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Tagebuch
von ... Di,
bis ... Mo,
Vorweihnachtlich:
(Für 5 Tage.)
Die Schutzleute stehen
auf den Verkehrsinseln,
von Weihnachtspaketen
umgeben.
Glatteis aber kein Schnee.
Abends froh aber recht
müde.
Vormittags Arbeiten
geputzt und
Türschnallen gereinigt.
Es ist nicht die
geeignete Zeit,
"
die Liebe
Nachzutragen vom
letzten Sonntag:
Früh
Vortrag
Titel "
75. Geburtstag vor der
gehalten hat.
Er hat mir sehr gut
gefallen.
brachten nützliche Geschenke
und üppiges Essen.
nicht allzusehr aus
der alltäglichen Stimmung.
Ich hatte großes Vergnügen
mit
("
das ich geschenkt
bekam.
feiertag, "Familientag"
mit
wie jedes Jahr. Kein
Aufschwung, etwas
Nützliches zu tun.
vormittags
gearbeitet, nachmittags,
als
großen Teil gefaulenzt.
Auch
nicht sehr intensiv gelebt.
Früh auf die
Der, wie es scheint,
vergebliche Wunsch
nach Frieden sitzt
in einem drin und
unterdrückt
Nachmittag nur ein wenig
am
arbeitet.
Abends
Traurige Träume vom
morgigen letzten freien
Tag.
Früh die Idee, die
stellen und in die
"
zukehren. Fuhr
nachmittags damit
zu
zustimmte.
Vormittags lange
Lagebesprechung
Abends kam ich
etwas spät
und beschloß mit
Ordnungen und
Arbeiten für die
"
Feiertage.
Früh
wieder über die
Landschaften und die
Vergänglichkeit.
Abends länger im
die Entwürfe für die
Karteien vorgelegt.
"Zerschlagen"
Kindly note our new address:
WIEN, I., SINGERSTRASSE 8TEL. R 22-5-88/8 9
PAPIER- UND ZELLULOSEEXPORTGESELLSCHAFT
Früh noch die Entwürfe
erneuert, dann
Übersiedlung in
unser neues
Ich fuhr als erster,
gleich mit dem Transport,
3. Stock,
Neonlicht,
ich bekam
(endlich) einen
Schreibtisch mit
Armsessel, nagelneu.
Viel Arbeit:
heikle Schlepperei,
bei der wir alle eingesetzt
wurden.
Abends saßen wir schon
fest, unser Zimmer
sieht bereits geordnet
aus. Unendlich wohl
tut die größere Ruhe,
die räumliche Trennung
von den Herren und
auch
ohne Gedränge arbeiten
kann, der eigene
Schreibtisch und die
Befreiung von Telephon-
und Türöffnerbereitschaft.
Küche, Garderobe, Warmwasser,
mein Karteikasten .....
Mein neuer Büroweg
wie vor um 8h von
War überraschend früh
im
Gehen auf dieser Strecke
Erfrischung, viele Bilder
(nichts x
etwa die
die Möglichkeit, in Geschäften
zu kaufen, auf jeden Fall
eine Durchbrechung meiner
klösterlichen Lebensverhältnisse.
Mittags
(Autobus bis
Ordnungen.
Ich versuchte, mich
auf Silvester vorzu-
bereiten.
Ich bedeckte die Photo-
graphie
hellblauem und
teefarbenem Zellophan-
papier in wechselnder
Anordnung, um ihren
Reiz im Farbenspiel
auszuleuchten.
Aßen Schnitzel. In der
Radio-Wochenschau erklangen,
um uns wieder ernst zu machen,
politische Erinnerungen an
dieses Jahr. Die amerikanische
Hymne am
eiserne Stimme des Richters
gegen
Photographiert um 22 Uhr.
(Silvesterbilder.)
Keine besondere Silvester-
stimmung nachts. Das
Radio brachte langweilige
Musik und dürftig
zusammengestoppelte
Späße mit prominenter
Besetzung.
schon vor Tagen angestellt,
ergab nichts Festhaltens-
wertes.
neutralsten Jahre
meines Lebens.
aufschreiben, was im Laufe
dieses Jahres gut gekommen
oder geblieben ist: Friede
in
Gehalts, materiell besseres Leben.
Nun auch freundlichere
Arbeitstätte. Gesund geblieben.
Amtlich nichts. (Zu
erwähnen die proforma
Kündigung unserer
Literarisch schweigsames
Jahr.
Liebe erhalten zu
haben. (Einzig, daß
fern bleiben wird.)
Ich kam darauf, daß
dieser Silvester der
erste in meinem
Leben ist, an dem
ich vormittags habe
arbeiten müssen.
scheinlich
dafür
gewonnen, der von allen
zurückgezogen gelebt
hatte, und
als Freund gewonnen.
Dieser Tausch war
trotz allem ein guter
Tausch.
Nachts verlor ich,
ohne
zu sein, die Fähigkeit,
auch nur einen Satz
zu schreiben. Ich
legte mich nach
Mitternacht zu Bett.
Zeitlos, weil die Uhr
stehengeblieben war,
aufgewacht und
den Vormittag verbracht.
(Im Radio ist die Zeit
heute nicht angesagt
worden.)
lebhafter, ausgeruht;
man ist ein ganz anderer
Mensch, wenn man
von früh an frei hat.
(Heute wäre auch der
Silvesterabend gelungen.)
Gut für mich gearbeitet.
Mittags: Naturschnitzel.
Nachmittags in loser Form
an den theoretischen
Zwischenergebnissen der
letzten Zeit weitergearbeitet.
Im Radio die
von
Abends kam
um mich wegen angeb-
lich kommunistischer
Tätigkeit zur Rede zu
stellen und mir das
Vertrauen und das
(
verschiedener
Leute) zu entziehen.
Im
Gerüchte um mich
gegangen, so zum Beispiel,
daß ich zum Friedens-
kongreß delegiert
worden bin (!).
Kopf voll, daß ich
viel bekannter sei als
ich annehme, und
daß ich daher für
jeden Schritt, den ich
vor der Öffentlichkeit
trage (!).
All dieser Sturm
ich die Napalmbombe
verabscheue und
die Markierung von
Koreanerinnen durch
erhitzte Bügeleisen.
21 Uhr. er
von großen Plänen,
uns "im ganzen
deutschen Sprachgebiet
einem Hörspiel-Studio,
das er leite, vom
Beispiel des
Schmied
schon durch Geschick-
lichkeit Chefredakteur
des "
dadurch eine wichtige
Stelle
der modernen Literatur
gebracht hat.
Diese kriegerische Form
ohne Inhalt ...
Die letzten Vorfälle haben
gezeigt: die Hysterie,
die drüben zur Gründung
des
antiamerikanische
Tätigkeit
ist nun in
eingebrochen.
neuen
Herr
neuer Kollege, trat
seinen Dienst an.
Erstmals in der
gegessen.
Ich kaufte mir
einen "Liliput-
Kugelschreiber",
so dünn und
zart wie ein
kürzerer Bleistift.
Abends flatterte ein
Brief
meinen Tisch, in dem
er mir sagte, er
sei besorgt über meine
"Zuwendung zum
Kommunismus" .....
Heute wieder viel Arbeit
im
Früh Schnee.
Ich überlegte meine
jetzige Situation.
Schnee. Vm. bei
Nur
Wir sprachen etwa
eine Stunde lang.
aus dem Spital
entlassen worden.
haben drei Stunden
politisiert. Brief
an
Notizen zu faul.
Abends Wein.
Arbeit. Ärger im
Kollegen.
Abends spät,
froh über den
morgigen Feiertag,
Schnee. An der
"
weitergearbeitet.
Dann versucht,
an den
nungen
Dann schrieb ich nur
an den literarischen
etwas weiter.
zählte noch einmal vom
Büroärger.
Abends rettete ich noch eine
von den
Gemütlicher Abend,
gut gegessen, noch
einiges aufgeschrieben,
später als sonst
niedergelegt.
Ich träumte, daß ich die
Hurengässchen absuchte.
Ich träumte, daß gegenüber
unserem Fenster, etwas hinter
der Haltestelle, x
Bäume des Parks stehen,
leuchtete Konditorei lag.
Ich hatte Sehnsucht, mit
dem Feldstecher in ihre
Fenster zu sehen. Man
schloß die Konditorei aber
um 6 Uhr abends, und
ich mußte auf morgen
warten.
Zimmer einen sehr langen
Lippenstift vergessen.
Ich fuhr in einem
Autobus, auf der Platt-
form. Der Schaffner
spielte ein
stück
mit hoher Intelligenz,
scharfer Satirik und
bewegtester Mimik,
anscheinend allein.
Stadtbahn-, seltener Bahn-
fahrten, in weit ent-
legene Gegenden.
Panoramen. Sichtbarkeit
von Häusern, Straßen,
Einzelmenschen in der
Stadt von weit entfernten
Punkten der Vorstadt aus.
Auch konnte man über
weite Gebiete, hinweg,
über Straßenzüge,
Stadtteile hinweg, mit-
einander sprechen.
Vorgestern bei
die
zeigen. Es ist
eines französischen
Nachahmers und eine
von ihr selbst verfaßte
"surrealistische"
im Stile .Es
jener
den erotischen Individua-
lismus. "Ich lieg in
deinen Armen", aber
"in der ich denk
schlechtbezahlten Fabrikarbeiter".
Ich träumte davon, daß ich
mit einem Mädchen zusammen-
lebte.
Ich holte nachts Teigware
von der
und lernte, Schnitzel in
Schwefel auszubacken,
wodurch sie sehr leicht
knusprig wurden.
Letztes
gestern bekommen.
seit Jahren. (
"
Abends großer Schneefall.
47-er war gestört.
sMEund
Früh und abends konnte
ich
eine Kleinigkeit arbeiten.
Früh Matrizen gekauft und in der
spaziert. Buchhandlungen angeschaut.
Bekam im Laufe des Nachmittags Beinhautentzündung.
Gesicht schwoll beängstigend an.
Verspätetes Weihnachtspaket von
Nacht voller Zahnschmerzen.
Mit eingepacktem Gesicht früh umsonst zum Zahnarzt.
/Er ordiniert heute erst nachmittags./
Ins
Zu Mittag nur noch still gesessen.
Nach Mittag zum Zahnarzt. Trotz der Schwellung
zwei Wurzeln gezogen, sehr schmerzhaft und blutig.
Immer noch geschwollen. Den Tag im Bett
verbracht.
Nachmittag kam
Sehr freundlicher Nachmittag.
Im Bett geblieben. Fühlte mich besser.
Vormittags kam unerwartet
Brachte
Streichungen vor. Ich stimmte teilweise zu und
stellte das
zusammen.
geschrieben.
Nachmittag im
"
und sie verlieren ihren Reiz nicht, mit der Kindheit
des Lesers.
Bisher nichts geschrieben. Blieb noch den
Vormittag im Bett, las wieder
Nachmittag hielt ich mich in der
und machte ein paar Ordnungen.
das fehlende Wiener Kulturleben
nachgedacht und geplaudert,
oder (besser:) über das fehlende
Künstler-Treiben und die fehlende
Künstler-Geselligkeit.
Ich war noch zu verschiedenen
Gedanken angeregt, bevor ich
einschlief.
Träumte, daß ich zur beleuchteten
Stadt wollte (im Wachzustand
hatte ich davon gesprochen, daß
dort nichts los ist). Mußte einen
endlosen Weg zwischen Fabriken
und Gemeindebauten gehen,
kam aber
der mit Wiese bewachsen
lebensgefährlich steil in die Tiefe
führte.
Erster
Zeitigeres Abend-Ende. (Die
der jungen Frau
dem Glatteis gefallen und
fuhr sie noch abends besuchen,
obwohl die junge
Im
Ärger mit
Ich werde "Arbeit
drückender Atmosphäre"
nur noch durch die
Formel A† im Tagebuch
eintragen, um Wieder-
holungen zu sparen.
Abends Golser Wein
getrunken, der mich
noch zu benebeln
vermochte, im Gegensatz
zum Schrattenberger.
Gschnasfest begann.
Im Laufe dieser Woche
mußte ich die ganze
Arbeit für die "
kationen
6 Matrizen heute mittags
geschrieben.
A†
Hoher Schnee all die
letzten Tage.
wortete mir, hinter
Intellektualität
verschanzt, leicht
wohlwollend.
Fertig matriziert.
Nachmittag nur geplaudert.
Bald werde ich das "
das nun fertig ist, umher-
zuschicken anfangen.
Sonst nichts vom
Sonntag gehabt.
Früh Idee zu einem
es blieb aber bei einem Fragment.
Nachmittags fiel endlos
Schnee.
Abends Post von
wenig angeregter Brief.
Herrlich tiefer Schnee,
Morgenbeginn: Sehnsucht
nach Farbphotographie.
Grüner Himmel, hellgelb
scheinte die Sonne.
Früh
Nachmittags viel Arbeit
im
aufarbeiten.
Abends zu
nur das Umschlagpapier
für die "
selbst traf ich nicht.
Im
Früh unwahrscheinliches
Rosa im Schnee, wenn
die Morgensonne
Die Morgensonne fällt scheint
unwahrscheinlich rosa
auf den Schnee
Die Morgensonne erzeugt
auf dem Schnee ein
unwahrscheinliches Rosa.
Das Sonnenlicht fiel
morgens auf den Schnee
in einem unwahrschein-
lichen Rosa.
Abends gestörte Straßen-
bahnfahrt.
Gestern abends sprachen
wir vom Krieg. Krieg
ist so etwas Scheußliches.
Ich möchte lieber jung
sterben als alt in den
Krieg geraten, oder in
die Folter.
Dieser Tage: Frost um -10°.
Im
geschrieben.
fangkehrer gewesen.
Post von
Brief und unangeregte
muß fürchterlich fad
sein.
Wieder Wochenende.
Wie die Zeit vergeht.
Art ich weiter schreiben
würde, wenn ich noch
schreiben sollte, verliere
ich täglich mehr
vom Mut, zu schreiben.
Alles bleibt
5 Minuten unterbrochen
werden, da ich wochen-
tags keine größeren
Reserven an Freizeit
habe, und sonntags
ist fürs
"wertlose" Zeit, da sitze
ich wie ein Schüler vor
dem leeren Heft, schwunglos,
hier liegt das verödete
und ich unterlasse es, zu springen.
angestellt ist, eigentlich als Kaufmann und mindestens als
englischer Korrespondent, von den Herren aber gemieden
wird und daher nur für einige diktierte englische Briefe
und im übrigen für Fakturen-Rechnen und -Schreiben
herhalten muss, freut sich auf den kommenden Monat,
zu dessen Anfang er, wie er sagt, zum
um eine seiner kaufmännischen Schulung angemessenere
Stellung in der
Das sind seine Hoffnungen; wir aber wissen, dass er
in sieben Tagen gekündigt werden wird.
pausen. Täglich gibt es
zwischen den Angestellten
einen oder mehrere Krachs.
Abends nasses Wetter in der
Wieder wenig Arbeit.
Richteten die
nachmittags auf
Fasching her.
Abends einen langen Brief
an
Vormittags
"
angeregte Gespräche.
Nachmittags vergebens
versucht, die zwei
"
reparieren.
Abends viel Bier.
Frost.
Ich kaufte uns 1/4 kg Paranüsse,
deren Geschmack wir abends
zum erstenmal seit der
slovakischen Zeit wieder schmeckten.
lassen. (
letzter Zeit "keinen Spaß
mehr an dem Tier gehabt"
und aus reiner Überdrüssig-
keit erklärt, daß es wegmuß.
jemand zu finden, bei dem
die Katze in guten Händen
sein würde; mir hat sie
gesagt: "Wenn sie nicht mehr
mir sein kann, ist es am
besten, sie kriegt eine
schmerzlose Injektion.")
Frost.
wenig zu tun.
Nach den lustigen 100-Schilling-
Scheinen soll es nunMünzen der "
geben, die den echten Münzen
ähnlichsehen. Der Ärger
in den
unbeschreiblich sein.
Föhn.
Früh
getroffen.
denen übergeben.
Man möchte
können und etwas arbeiten.
Krise in meinen kleinen
"m". Sie ähneln momentan
den "Minderwertigkeits-m"
(m, immer nach rechts
kleiner werdende Spitzen)
und sind doch nur eine
Folge der zeitlichen Gehetzt-
heit.
Im
Arbeit. Konnte einen
Brief an
schreiben.
Nachmittags mehr zu tun.
Der Föhn erreicht große hohe
Windstärken. Meine
Pullmankappe flog mir
fast vom Kopf.
Gestern Abend erreichte
der Föhn 122 Stunden-
kilometer. Früh ließ er
nicht nach. Ich fuhr,
vom Wind sehr angeregt,
in die
Viel Arbeit auf einmal
im
Man merkt die letzten
Tage, wie hell schon
die Abende sind.
Föhn und "Hundstage"
sind meine schönsten
Zeiten.
Freute mich auf den
morgigen Nachmittag
bei
genoß den ersten
(windstillen) Vorfrühlingstag.
Bei der Tür eines Radio-
bastlergeschäftes sah der
Besitzer heraus. Ich
stellte mir vor, wie er
einem Knaben beim
Einkauf von Bastlerware
rät.
Stimmung zu einem Gang
durch verschiedenste
Gassen und zur Beobachtung
der Menschen im Vor-
frühling.
Zum Teil wenig, zum Teil
wieder viel Arbeit im
Schererei mit
Am meisten graust mir
vor Ungenauigkeiten.
Die
feig.
Essen und Wein.
-2°.
"
worden. Wir plauderten
über verschiedenes, ganz
angeregt.
Im
allein. (Da
und
Tag hat.)
eine Anzahl Blutorangen.
Mittags herrliches Vorfrühlings-
wetter. Nachmittag brachte
aber wieder Abkühlung
und Abend Regen.
16h zu
Mit denen zu
Angeregt, religiöses
Gespräch .....
24h
Kühleres Wetter, leider.
Sah schöne Aktphotos
an. Auch geschrieben
(x)
dritten Mal
sucht, Notizen über
Gespräche der letzten Zeit.)
Hoher Schnee.
Ich traf erstmals seit den
Feiertagen wieder
Wir erzählten einander
viel.
Erster
Viel Arbeit, dennoch
abends keine Rückstände.
Bis 19h im
Frau
(Telephonistin), sie
übernimmt jetzt auch
die Postwege, sodaß
geworden ist davon;
und er fühlt sich
glücklich.