegen viele stud. ohnmächtig ist. Die beliebtheit, die Sie erwarten, vermag ich nicht zu erringen, ich bin nicht so herzlich mit den studenten. Zeidler macht mir freude. Aus ihm kann etwas werden, wenn er ausdauert. Conta ist ein rätsel, ich glaube auch für sich. Wäre nicht auch Bauer unzufrieden mit ihm, so würde ich die schuld seines zurückganges in mir allein suchen. Es nähern sich jetzt ein paar leute dem doctorate u. examen, die kaum dazu reif sind. – Wenn Sie Ihre seminaristen anweisen, DLD bei einem sortimenter zu bestellen und wenn dieser den henningern sagt, er beziehe für Ihr seminar fest u. baar, so erhalten die seminaristen einen sehr bedeutenden rabatt, was bei dem preise des Heine schon von belang ist. Event. will ich den Henningern darüber schreiben, wenn Sie es wünschen. – Herzlich grüsst BS.<lb/><lb/>Graz Harrachg. 1 12 I 88<lb/><lb/>Hrn Kelle danke ich für seine heute eingetroffene zusage zur VJS (Er will bald was dafür schicken!)</p></div></body>
</text>
</TEI>
<?xml version='1.0' encoding='UTF-8' standalone='yes'?>
<TEI xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0">
<teiHeader>
<fileDesc>
<titleStmt>
<title level="s">Briefwechsel Sauer-Seuffert, Digitale Edition</title>
<title level="a" n="1">Bernhard Seuffert an August Sauer in Prag</title>
<title level="a" n="2">Graz, 20. Januar 1888 (Freitag)</title><author>
<persName ref="http://d-nb.info/gnd/117470902">
<forename>Bernhard</forename>
<surname>Seuffert</surname>
</persName>
</author>
<editor>
<persName ref="http://d-nb.info/gnd/122861086">
<forename>Bernhard</forename>
<surname>Fetz</surname>
</persName>
<persName ref="http://d-nb.info/gnd/120756730">
<forename>Hans-Harald</forename>
<surname>Müller</surname>
</persName>
<persName ref="http://d-nb.info/gnd/142481718">
<forename>Marcel</forename>
<surname>Illetschko</surname>
</persName>
<persName ref="http://d-nb.info/gnd/129974323">
<forename>Mirko</forename>
<surname>Nottscheid</surname>
</persName>
<persName ref="https://orcid.org/0000-0001-6293-216X"> <forename>Desiree</forename> <surname>Hebenstreit</surname> </persName>
</editor>
<funder>
<orgName ref="http://d-nb.info/gnd/2054142-9">FWF (Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung)</orgName>
<orgName ref="http://d-nb.info/gnd/2007744-0">DFG (Deutsche Forschungsgemeinschaft)</orgName>
</funder>
<principal>
<persName ref="http://d-nb.info/gnd/122861086">
<forename>Bernhard</forename>
<surname>Fetz</surname>
</persName>
<affiliation>
<orgName ref="http://d-nb.info/gnd/5292678-3">Literaturarchiv der Österreichischen Nationalbibliothek</orgName>
<address>
<street>Josefsplatz</street>
<postCode>1015</postCode>
<settlement ref="http://d-nb.info/gnd/4066009-6">Wien</settlement>
<country ref="http://d-nb.info/gnd/4043271-3">Österreich</country>
</address>
</affiliation>
</principal>
<principal>
<persName ref="http://d-nb.info/gnd/120756730">
<forename>Hans-Harald</forename>
<surname>Müller</surname>
</persName>
<affiliation>
<orgName ref="http://d-nb.info/gnd/35534-3">Universität Hamburg</orgName>
<address>
<street>Von-Melle-Park 6</street>
<postCode>20146</postCode>
<settlement ref="http://d-nb.info/gnd/4023118-5">Hamburg</settlement>
<country ref="http://d-nb.info/gnd/4011882-4">Deutschland</country>
</address>
</affiliation>
</principal>
<respStmt>
<resp>Transcription by</resp>
<persName ref="http://d-nb.info/gnd/142481718">
<forename>Marcel</forename>
<surname>Illetschko</surname>
</persName>
<persName ref="http://d-nb.info/gnd/129974323">
<forename>Mirko</forename>
<surname>Nottscheid</surname>
</persName>
</respStmt>
</titleStmt>
<editionStmt><edition>Version 2.0</edition></editionStmt><publicationStmt>
<publisher>
<orgName ref="http://d-nb.info/gnd/2020893-5">Österreichische Nationalbibliothek</orgName>
</publisher>
<publisher>
<orgName ref="http://d-nb.info/gnd/35534-3">Universität Hamburg</orgName>
</publisher>
<pubPlace>
<settlement ref="http://d-nb.info/gnd/4066009-6">Wien</settlement>
<settlement ref="http://d-nb.info/gnd/4023118-5">Hamburg</settlement>
</pubPlace>
<availability>
<licence target="https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/"><p>Distributed under the Creative Commons Attribution-ShareAlike 4.0 International license (CC BY-SA 4.0)</p></licence></availability>
<idno type="PID">o:bss.8405</idno><date type="last-changed" when-iso="2020-03-26">26.3.2020</date></publicationStmt>
<seriesStmt><p>Machine-Readable Transcriptions of (and Annotations to) correspondence from August Sauer und Bernhard Seuffert</p></seriesStmt>
<sourceDesc>
<msDesc>
<msIdentifier>
<country ref="http://d-nb.info/gnd/4011882-4">Deutschland</country>
<settlement ref="http://d-nb.info/gnd/4067037-5">Würzburg</settlement>
<institution>Staatsarchiv Würzburg</institution>
<idno>Nachlass Seuffert (unerschlossen)</idno>
</msIdentifier>
<msContents>
<msItem>
<incipit>Aber, l. frd., heute ist der 20 u. Sie haben bis 15</incipit>
</msItem>
</msContents>
<physDesc>
<objectDesc form="letter">
<supportDesc>
<support>
<material>paper</material>
</support>
<extent>Postkarte</extent>
<condition>archivarisch einwandfreier Zustand</condition>
</supportDesc>
</objectDesc>
</physDesc>
</msDesc>
</sourceDesc>
</fileDesc>
<encodingDesc>
<projectDesc><p>Briefwechsel Sauer-Seuffert, Digitale Edition</p></projectDesc>
<editorialDecl><p>Übertragung folgt den Editionsrichtilinien der Druckausgabe</p></editorialDecl>
</encodingDesc>
<profileDesc>
<langUsage>
<language ident="de-DE">German</language>
</langUsage>
<correspDesc>
<correspAction type="sent">
<persName ref="http://d-nb.info/gnd/117470902">
<forename>Bernhard</forename>
<surname>Seuffert</surname>
</persName>
<placeName ref="http://d-nb.info/gnd/4021912-4">
<settlement>Graz</settlement>
</placeName>
<date when="1888-01-20">20. Januar 1888. Freitag</date>
</correspAction>
<correspAction type="received">
<persName ref="http://d-nb.info/gnd/118605747">
<forename>August</forename>
<surname>Sauer</surname>
</persName>
<placeName ref="http://d-nb.info/gnd/4076310-9">
<settlement>Prag</settlement>
</placeName>
</correspAction>
</correspDesc>
</profileDesc>
<revisionDesc status="transcription-not-approved_partly-annotated">
<change when-iso="2015-07-21">Rohtranskription, Text teilweise getaggt</change>
</revisionDesc>
</teiHeader>
<text>
<pb n="1" facs="8405/00000001.jpg"/><body><div type="address"><p>Herrn Professor Dr. A. Sauer<lb/>Prag<lb/>Stefangasse 3</p></div><pb n="2" facs="8405/00000002.jpg"/><div type="part"><p>Aber, l. frd., heute ist der 20 u. Sie haben bis 15 beitrag versprochen; bitte bitte das ms. u. jedenfalls antwort!<lb/> Treulich<lb/> Ihr<lb/> Sfft<lb/><lb/>Graz 20 I 88</p></div></body>
</text>
</TEI>
<?xml version='1.0' encoding='UTF-8' standalone='yes'?>
<TEI xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0">
<teiHeader>
<fileDesc>
<titleStmt>
<title level="s">Briefwechsel Sauer-Seuffert, Digitale Edition</title>
<title level="a" n="1">August Sauer an Bernhard Seuffert in Graz</title>
<title level="a" n="2">(Prag), 23. Januar 1888 (Montag)</title><author>
<persName ref="http://d-nb.info/gnd/118605747">
<forename>August</forename>
<surname>Sauer</surname>
</persName>
</author>
<editor>
<persName ref="http://d-nb.info/gnd/122861086">
<forename>Bernhard</forename>
<surname>Fetz</surname>
</persName>
<persName ref="http://d-nb.info/gnd/120756730">
<forename>Hans-Harald</forename>
<surname>Müller</surname>
</persName>
<persName ref="http://d-nb.info/gnd/142481718">
<forename>Marcel</forename>
<surname>Illetschko</surname>
</persName>
<persName ref="http://d-nb.info/gnd/129974323">
<forename>Mirko</forename>
<surname>Nottscheid</surname>
</persName>
<persName ref="https://orcid.org/0000-0001-6293-216X"> <forename>Desiree</forename> <surname>Hebenstreit</surname> </persName>
</editor>
<funder>
<orgName ref="http://d-nb.info/gnd/2054142-9">FWF (Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung)</orgName>
<orgName ref="http://d-nb.info/gnd/2007744-0">DFG (Deutsche Forschungsgemeinschaft)</orgName>
</funder>
<principal>
<persName ref="http://d-nb.info/gnd/122861086">
<forename>Bernhard</forename>
<surname>Fetz</surname>
</persName>
<affiliation>
<orgName ref="http://d-nb.info/gnd/5292678-3">Literaturarchiv der Österreichischen Nationalbibliothek</orgName>
<address>
<street>Josefsplatz</street>
<postCode>1015</postCode>
<settlement ref="http://d-nb.info/gnd/4066009-6">Wien</settlement>
<country ref="http://d-nb.info/gnd/4043271-3">Österreich</country>
</address>
</affiliation>
</principal>
<principal>
<persName ref="http://d-nb.info/gnd/120756730">
<forename>Hans-Harald</forename>
<surname>Müller</surname>
</persName>
<affiliation>
<orgName ref="http://d-nb.info/gnd/35534-3">Universität Hamburg</orgName>
<address>
<street>Von-Melle-Park 6</street>
<postCode>20146</postCode>
<settlement ref="http://d-nb.info/gnd/4023118-5">Hamburg</settlement>
<country ref="http://d-nb.info/gnd/4011882-4">Deutschland</country>
</address>
</affiliation>
</principal>
<respStmt>
<resp>Transcription by</resp>
<persName ref="http://d-nb.info/gnd/142481718">
<forename>Marcel</forename>
<surname>Illetschko</surname>
</persName>
<persName ref="http://d-nb.info/gnd/129974323">
<forename>Mirko</forename>
<surname>Nottscheid</surname>
</persName>
</respStmt>
</titleStmt>
<editionStmt><edition>Version 2.0</edition></editionStmt><publicationStmt>
<publisher>
<orgName ref="http://d-nb.info/gnd/2020893-5">Österreichische Nationalbibliothek</orgName>
</publisher>
<publisher>
<orgName ref="http://d-nb.info/gnd/35534-3">Universität Hamburg</orgName>
</publisher>
<pubPlace>
<settlement ref="http://d-nb.info/gnd/4066009-6">Wien</settlement>
<settlement ref="http://d-nb.info/gnd/4023118-5">Hamburg</settlement>
</pubPlace>
<availability>
<licence target="https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/"><p>Distributed under the Creative Commons Attribution-ShareAlike 4.0 International license (CC BY-SA 4.0)</p></licence></availability>
<idno type="PID">o:bss.8406</idno><date type="last-changed" when-iso="2020-03-26">26.3.2020</date></publicationStmt>
<seriesStmt><p>Machine-Readable Transcriptions of (and Annotations to) correspondence from August Sauer und Bernhard Seuffert</p></seriesStmt>
<sourceDesc>
<msDesc>
<msIdentifier>
<country ref="http://d-nb.info/gnd/4043271-3">Österreich</country>
<settlement ref="http://d-nb.info/gnd/4066009-6">Wien</settlement>
<institution ref="http://d-nb.info/gnd/2020893-5">Österreichische Nationalbibliothek</institution>
<repository ref="http://d-nb.info/gnd/2020885-6">Handschriftensammlung der Österreichischen Nationalbibliothek</repository>
<idno type="shelfmark">Autogr. 422/1-111</idno>
</msIdentifier>
<msContents>
<msItem>
<incipit>Ich habe Ihnen gestern und vorgestern trotz Ihrer</incipit>
</msItem>
</msContents>
<physDesc>
<objectDesc form="letter">
<supportDesc>
<support>
<material>paper</material>
</support>
<extent>
<measure type="composition" unit="leaf" quantity="4"/>
</extent>
<condition>archivarisch einwandfreier Zustand, allerdings kleinräumige Textverluste durch nachträgliche Lochung</condition>
</supportDesc>
</objectDesc>
</physDesc>
</msDesc>
</sourceDesc>
</fileDesc>
<encodingDesc>
<projectDesc><p>Briefwechsel Sauer-Seuffert, Digitale Edition</p></projectDesc>
<editorialDecl><p>Übertragung folgt den Editionsrichtilinien der Druckausgabe</p></editorialDecl>
</encodingDesc>
<profileDesc>
<langUsage>
<language ident="de-DE">German</language>
</langUsage>
<correspDesc>
<correspAction type="sent">
<persName ref="http://d-nb.info/gnd/118605747">
<forename>August</forename>
<surname>Sauer</surname>
</persName>
<placeName ref="http://d-nb.info/gnd/4076310-9">
<supplied resp="editor">
<settlement>Prag</settlement>
</supplied>
</placeName>
<date when="1888-01-23">(vmtl. am 23. oder 24. Januar 1888)</date>
</correspAction>
<correspAction type="received">
<persName ref="http://d-nb.info/gnd/117470902">
<forename>Bernhard</forename>
<surname>Seuffert</surname>
</persName>
<placeName ref="http://d-nb.info/gnd/4021912-4">
<settlement>Graz</settlement>
</placeName>
</correspAction>
</correspDesc>
</profileDesc>
<revisionDesc status="transcription-not-approved_partly-annotated">
<change when-iso="2015-07-21">Rohtranskription, Text teilweise getaggt</change>
</revisionDesc>
</teiHeader>
<text>
<pb n="1" facs="8406/00000001.jpg"/><body><p>L. F. Ich habe Ihnen gestern und vorgestern trotz Ihrer Mahnkarte nicht geschrieben, weil ich nicht absehen <damage agent="punchHole"><supplied>[k]</supplied></damage>onnte, was aus meiner Abhandlung werden wird. Ich bin auf Abwege gerathen gewesen, glaubte durch Vergleiche mit dem Volksschauspiel etwas zu finden, litt unter einem furchtbaren Mangel an Hilfsmittel (auf der Bibliothek fehlte Creizenach; Das Kloster war verliehen etc.). Ich schreibe das nur, damit Sie <pb n="2" facs="8406/00000002.jpg"/>sehen; ich war wirklich bei der Arbeit; wohin einen diese führt kann man gerade dann am wenigsten sagen, wen<damage agent="punchHole"><supplied>[n]</supplied></damage> man glaubt fertig zu sein. Nun habe ich mich auf meinen ursprünglichen Plan beschränkt u. bin beim Aufschreiben, meinte auch, die Blätter heute fortschicken zu können. Es ist aber schon zu spät. Hoff<damage agent="punchHole"><supplied>[en]</supplied></damage>tlich bin ich bis morgen früh fertig. Es sind circa 20 Blätter nach bei-<pb n="3" facs="8406/00000003.jpg"/>liegendem Format; können Sie mir also so viel Platz noch schenken im Heft, so thun Sie es, bitte!<lb/> Von den Miscellen, die ich versprochen h<damage agent="punchHole"><supplied>[a]</supplied></damage>be, kann ich zunächst nur das über Bürger schicken (das andre hat sich in Luft aufgelöst.). Ich weiß nicht, ob Sie den Brief ganz abdrucken lassen wollen, oder vielleicht Einleitung u. Schluß wegstreichen; desgleichen wie Sie es mit critischen Anmerkungen handhaben wollen. Ich habe geschrieben: Bruch [C. Gauch] Wollen Sie das irgend anders haben, so bitte, ändern Sie nach <pb n="4" facs="8406/00000004.jpg"/>Belieben, ebenso bei den Citaten. All das soll anders werden, wenn einmal ein Heft vorliegt.<lb/> Ich habe Ihnen, glaube ich, einen Brief zu beantworten: das kann ich dieser Tage nicht. Es soll baldigst geschehen. Haben Sie meinen Grillparzer bekommen?<lb/> Fischer – Tübingen!!!!!!!<lb/> <lb/> Verzeihung<lb/> Ihrem<lb/> fleißigst-saumseligen<lb/> zum faustisch wissensdurstigem<lb/> Phantom gewordenen AS.</p></body>
</text>
</TEI>
<?xml version='1.0' encoding='UTF-8' standalone='yes'?>
<TEI xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0">
<teiHeader>
<fileDesc>
<titleStmt>
<title level="s">Briefwechsel Sauer-Seuffert, Digitale Edition</title>
<title level="a" n="1">August Sauer an Bernhard Seuffert in Graz</title>
<title level="a" n="2">(Prag), 25. Januar 1888 (Mittwoch)</title><author>
<persName ref="http://d-nb.info/gnd/118605747">
<forename>August</forename>
<surname>Sauer</surname>
</persName>
</author>
<editor>
<persName ref="http://d-nb.info/gnd/122861086">
<forename>Bernhard</forename>
<surname>Fetz</surname>
</persName>
<persName ref="http://d-nb.info/gnd/120756730">
<forename>Hans-Harald</forename>
<surname>Müller</surname>
</persName>
<persName ref="http://d-nb.info/gnd/142481718">
<forename>Marcel</forename>
<surname>Illetschko</surname>
</persName>
<persName ref="http://d-nb.info/gnd/129974323">
<forename>Mirko</forename>
<surname>Nottscheid</surname>
</persName>
<persName ref="https://orcid.org/0000-0001-6293-216X"> <forename>Desiree</forename> <surname>Hebenstreit</surname> </persName>
</editor>
<funder>
<orgName ref="http://d-nb.info/gnd/2054142-9">FWF (Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung)</orgName>
<orgName ref="http://d-nb.info/gnd/2007744-0">DFG (Deutsche Forschungsgemeinschaft)</orgName>
</funder>
<principal>
<persName ref="http://d-nb.info/gnd/122861086">
<forename>Bernhard</forename>
<surname>Fetz</surname>
</persName>
<affiliation>
<orgName ref="http://d-nb.info/gnd/5292678-3">Literaturarchiv der Österreichischen Nationalbibliothek</orgName>
<address>
<street>Josefsplatz</street>
<postCode>1015</postCode>
<settlement ref="http://d-nb.info/gnd/4066009-6">Wien</settlement>
<country ref="http://d-nb.info/gnd/4043271-3">Österreich</country>
</address>
</affiliation>
</principal>
<principal>
<persName ref="http://d-nb.info/gnd/120756730">
<forename>Hans-Harald</forename>
<surname>Müller</surname>
</persName>
<affiliation>
<orgName ref="http://d-nb.info/gnd/35534-3">Universität Hamburg</orgName>
<address>
<street>Von-Melle-Park 6</street>
<postCode>20146</postCode>
<settlement ref="http://d-nb.info/gnd/4023118-5">Hamburg</settlement>
<country ref="http://d-nb.info/gnd/4011882-4">Deutschland</country>
</address>
</affiliation>
</principal>
<respStmt>
<resp>Transcription by</resp>
<persName ref="http://d-nb.info/gnd/142481718">
<forename>Marcel</forename>
<surname>Illetschko</surname>
</persName>
<persName ref="http://d-nb.info/gnd/129974323">
<forename>Mirko</forename>
<surname>Nottscheid</surname>
</persName>
</respStmt>
</titleStmt>
<editionStmt><edition>Version 2.0</edition></editionStmt><publicationStmt>
<publisher>
<orgName ref="http://d-nb.info/gnd/2020893-5">Österreichische Nationalbibliothek</orgName>
</publisher>
<publisher>
<orgName ref="http://d-nb.info/gnd/35534-3">Universität Hamburg</orgName>
</publisher>
<pubPlace>
<settlement ref="http://d-nb.info/gnd/4066009-6">Wien</settlement>
<settlement ref="http://d-nb.info/gnd/4023118-5">Hamburg</settlement>
</pubPlace>
<availability>
<licence target="https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/"><p>Distributed under the Creative Commons Attribution-ShareAlike 4.0 International license (CC BY-SA 4.0)</p></licence></availability>
<idno type="PID">o:bss.8407</idno><date type="last-changed" when-iso="2020-03-26">26.3.2020</date></publicationStmt>
<seriesStmt><p>Machine-Readable Transcriptions of (and Annotations to) correspondence from August Sauer und Bernhard Seuffert</p></seriesStmt>
<sourceDesc>
<msDesc>
<msIdentifier>
<country ref="http://d-nb.info/gnd/4043271-3">Österreich</country>
<settlement ref="http://d-nb.info/gnd/4066009-6">Wien</settlement>
<institution ref="http://d-nb.info/gnd/2020893-5">Österreichische Nationalbibliothek</institution>
<repository ref="http://d-nb.info/gnd/2020885-6">Handschriftensammlung der Österreichischen Nationalbibliothek</repository>
<idno type="shelfmark">Autogr. 422/1-112</idno>
</msIdentifier>
<msContents>
<msItem>
<incipit>Lieber Freund und armer Redac[te]ur! Sie müßen </incipit>
</msItem>
</msContents>
<physDesc>
<objectDesc form="letter">
<supportDesc>
<support>
<material>paper</material>
</support>
<extent>
<measure type="composition" unit="leaf" quantity="2"/>
</extent>
<condition>archivarisch einwandfreier Zustand, allerdings kleinräumige Textverluste durch nachträgliche Lochung</condition>
</supportDesc>
</objectDesc>
</physDesc>
</msDesc>
</sourceDesc>
</fileDesc>
<encodingDesc>
<projectDesc><p>Briefwechsel Sauer-Seuffert, Digitale Edition</p></projectDesc>
<editorialDecl><p>Übertragung folgt den Editionsrichtilinien der Druckausgabe</p></editorialDecl>
</encodingDesc>
<profileDesc>
<langUsage>
<language ident="de-DE">German</language>
</langUsage>
<correspDesc>
<correspAction type="sent">
<persName ref="http://d-nb.info/gnd/118605747">
<forename>August</forename>
<surname>Sauer</surname>
</persName>
<placeName ref="http://d-nb.info/gnd/4076310-9">
<supplied resp="editor">
<settlement>Prag</settlement>
</supplied>
</placeName>
<date when="1888-01-25">25. Januar (1888. Mittwoch)</date>
</correspAction>
<correspAction type="received">
<persName ref="http://d-nb.info/gnd/117470902">
<forename>Bernhard</forename>
<surname>Seuffert</surname>
</persName>
<placeName ref="http://d-nb.info/gnd/4021912-4">
<settlement>Graz</settlement>
</placeName>
</correspAction>
</correspDesc>
</profileDesc>
<revisionDesc status="transcription-not-approved_partly-annotated">
<change when-iso="2015-07-21">Rohtranskription, Text teilweise getaggt</change>
</revisionDesc>
</teiHeader>
<text>
<pb n="1" facs="8407/00000001.jpg"/><body><p> 25. Jan.<lb/><lb/>Lieber Freund und armer Redac<damage agent="punchHole"><supplied>[te]</supplied></damage>ur! Sie müßen die Leiden Ihres Amtes früh kennen lernen und es muß ärgerlich sein, durch Stimmungen und Hemmungen Fremder gehemmt zu sein. Nun ist aber hier meine Abhandlung. Ich bin begierig, was Sie dazu sagen. Ich bin vorsichtiger gewesen, als es vielleicht nothwendig gewesen wäre. Die Sache selbst scheint mir aber sicher. Ungleichmäßigkeiten beim Citiren müßen Sie entschuldigen. Das spanische Orig. habe ich nur dort citirt, wo die deutsche Übersetzung <pb n="2" facs="8407/00000002.jpg"/>schlecht ist und ein Misverständnis möglich wäre.<lb/> Ein Brief über anderes nächstens.<lb/> Mit freundlichen Grüßen<lb/> Ihr<lb/> aufrichtig Ergeb.<lb/> ASauer.</p></body>
</text>
</TEI>
<?xml version='1.0' encoding='UTF-8' standalone='yes'?>
<TEI xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0">
<teiHeader>
<fileDesc>
<titleStmt>
<title level="s">Briefwechsel Sauer-Seuffert, Digitale Edition</title>
<title level="a" n="1">Bernhard Seuffert an August Sauer in Prag</title>
<title level="a" n="2">Graz, 27. Januar 1888 (Freitag)</title><author>
<persName ref="http://d-nb.info/gnd/117470902">
<forename>Bernhard</forename>
<surname>Seuffert</surname>
</persName>
</author>
<editor>
<persName ref="http://d-nb.info/gnd/122861086">
<forename>Bernhard</forename>
<surname>Fetz</surname>
</persName>
<persName ref="http://d-nb.info/gnd/120756730">
<forename>Hans-Harald</forename>
<surname>Müller</surname>
</persName>
<persName ref="http://d-nb.info/gnd/142481718">
<forename>Marcel</forename>
<surname>Illetschko</surname>
</persName>
<persName ref="http://d-nb.info/gnd/129974323">
<forename>Mirko</forename>
<surname>Nottscheid</surname>
</persName>
<persName ref="https://orcid.org/0000-0001-6293-216X"> <forename>Desiree</forename> <surname>Hebenstreit</surname> </persName>
</editor>
<funder>
<orgName ref="http://d-nb.info/gnd/2054142-9">FWF (Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung)</orgName>
<orgName ref="http://d-nb.info/gnd/2007744-0">DFG (Deutsche Forschungsgemeinschaft)</orgName>
</funder>
<principal>
<persName ref="http://d-nb.info/gnd/122861086">
<forename>Bernhard</forename>
<surname>Fetz</surname>
</persName>
<affiliation>
<orgName ref="http://d-nb.info/gnd/5292678-3">Literaturarchiv der Österreichischen Nationalbibliothek</orgName>
<address>
<street>Josefsplatz</street>
<postCode>1015</postCode>
<settlement ref="http://d-nb.info/gnd/4066009-6">Wien</settlement>
<country ref="http://d-nb.info/gnd/4043271-3">Österreich</country>
</address>
</affiliation>
</principal>
<principal>
<persName ref="http://d-nb.info/gnd/120756730">
<forename>Hans-Harald</forename>
<surname>Müller</surname>
</persName>
<affiliation>
<orgName ref="http://d-nb.info/gnd/35534-3">Universität Hamburg</orgName>
<address>
<street>Von-Melle-Park 6</street>
<postCode>20146</postCode>
<settlement ref="http://d-nb.info/gnd/4023118-5">Hamburg</settlement>
<country ref="http://d-nb.info/gnd/4011882-4">Deutschland</country>
</address>
</affiliation>
</principal>
<respStmt>
<resp>Transcription by</resp>
<persName ref="http://d-nb.info/gnd/142481718">
<forename>Marcel</forename>
<surname>Illetschko</surname>
</persName>
<persName ref="http://d-nb.info/gnd/129974323">
<forename>Mirko</forename>
<surname>Nottscheid</surname>
</persName>
</respStmt>
</titleStmt>
<editionStmt><edition>Version 2.0</edition></editionStmt><publicationStmt>
<publisher>
<orgName ref="http://d-nb.info/gnd/2020893-5">Österreichische Nationalbibliothek</orgName>
</publisher>
<publisher>
<orgName ref="http://d-nb.info/gnd/35534-3">Universität Hamburg</orgName>
</publisher>
<pubPlace>
<settlement ref="http://d-nb.info/gnd/4066009-6">Wien</settlement>
<settlement ref="http://d-nb.info/gnd/4023118-5">Hamburg</settlement>
</pubPlace>
<availability>
<licence target="https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/"><p>Distributed under the Creative Commons Attribution-ShareAlike 4.0 International license (CC BY-SA 4.0)</p></licence></availability>
<idno type="PID">o:bss.8408</idno><date type="last-changed" when-iso="2020-03-26">26.3.2020</date></publicationStmt>
<seriesStmt><p>Machine-Readable Transcriptions of (and Annotations to) correspondence from August Sauer und Bernhard Seuffert</p></seriesStmt>
<sourceDesc>
<msDesc>
<msIdentifier>
<country ref="http://d-nb.info/gnd/4011882-4">Deutschland</country>
<settlement ref="http://d-nb.info/gnd/4067037-5">Würzburg</settlement>
<institution>Staatsarchiv Würzburg</institution>
<idno>Nachlass Seuffert (unerschlossen)</idno>
</msIdentifier>
<msContents>
<msItem>
<incipit>Dank für alles. Ob ich den Bürgerbrief ganz drucken</incipit>
</msItem>
</msContents>
<physDesc>
<objectDesc form="letter">
<supportDesc>
<support>
<material>paper</material>
</support>
<extent>
<measure type="composition" unit="leaf" quantity="4"/>
</extent>
<condition>archivarisch einwandfreier Zustand</condition>
</supportDesc>
</objectDesc>
</physDesc>
</msDesc>
</sourceDesc>
</fileDesc>
<encodingDesc>
<projectDesc><p>Briefwechsel Sauer-Seuffert, Digitale Edition</p></projectDesc>
<editorialDecl><p>Übertragung folgt den Editionsrichtilinien der Druckausgabe</p></editorialDecl>
</encodingDesc>
<profileDesc>
<langUsage>
<language ident="de-DE">German</language>
</langUsage>
<correspDesc>
<correspAction type="sent">
<persName ref="http://d-nb.info/gnd/117470902">
<forename>Bernhard</forename>
<surname>Seuffert</surname>
</persName>
<placeName ref="http://d-nb.info/gnd/4021912-4">
<settlement>Graz</settlement>
</placeName>
<date when="1888-01-27">27./28. Januar 1888. Freitag/Samstag</date>
</correspAction>
<correspAction type="received">
<persName ref="http://d-nb.info/gnd/118605747">
<forename>August</forename>
<surname>Sauer</surname>
</persName>
<placeName ref="http://d-nb.info/gnd/4076310-9">
<settlement>Prag</settlement>
</placeName>
</correspAction>
</correspDesc>
</profileDesc>
<revisionDesc status="transcription-not-approved_partly-annotated">
<change when-iso="2015-07-21">Rohtranskription, Text teilweise getaggt</change>
</revisionDesc>
</teiHeader>
<text>
<pb n="1" facs="8408/00000001.jpg"/><body><p> Graz 27 I 88<lb/><lb/>Lfr. Dank für alles.<lb/> Ob ich den Bürgerbrief ganz drucken soll? bezw. darf? Beckers Taschenbuch ist doch nicht so selten? oder? Mir wäre lieber, Sie entschlössen sich, nur zu sagen was Sie sagen: der brief sei ein neuer beweis für Bürgers rücksichtslose redaktion; er handle von gedd. u. zwar etwa den u. den usf. Dann die stelle von der Werthertracht u. bruchaufschneiden wörtlich u. Ihre notiz über Goethes Tr. d. Empfinds. u. Bürger Sachskenntnis daran. Wärs Ihnen so recht? Ich denke Sie misverstehen mich nicht: die herren mitwirkenden haben eigens darauf gedrängt, dass wenig ‚neugedruckt‘ werde.<lb/> Dann: glauben Sie dass Bürger unmöglich bruch geschrieben haben kann? Ein herausgeber verläse leichter Bauch aus Bruch meine ich als umgekehrt. Und Bruchoperationen sind doch auch möglich; dazu ist Bruch mehr etwas krankhaftes als bauch; und das ‚verheimlichte‘ passt auch besser auf bruch als auf bauch. Ich glaube, zur konjektur sind Sie durch Goethe u. H Sachs verführt worden, deren zusammenhang mit Bürger durch Bruch etwas weiter wird aber doch noch besteht.<lb/> <pb n="2" facs="8408/00000002.jpg"/>Ihre LessingFaustquellen hab ich noch nicht so gründlich durchgegangen als nötig ist: denn fürs flüchtige überlesen, zu dem ich heute allein zeit fand, ist der artikel zu fein. Dazu ist mir der ungeheuerliche Calderon noch immer ein unverdauter genuss und also kein genuss, so oft ich ihn aufs neue zu geniessen versuchte. Und – ich hab jetzt keine stimmung.<lb/> So wenig, dass ich Ihren Grillparzer noch nicht las. Zerstückelt mag ich ihn nicht lesen, ganz kann ichs nicht. Wenn Sie einmal eine stunde haben, wo Sie mit Ihrer lage unzufrieden sind, dann klopfen Sie an Ihre brust und sagen: Gott, ich danke Dir dass ich nicht bin ein Goetheredaktor und Sie haben mehr recht dazu als der Pharisäer. Denn diese plackerei ist unerhört. Eine korrespondenz mit Burdach dem herausgeber des Divan, die mich zwar – fast wider erwarten in ihm einen ‚menschen‘ finden liess und sich also lohnt, aber doch eine beschwerliche: sie zählt nicht nach seiten sondern nach bogen. Und<pb n="3" facs="8408/00000003.jpg"/> das alles um lesarten, kommata, apostrophe u. äussere einrichtung, zwischenstriche usf. Dazu korrekturbogen u. wenn ich auch nur redaktor bin, so muss ich doch bei dem wechsel der generalkorrektur genau zusehen. Dann liegt das ganze ms. zu den Noten u. Abhandlungen zum Divan da nebst krit. apparat, der herausgeber prof. sanctissimae theologiae meint es wäre manches zu ändern und gibt mir völlig freie hand. Ich muss dafür einen höflichen knix machen und tun was er hätte tun sollen und nicht tat oder nicht konnte. Und – er hat den lohn privatim u. öffentlich.<lb/> Ferner zeitschriftenkorrespondenz: wollen Sie das? wollen Sie jenes? Ja, nein, ja, nein und immer soll man höfliche sein. – Eine abhandlung wird jetzt gesetzt zur satzprobe. Ich hab zwar die typen schon längst gewählt, will aber doch sehen, wie sich unser zeug drin ausnimmt. Von den einsendern sind Sie zwar kein pünktlicher – so weit geht meine höflichkeitslügerei nicht, dass ich Sie auch Ihnen gegenüber übe – aber nicht der unpünkt-<pb n="4" facs="8408/00000004.jpg"/>lichste. Der ‚mitwirkende‘ BS. vertröstet mich immer noch und wenn wir besser zusammenständen, hätt ich ihm schon lang gesagt: bitte bemühen Sie sich nicht. So stellte ich ihm ein ultimatum, das in diesen tagen abläuft.<lb/> Ich hoffe Ihre arbeiten unterzubringen, aber noch weiss ich nicht genau wie viel ms. der satz frisst. Seien Sie geduldig mit dem anfangsredacteur! bitte bitte! Ich darf ja im anfang den normalumfang der hefte nicht überschreiten, damit Sie billig sein können und also abonniert wird. Das ist nicht verlegerinteresse allein, sondern auch unseres: ohne abonnnenten <supplied>!</supplied> können wir die VJS nicht halten.<lb/> Gehetzt – müde – ärgerlich nicht für mich arbeiten zu können (Sie seliger mann der unabhängigkeit!) – klammere ich mich erst recht an meine freunde an. Nehmen Sie den schutzflehenden milde auf!<lb/> Ihr<lb/> BSfft<lb/><lb/>28 I guten morgen!</p></body>
</text>
</TEI>
<?xml version='1.0' encoding='UTF-8' standalone='yes'?>
<TEI xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0">
<teiHeader>
<fileDesc>
<titleStmt>
<title level="s">Briefwechsel Sauer-Seuffert, Digitale Edition</title>
<title level="a" n="1">August Sauer an Bernhard Seuffert in Graz</title>
<title level="a" n="2">(Prag), 30. Januar 1888 (Montag)</title><author>
<persName ref="http://d-nb.info/gnd/118605747">
<forename>August</forename>
<surname>Sauer</surname>
</persName>
</author>
<editor>
<persName ref="http://d-nb.info/gnd/122861086">
<forename>Bernhard</forename>
<surname>Fetz</surname>
</persName>
<persName ref="http://d-nb.info/gnd/120756730">
<forename>Hans-Harald</forename>
<surname>Müller</surname>
</persName>
<persName ref="http://d-nb.info/gnd/142481718">
<forename>Marcel</forename>
<surname>Illetschko</surname>
</persName>
<persName ref="http://d-nb.info/gnd/129974323">
<forename>Mirko</forename>
<surname>Nottscheid</surname>
</persName>
<persName ref="https://orcid.org/0000-0001-6293-216X"> <forename>Desiree</forename> <surname>Hebenstreit</surname> </persName>
</editor>
<funder>
<orgName ref="http://d-nb.info/gnd/2054142-9">FWF (Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung)</orgName>
<orgName ref="http://d-nb.info/gnd/2007744-0">DFG (Deutsche Forschungsgemeinschaft)</orgName>
</funder>
<principal>
<persName ref="http://d-nb.info/gnd/122861086">
<forename>Bernhard</forename>
<surname>Fetz</surname>
</persName>
<affiliation>
<orgName ref="http://d-nb.info/gnd/5292678-3">Literaturarchiv der Österreichischen Nationalbibliothek</orgName>
<address>
<street>Josefsplatz</street>
<postCode>1015</postCode>
<settlement ref="http://d-nb.info/gnd/4066009-6">Wien</settlement>
<country ref="http://d-nb.info/gnd/4043271-3">Österreich</country>
</address>
</affiliation>
</principal>
<principal>
<persName ref="http://d-nb.info/gnd/120756730">
<forename>Hans-Harald</forename>
<surname>Müller</surname>
</persName>
<affiliation>
<orgName ref="http://d-nb.info/gnd/35534-3">Universität Hamburg</orgName>
<address>
<street>Von-Melle-Park 6</street>
<postCode>20146</postCode>
<settlement ref="http://d-nb.info/gnd/4023118-5">Hamburg</settlement>
<country ref="http://d-nb.info/gnd/4011882-4">Deutschland</country>
</address>
</affiliation>
</principal>
<respStmt>
<resp>Transcription by</resp>
<persName ref="http://d-nb.info/gnd/142481718">
<forename>Marcel</forename>
<surname>Illetschko</surname>
</persName>
<persName ref="http://d-nb.info/gnd/129974323">
<forename>Mirko</forename>
<surname>Nottscheid</surname>
</persName>
</respStmt>
</titleStmt>
<editionStmt><edition>Version 2.0</edition></editionStmt><publicationStmt>
<publisher>
<orgName ref="http://d-nb.info/gnd/2020893-5">Österreichische Nationalbibliothek</orgName>
</publisher>
<publisher>
<orgName ref="http://d-nb.info/gnd/35534-3">Universität Hamburg</orgName>
</publisher>
<pubPlace>
<settlement ref="http://d-nb.info/gnd/4066009-6">Wien</settlement>
<settlement ref="http://d-nb.info/gnd/4023118-5">Hamburg</settlement>
</pubPlace>
<availability>
<licence target="https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/"><p>Distributed under the Creative Commons Attribution-ShareAlike 4.0 International license (CC BY-SA 4.0)</p></licence></availability>
<idno type="PID">o:bss.8409</idno><date type="last-changed" when-iso="2020-03-26">26.3.2020</date></publicationStmt>
<seriesStmt><p>Machine-Readable Transcriptions of (and Annotations to) correspondence from August Sauer und Bernhard Seuffert</p></seriesStmt>
<sourceDesc>
<msDesc>
<msIdentifier>
<country ref="http://d-nb.info/gnd/4043271-3">Österreich</country>
<settlement ref="http://d-nb.info/gnd/4066009-6">Wien</settlement>
<institution ref="http://d-nb.info/gnd/2020893-5">Österreichische Nationalbibliothek</institution>
<repository ref="http://d-nb.info/gnd/2020885-6">Handschriftensammlung der Österreichischen Nationalbibliothek</repository>
<idno type="shelfmark">Autogr. 422/1-113</idno>
</msIdentifier>
<msContents>
<msItem>
<incipit>An Verstimmungsfähigkeit wie an thatsächlicher </incipit>
</msItem>
</msContents>
<physDesc>
<objectDesc form="letter">
<supportDesc>
<support>
<material>paper</material>
</support>
<extent>
<measure type="composition" unit="leaf" quantity="4"/>
</extent>
<condition>archivarisch einwandfreier Zustand, allerdings kleinräumige Textverluste durch nachträgliche Lochung</condition>
</supportDesc>
</objectDesc>
</physDesc>
</msDesc>
</sourceDesc>
</fileDesc>
<encodingDesc>
<projectDesc><p>Briefwechsel Sauer-Seuffert, Digitale Edition</p></projectDesc>
<editorialDecl><p>Übertragung folgt den Editionsrichtilinien der Druckausgabe</p></editorialDecl>
</encodingDesc>
<profileDesc>
<langUsage>
<language ident="de-DE">German</language>
</langUsage>
<correspDesc>
<correspAction type="sent">
<persName ref="http://d-nb.info/gnd/118605747">
<forename>August</forename>
<surname>Sauer</surname>
</persName>
<placeName ref="http://d-nb.info/gnd/4076310-9">
<supplied resp="editor">
<settlement>Prag</settlement>
</supplied>
</placeName>
<date when="1888-01-30">30. Januar 1888. Montag</date>
</correspAction>
<correspAction type="received">
<persName ref="http://d-nb.info/gnd/117470902">
<forename>Bernhard</forename>
<surname>Seuffert</surname>
</persName>
<placeName ref="http://d-nb.info/gnd/4021912-4">
<settlement>Graz</settlement>
</placeName>
</correspAction>
</correspDesc>
</profileDesc>
<revisionDesc status="transcription-not-approved_partly-annotated">
<change when-iso="2015-07-21">Rohtranskription, Text teilweise getaggt</change>
</revisionDesc>
</teiHeader>
<text>
<pb n="1" facs="8409/00000001.jpg"/><body><p> 30.1.88.<lb/><lb/>Lieber Freund! An Verstimmungsfähigkeit wie an thatsächlicher Verstimmung geben wir einander nichts <damage agent="punchHole"><supplied>[n]</supplied></damage>ach. Und an dem ist hauptsächlich die Überbürdung mit Correcturen schuld. Sie sagen: ich sei unabhängig. Als der Grillparzer aus meinen Händen war und ich die überflüssigen Bogen wegwarf lagen über 1000 Bogen da, die ich im vorigen Jahre absolvirt hatte. Und da hatte ich schon einmal im Herbst nur Luft geschafft. Ich nehme mir fest vor, damit nun ein Ende zu machen. Wenn <pb n="2" facs="8409/00000002.jpg"/>ich meine laufenden Arbeiten absolvirt habe: kriegt mich niemand mehr zu Texten. Es ist die schauderlichste, undankbarste, aufreibendste Arbeit. Ich fühle, wie ich langsam zu Grunde gehe. Vor vier Tagen war ich so elend, daß ich mir unsern Psychiater holen ließ!!<lb/> Freilich bringt Ihnen die Zs. neue Sorgen; aber ich glaube: die werden sich bald legen, sobald <damage agent="punchHole"><supplied>[</supplied></damage><damage agent="punchHole"><supplied>S</supplied></damage><damage agent="punchHole"><supplied>]</supplied></damage>ie Manuscript genug in Vorrat haben, stehen Sie <unclear reason="illegible">leicht</unclear> um einen verspäteten Aufsatz auch Ihres Mitherausgebers. Ich lasse alle Terminarbeit, <pb n="3" facs="8409/00000003.jpg"/>auch die, welche ich mir selbst setze. Man hat im Colleg u Seminar schon Zwang genug. Freiheit! Freiheit! Freiheit!<lb/> An der Bürger-Notiz liegt mir gar nichts. Ich wollte den Brief anfangs auch nicht mitheilen; aber ich fand, man verstehe meine Bemerkungen sonst nicht. Bitte: ändern Sie ganz nach Ihrer Meinung. Am besten aber ists, Sie werfen die Notiz in den Papierkorb. Bruch kann ich nicht für wichtig halten. Einen Bruch deckt man nicht mit der Weste zu. Dann weiß ich zwar nicht, wie eine Bruchoperation vorgenommen wird; aber daß man aus der Wunde Dinge herausziehen könnte, glaube ich nicht. Also in den Papierkorb. <pb n="4" facs="8409/00000004.jpg"/>Denselben Ort möchte ich auch am liebsten der Faustuntersuchung anweisen; da aber einige wichtige Seiten beim Abschreiben doch verändert wurden, so müßen Sie sich schon die Mühe nehmen, mir das Man. gelegentlich zurückzuschicken; ich will es dann im Zusammenhang des größeren Themas: ‚Lessing u. Calderon‘ später einmal umzuarbeiten trachten. Verzeihen Sie, daß ich Ihnen mit nichts passenderem dienen konnte; mir thut nur leid, daß ich den Januar damit verschustert habe.<lb/> Wegen Hölderlin habe ich nach Lemberg geschrieben, leider aber keine Antwort bekommen; ich kenne die Gedichte nicht. – Kelle scheint Ihnen etwas aus seinem Man. über die Lit.gesch. des 14/15 Jh. schicken zu wollen, das angeblich fertig da liegt. Hier macht Au<damage agent="punchHole"><supplied>[fs]</supplied></damage>ehen, daß Brandl nach Göttingen kommt; ich bin froh, daß ich ihn los bin. Wir haben uns sehr schlecht vertragen. Vielleicht interessirt es Sie zu hören, daß ich eine Unmasse Briefe von Voss &amp; Boie <hi rend="underline">an</hi> Goeckingk jetzt in Händen habe. Manches interessante.<lb/> Wie geht es Ihrer Frau? Grüßen Sie sie mir aufs beste und laßen Sie bald wieder etwas von sich hören. Sie sind mir in jeder Stimmung gleich herzlich willkommen.<lb/> Treulich Ihr AS.</p></body>
</text>
</TEI>
<?xml version='1.0' encoding='UTF-8' standalone='yes'?>
<TEI xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0">
<teiHeader>
<fileDesc>
<titleStmt>
<title level="s">Briefwechsel Sauer-Seuffert, Digitale Edition</title>
<title level="a" n="1">Bernhard Seuffert an August Sauer in Prag</title>
<title level="a" n="2">Graz, 1. Februar 1888 (Mittwoch)</title><author>
<persName ref="http://d-nb.info/gnd/117470902">
<forename>Bernhard</forename>
<surname>Seuffert</surname>
</persName>
</author>
<editor>
<persName ref="http://d-nb.info/gnd/122861086">
<forename>Bernhard</forename>
<surname>Fetz</surname>
</persName>
<persName ref="http://d-nb.info/gnd/120756730">
<forename>Hans-Harald</forename>
<surname>Müller</surname>
</persName>
<persName ref="http://d-nb.info/gnd/142481718">
<forename>Marcel</forename>
<surname>Illetschko</surname>
</persName>
<persName ref="http://d-nb.info/gnd/129974323">
<forename>Mirko</forename>
<surname>Nottscheid</surname>
</persName>
<persName ref="https://orcid.org/0000-0001-6293-216X"> <forename>Desiree</forename> <surname>Hebenstreit</surname> </persName>
</editor>
<funder>
<orgName ref="http://d-nb.info/gnd/2054142-9">FWF (Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung)</orgName>
<orgName ref="http://d-nb.info/gnd/2007744-0">DFG (Deutsche Forschungsgemeinschaft)</orgName>
</funder>
<principal>
<persName ref="http://d-nb.info/gnd/122861086">
<forename>Bernhard</forename>
<surname>Fetz</surname>
</persName>
<affiliation>
<orgName ref="http://d-nb.info/gnd/5292678-3">Literaturarchiv der Österreichischen Nationalbibliothek</orgName>
<address>
<street>Josefsplatz</street>
<postCode>1015</postCode>
<settlement ref="http://d-nb.info/gnd/4066009-6">Wien</settlement>
<country ref="http://d-nb.info/gnd/4043271-3">Österreich</country>
</address>
</affiliation>
</principal>
<principal>
<persName ref="http://d-nb.info/gnd/120756730">
<forename>Hans-Harald</forename>
<surname>Müller</surname>
</persName>
<affiliation>
<orgName ref="http://d-nb.info/gnd/35534-3">Universität Hamburg</orgName>
<address>
<street>Von-Melle-Park 6</street>
<postCode>20146</postCode>
<settlement ref="http://d-nb.info/gnd/4023118-5">Hamburg</settlement>
<country ref="http://d-nb.info/gnd/4011882-4">Deutschland</country>
</address>
</affiliation>
</principal>
<respStmt>
<resp>Transcription by</resp>
<persName ref="http://d-nb.info/gnd/142481718">
<forename>Marcel</forename>
<surname>Illetschko</surname>
</persName>
<persName ref="http://d-nb.info/gnd/129974323">
<forename>Mirko</forename>
<surname>Nottscheid</surname>
</persName>
</respStmt>
</titleStmt>
<editionStmt><edition>Version 2.0</edition></editionStmt><publicationStmt>
<publisher>
<orgName ref="http://d-nb.info/gnd/2020893-5">Österreichische Nationalbibliothek</orgName>
</publisher>
<publisher>
<orgName ref="http://d-nb.info/gnd/35534-3">Universität Hamburg</orgName>
</publisher>
<pubPlace>
<settlement ref="http://d-nb.info/gnd/4066009-6">Wien</settlement>
<settlement ref="http://d-nb.info/gnd/4023118-5">Hamburg</settlement>
</pubPlace>
<availability>
<licence target="https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/"><p>Distributed under the Creative Commons Attribution-ShareAlike 4.0 International license (CC BY-SA 4.0)</p></licence></availability>
<idno type="PID">o:bss.8410</idno><date type="last-changed" when-iso="2020-03-26">26.3.2020</date></publicationStmt>
<seriesStmt><p>Machine-Readable Transcriptions of (and Annotations to) correspondence from August Sauer und Bernhard Seuffert</p></seriesStmt>
<sourceDesc>
<msDesc>
<msIdentifier>
<country ref="http://d-nb.info/gnd/4011882-4">Deutschland</country>
<settlement ref="http://d-nb.info/gnd/4067037-5">Würzburg</settlement>
<institution>Staatsarchiv Würzburg</institution>
<idno>Nachlass Seuffert (unerschlossen)</idno>
</msIdentifier>
<msContents>
<msItem>
<incipit>Nein nein, so hitzig bin ich nicht. Ihr Bürger kommt</incipit>
</msItem>
</msContents>
<physDesc>
<objectDesc form="letter">
<supportDesc>
<support>
<material>paper</material>
</support>
<extent>Postkarte</extent>
<condition>archivarisch einwandfreier Zustand</condition>
</supportDesc>
</objectDesc>
</physDesc>
</msDesc>
</sourceDesc>
</fileDesc>
<encodingDesc>
<projectDesc><p>Briefwechsel Sauer-Seuffert, Digitale Edition</p></projectDesc>
<editorialDecl><p>Übertragung folgt den Editionsrichtilinien der Druckausgabe</p></editorialDecl>
</encodingDesc>
<profileDesc>
<langUsage>
<language ident="de-DE">German</language>
</langUsage>
<correspDesc>
<correspAction type="sent">
<persName ref="http://d-nb.info/gnd/117470902">
<forename>Bernhard</forename>
<surname>Seuffert</surname>
</persName>
<placeName ref="http://d-nb.info/gnd/4021912-4">
<settlement>Graz</settlement>
</placeName>
<date when="1888-02-01">1. Februar 1888. Mittwoch</date>
</correspAction>
<correspAction type="received">
<persName ref="http://d-nb.info/gnd/118605747">
<forename>August</forename>
<surname>Sauer</surname>
</persName>
<placeName ref="http://d-nb.info/gnd/4076310-9">
<settlement>Prag</settlement>
</placeName>
</correspAction>
</correspDesc>
</profileDesc>
<revisionDesc status="transcription-not-approved_partly-annotated">
<change when-iso="2015-07-21">Rohtranskription, Text teilweise getaggt</change>
</revisionDesc>
</teiHeader>
<text>
<pb n="1" facs="8410/00000001.jpg"/><body><div type="address"><p>Herrn Professor Dr. August Sauer<lb/>Prag II<lb/>Stefangasse 3</p></div><pb n="2" facs="8410/00000002.jpg"/><div type="part"><p>Lfr. Nein nein, so hitzig bin ich nicht. Ihr Bürger kommt mit der erlaubten kürzung aber wol erst im 2. hft. Ihr Calderon-Lessing-Phantom ist ins 1. hft eingereiht u. hoffentlich teuscht mich meine berechnung des verhältnisses von ms. zu druck nicht, so dass er drin bleiben kann. Oder ist Ihr letztes wort ein befehl, den artikel zurückzuschicken? Ich denke, Sie lassen mir ihn.* – Aus Voss u. Boie geben Sie mir doch eine auslese des besten? – Ms. für 2 hefte liegt da; nicht aus mangel warte ich auf Suphan, sondern weil ich leute, mit denen ich heikle beziehungen habe, mit glacéhandschuhen anfasse. – Mit Hölderlin möchte ich Sie nochmal plagen: ich erhalte briefe von ihm an s. mutter 24 I 01, an s. schwester 23 II 01, an ihn von Gonzenbach 11.IV.01 u. 13.IV.01. Sie sind doch ungedruckt? Sie liegen in Stuttgart. ––<lb/> Ihren missmut über allerlei versteh ich recht wol. Schütteln Sie sich wie ich und <unclear reason="illegible">spreizen</unclear> Sie sich, nicht Goetheredaktor, Zshg. u. DLDhg. zu sein, davon das erste das härteste ist. Treulich Ihr BSfft.<lb/><lb/>* NB Ihr ms. geht dieser tage in die druckerei. Es wird schon gesetzt an hft. 1.</p></div></body>
</text>
</TEI>